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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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ihnen, als sie sich in eine der engen Gassen schlugen.
    Ein altes Weib schlich vor ihnen her, eine tote Katze am Schwanz tragend. Die Alte warf ihnen einen ängstlichen Blick zu, als fürchte sie, die Männer würden ihr das Abendessen stehlen. Sie verschwand in einem düsteren Winkel.
    Zwei zerlumpte Kinder patschten mit den Handflächen in eine Pfütze und lachten. Eines von ihnen leckte die Handfläche ab und rotzte darauf, um dem anderen Kind mit dieser Hand eine Ohrfeige zu geben, was lachend hingenommen wurde.
    Zwei aufgetakelte Frauen torkelten aus einem Torweg , ihre Blicke waren eindeutig. Eine dunkle laute Stimme hallte hinter ihnen her, und sie rannten davon.
    Ein bärtiger zerlumpter Mann erbrach sich an eine Hauswand und stützte sich mit beiden Händen dagegen.
    Aus einem vermoderten Fachwerkhaus drang das betrunkene Grölen eines Mannes, gefolgt vom Kreischen einer Frau.
    Endlich entdeckten sie ein morsches, im sanften Wind schwankendes Schild, das unleserlich war, aber eine geschwungene Form aufwies . Tatsächlich handelte es sich um eine Schänke, denn aus dem alten Bau, dessen Dach mit Ried gedeckt war, in dem sich Ungeziefer tummelte und Schimmel glänzte, klang dröhnendes Gelächter und Becher schepperten.
    »Wir sind da«, sagte Haker.
    Sie traten ein.
    Der Qualm scharf brennenden Tabaks wirkte erst undurchsichtig, dann lichtete sich der Raum. Der Boden war mit Heu bestreut, das feucht war und faulte. Die Tische waren aus rauem Holz und die Stühle auch. Der Tresen hingegen war fast schon kunstvoll gearbeitet , und der Wirt, ein Kerl, breit wie ein Schrank und haarig wie ein Bär, lehnte auf seinen Armen und grüßte die Ankömmlinge, wobei er seine Zahnlücken zeigte. Sie waren schwarz wie verkohlte Holzstummel.
    »Kommtse rein. Is noch Platz. Habtse nen Tisch für euch.«
    Seine Stimme war seltsam sanft , und die Augen wirkten freundlich wie die eines Rehs. Die Ohrläppchen des Wirtes waren von Ohrringen langgezogen , der kahle Schädel glänzte schweißig. Das bartdunkle Kinn war kantig wie Stein.
    »Da musse hin«, sagte er und wies auf einen freien Tisch. Eine Ratte hatte es sich unter einem Stuhl gemütlich gemacht und huschte davon.
    Frethmar ließ sich in den knorrigen massiven Stuhl fallen , und Haker machte es sich ihm gegenüber bequem. Ökliz krabbelte in Frethmars Reisebeutel. Sein kleiner Kopf blickte neugierig heraus , die Schnurrhaare wirbelten wie Windmühlenflügel.
    »Wasse haben möchte?«, fragte der Wirt. Er baute sich vor ihnen auf wie ein Monument und verdeckte die Sicht auf die anderen Tische, an denen es hoch herging. Würfel krachten auf die Tischplatte, zotige Witze machten die Runde, jemand rülpste und es stank nach Furz, was erneut zu dröhnendem Gelächter führte.
    Haker verdrehte die Augen und verzog die Nase. »Ein Furz, der stärker ist als dieser Gestank, kann nur von einem Dämon kommen.«
    »Hehe«, kicherte der Wirt. »Isse nicht so. Hat wahrscheinlich Krötsch gegessen.«
    »Krötsch?«, fragte Frethmar.
    »Geschlinge.«
    Der Zwerg blickte fragend.
    »Lecker Braten vonne Darm vonne Röcklik.«
    »Was, um alles in Mittland, ist ein Röcklik?«, fragte Frethmar.
    »Eine Rattenart, die groß wird wie ein Hund«, flüsterte Ökliz in sein Ohr.
    Der Wirt starrte den Bailiff an und rieb sich das Kinn. »Komische Sache. Dachte grad, das Tier kannse sprechen.«
    »Kann er«, sagte Haker knapp und ignorierte den verwunderten Gesichtsausdruck des Mannes. »Was kannst du uns empfehlen? Wir haben Hunger und Durst.«
    »Krötsch! Feines Krötsch! Von gestern. Gut durchgezogen!«
    Haker winkte ab. »Und was gibt es zu trinken?«
    »Bier!«
    »Aus dem Fass?«
    »Lecker gebraut vonne Gildenmeister persönlich.«
    »Dann bringe uns zwei Bier und einen Topf mit Milch. Hast du Milch?«
    »Jau!« Der Wirt trollte sich , und Frethmar verzog das Gesicht. Bevor er etwas anmerken konnte, war der Wirt zurück, servierte und machte sich wieder davon.
    Frethmar stöhnte. »Meinst du, man kann dieses Gebräu trinken, ohne sich zu vergiften?«
    Haker nahm einen Zug aus dem Tonbecher, wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und strahlte. »Lecker!«
    Frethmar tat es ihm nach. Unglaublich! Er hatte nie ein Bier getrunken, das schmackhafter war. Es war – perfekt! Kühl, schaumig und ... ja, so konnte man es sagen: Elegant.
    Ökliz hockte auf Frethmars Schoss und leckte sich die Nase. »Die Milch schmeckt wunderbar.«
    »Vielleicht sollten wir das Krötsch auch probieren«, sagte

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