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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Haut , und Markosa gelang es, sich frei zu machen. Er huschte von ihr weg und hockte an der anderen Wand, eine Hand auf den Teppich gestützt, das linke Bein abgespreizt.
    Hatte er sich geirrt?
    War sie stärker als vermutet?
    »Ich heiße Markosa«, sagte er ruhig. »Der Name kommt von Mart-kos und bedeutet so viel wie `dem roten Stern geweiht`.«
    »Warum sagst du das? Und was ist ein roter Stern?«
    »Der Stern des Blutes, nehme ich an.«
    »Was willst du damit sagen, du widerliche Kreatur?«
    Er erhob sich. Er lachte. »Du nennst mich widerlich? Bin ich nicht wie du?«
    »Du willst andere unterdrücken.«
    »Und was willst du?«
    »Ich will leben«, sagte sie.
    Sein Gesicht wurde ernst. »Du lebst nicht, Nashka. Du bist untot. Du bist eine tote, weiße, blutsaugende Kreatur, genauso wie ich.«
    »Nein«, hauchte sie und die Kraft, mit der sie sich ihm entgegenschleuderte, strafte ihre Worte Lügen.
    Damit hatte Markosa nicht gerechnet. Nicht, dass sie sich selbst verleugnete. Dass sie noch derart am Menschsein hing, enttäuschte ihn und machte ihn zornig. Sie hatte nicht verdient, eine Vampirin zu sein. Sie war es nur deshalb, um eine Rache zu üben, die ihr als Mensch nicht möglich gewesen wäre. Doch an wem wollte sie sich rächen? Regerik war tot, wobei sie gewiss ihre Finger im Spiel gehabt hatte , und sonst gab es niemanden, der sie gequält und missbraucht hatte, soviel er wusste.
    Aber wusste er alles?
    Hatte sie ihm alles erzählt?
    Was verbarg sie vor ihm?
    »ICH HASSE DICH!«, schrie sie unvermutet , und er prallte zurück, als ihr Körper ihn an der Wand schier zerquetschte. Sie schien wie aus Stein, sie legte ihre gesamte Kraft in diese Aktion , und ihm blieb der Atem weg. Er röchelte und versuchte krampfhaft, sich von ihr zu lösen, doch sie drückte und Knochen brachen in Markosa Leib.
    »Du – bist – ein – Versehen«, stöhnte sie und drückte . »Ich habe – mich - versündigt .« Sie drückte , und Markosa wurde das Gefühl nicht los, seine Innereien würden platzen. »Du – bist nicht – der.« Ihr Körper war wie ein Rammbock, sie ließ nicht locker. Wie ein aufgespießtes Insekt rang Markosa nach Atem. Vor seinen Augen wallte Blut , und er ahnte, dass sie ihn, würde er sich nicht bald befreien, zerquetschte. Woher, bei allen dunklen Göttern, nahm sie diese Kraft? »Wer – bist – du?«
    Markosa Verbindung zu Nashka nahm zu, so, als fände eine Paarung statt, was in gewisser Weise so war. Er nahm Bilder auf, die ihn erschütterten. Er sah ein Kind, ein seltsames Kind, eine widernatürliche Kreatur, halb Mensch, halb Vampir , und er sah dieses Kind schreien, hörte dessen helle Stimme und weinte dessen blutige Tränen.
    »Ich weiß es ...«, gurgelte er.
    Was geschah, hatte nichts mehr mit seinem ursprünglichen Plan, sie zu unterdrücken, zu tun. Ihr gemeinsamer Kampf war zu einer Metapher der Information, der Begründung geworden. Es klärte sich, was beide gesucht hatten , und es konnte sich nur klären, indem sie ein Ganzes bildeten, mehr als es die Liebe je vermocht hätte. Lag es an der Aura, die sich erneut um Nashka bildete? Lag es daran, dass er dabei war, zu ersticken?
    »Huuuuaaahhh!«, kreischte er und stieß sie weg.
    Sie rollte wie ein Ball von ihm weg und kam blitzschnell auf die Füße. Die langen Haare hingen wild in ihrem Gesicht. »Was weißt du?«
    »Ich habe ihn gefühlt«, rang Markosa nach Atem.
    »Wen?«
    »Regus«, keuchte er. »Ich war bei ihm. In ihm. Ich war er !«
    Sie fing an zu zittern. »Was hast du mit Regus zu tun?«
    »Mart-kos, dem roten Stern geweiht. Regus – der im Roten wandelt.«
    »Was ... was meinst ... du damit?«
    »Du weißt es längst.«
    Sie wusste es. Er erkannte es in ihren Augen. Ihre Lippen bebten. Ihre Zähne fuhren zurück in den Kiefer. Sie starrte ihn an. Ein schneller Blick zur Wand. Dann wieder zu ihm.
    Oh nein! Markosa erkannte seinen Fehler.
    Wie hatte das geschehen können?
    Wie hatte er sich anmaßen können, jemanden wie Nashka Crossol zu disziplinieren? Sie war erfahren, war älter als er.
    Er musste schneller sein.
    Nur so konnte er sich retten.
    Doch sie überholte ihn.
    Schneller als ein Atemzug währt, war sie bei dem Schwert, das Markosa von seinem Vater geerbt hatte und als Zierde an der Wand über dem Kamin hing. Flinker, als eine Mücke blinzeln kann, griff sie es, riss es mitsamt dem Haken aus der Mauer und stieß sich mit beiden Füßen von der Wand ab, überschlug sich rückwärts und huschte hinter

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