Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
kämpfen? Du wirst erneut unterliegen. Soll ich dich tatsächlich töten?«
»Du fügst ihm Schmerzen zu.«
»Die Schmerzen, die Regus leidet, sind so allumfa ssend – glaube mir, Liebste - das kann man nicht mehr steigern.«
»Er quält sich.«
»Da ist ja eine bemerkenswerte Neuigkeit.«
Die Lanpriester waren wieder im geheimen Gang verschwunden , und Nashka sprang Markosa an. Sie fauchte wie eine Wildkatze , und die Kraft der beiden Vampire war so präsent, dass sie die Luft verdrängten und Frethmar und Haker nach Atem schnappten.
Markosa huschte unter Nashka weg.
Sie überschlug sich zweimal in der Luft und landete vor ihm. Mit einer wilden Bewegung fuhren ihre Krallen durch sein Gesicht, wobei sie die Hautfetzen, die noch nicht im Kamin gelandet waren, endgültig löste.
Markosa brüllte und sprang hoch, landete hinter ihr, aber sie war schneller, drehte sich und rammte ihm ihren Ellenbogen unter das Kinn. Der Vampir wurde zehn oder mehr Fuß nach hinten geschleudert und prallte mit dem Rücken an den Steinblock, auf dem Regus in schlingernde Bewegungen geriet, was die Kreatur mit grölenden Lauten quittierte.
Nashka setzte sofort nach, versenkte ihre Füße in die Brust des Vampirs , und Regus wurde durch den unglaublichen Ruck, der sich auf den Stein übertrug, heruntergeschoben und klatschte auf den Boden, wo er zappelte wie ein aufgespießtes Insekt.
Frethmar brauchte einige Mühe, um sich nicht zu übergeben.
Haker verfolgte den Kampf mit glänzenden Augen und rappelte sich auf. Frethmar hielt ihn am Arm fest. »Nein.«
Haker machte sich mit einem Ruck los und zückte sein Messer. Er warf es und Nashka fing es im Flug.
»Was soll das?«, stieß Frethmar hervor, der nun auch aufstand, was sich anfühlte, als rasteten alle seine Gelenke neu ein. Danach ging es besser, als er gedacht hatte.
»Ich wollte den Vampir treffen. In die Kehle.«
Nashka starrte auf das Messer und schon war Markosa heran.
Regus wirkte wie eine verfaulte , schwarze Larve , und aus seinem Maul baumelten die Fleischreste des Lichtwurms. Er gurgelte , und aus seinen Augen lief gelber Schleim.
Nashka entwischte dem Vampir und stieß sich mit einer fließenden Bewegung von der Wand ab, von der sie wie ein Ball zurückprallte, genau gegen Markosa, dem sie das Messer in den Leib rammte, um es sofort wieder herauszuziehen.
»Damit kannst du mir nicht schaden«, zischte der Vampir , um dessen Körper sich blau züngelnde Funken bildeten . »Aber nun hast du mir die Entscheidung abgenommen. Ich werde dich töten.«
Sie lachte grell , und weg war sie.
Markosa hetzte hinter ihr her. Er suchte nach einer Waffe, doch abgesehen von dem Steinklotz gab es nichts in diesem kahlen Raum. Schneller, als das sterbliche Auge es wahrnahm, hatte er eine Fackel in der Hand.
Nashka hielt das Messer vor sich , und Markosa wartete nicht. Er griff sie an , und erneut wischte die Klinge über seine Haut, knapp unter der Kehle. Er erstarrte und griff sich an den Hals. Seine Augen glühten wie Rubine. Diese kleine Atempause nutzte Nashka für das, was Frethmar in seinem Leben nie vergessen würde, falls er die Gelegenheit bekam.
Sie schnellte zu Regus‘ verzerrter Gestalt, kniete sich neben ihn, stieß das Messer in seine Kehle und führte es mit einer ungeheuren Kraftanstrengung um den Hals, wobei sie ihn auf die Seite rollte, auf den Bauch und zurück , wie man einen großen Brotlaib in Scheiben schneidet . Dass alles geschah innerhalb weniger Momente, die Kreatur bäumte sich auf , und Frethmar hatte einen Herzschlag lang das Gefühl, der Verdammte würde ohne Beine und Arme loslaufen, um sich zu retten. Dann sah er, was Nashka angerichtet hatte. Der Kopf wurde nur noch durch das Rückgrat gehalten, Blut sprudelte, wohin man blickte, und Nashka ruckte und zerrte. Sie sprang auf, wobei sie Regus‘ Schädel unter dem Arm hielt, den Körper damit in die Höhe wuchtete und mit einer schnellen Bewegung das Genick brach.
»Nein«, stöhnte Frethmar.
»Sie hat ihm den Schädel abgerissen«, keuchte Haker.
Markosa brüllte , und erneut wurde die Luft verdrängt. Frethmar und Haker griffen sich an die Kehle und keuchten .
»Du hast ihn getötet!«, kreischte Markosa.
»Das ist ja eine bemerkenswerte Neuigkeit«, äffte sie ihn nach.
Markosa schien wie von Sinnen, während Regus Körper zu zucken aufhörte und starb. Endgültig starb. Erlöst von seinen Qualen. Ein harmloses Kind, das zu einer Kreatur des Schreckens gemacht worden war -
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