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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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seitdem man Loouis Balger zum König gemacht hatte, war alles besser geworden.
    Markosa schritt durch die Gassen und schmalen Straßen, wobei er sich der Blicke der Bürger bewusst war. Er gehörte zu jener Kaste Menschen, von denen es in Dandoria nicht viele gab. Er schenkte den Bürgern Arbeit und Lohn, doch viele wussten, wie er wirklich war. Zu viele hatten ihn nachts durch die Gassen torkeln sehen , und nicht wenige Männer ahnten, dass er ihre Frauen verführte. Es gab nur wenige, die den Mut eines Ronsmar Kredit aufbrachten. Viele verschanzten sich hinter grimmigem Schweigen und schlugen ihre Frauen. Denn Ronsmar Kredit war tot , und man schrieb dessen Tod Markosa zu. Sie wussten, dass das Leben ein Traum war ... doch niemand wollte aufgeweckt werden. Dieser Traum war zu wertvoll, um sich mit einem wie Markosa Lightgarden anzulegen.
    Markosa kam zum Hafen und lehnte sich an die Kaimauer. Er tastete nach einer kleinen flachen Flasche, die er stets bei sich führte, da er sie unauffällig in seinem Mantel verstauen konnte und nahm einen Schluck. Es handelte sich um Dandorianischen Weißseitzer, einen Brandwein, der sofort in den Kopf stieg, die Knochen wärmte und die Seele weitete. Markosa hatte heute lange gewartet, um sich diese Gunst zu schenken, doch nun war es die angemessene Zeit.
    Mit erstaunlicher Klarheit schweifte sein Blick über die schwankenden Masten der Schiffe , und er rechnete aus, wie viele Schiffe derzeit unterwegs waren, um den Inhalt seiner Börse zu vergrößern. Er ertappte sich dabei, wie er kicherte. Er war sich verstörter Blicke bewusst und riss sich zusammen.
    Bei den Göttern! Er war reich und würde es ewig sein. Es gab keine Probleme, die sich nicht von selbst erledigten, keine, die er nicht aussitzen konnte. Es gab stets jemanden, der sich um alles kümmerte, schließlich hatte sein Vater nur die besten Buchhalter und die fähigsten Kapitäne verpflichtet. Niemand von denen würde den Ast absägen, auf dem er saß, also würde man sich weiterhin um die Geschäfte kümmern – auch ohne den Erben derer von Lightgarden.
    Er schraubte den Verschluss seiner schmalen Flasche auf und nahm einen weiteren Schluck. Er leerte die Flasche und grinste, als sich eine warme Gelassenheit in ihm ausbreitete. Das Leben war schön und der Kater, der ihn bisher beherrscht hatte, war in seinen Korb geschickt worden.
    Er wollte soeben den Weg in eine Schänke einzuschlagen, als er stutzte. Ein schwarzer Rabbolo kreiste am Himmel , verharrte mit den Flügeln schlagend in der Luft, schoss empor zu den Wolken und stürzte herab wie ein Stein, fing sich über den Schiffsm asten und stand auf einem Wind, den nur er finden konnte.
    Ein eisiger Finger strich Markosa über die Wirbelsäule , und er schüttelte sich, denn ihm wurde kalt. Er wäre jede Wette eingegangen, dass der seltsame Greifvogel diesen Tanz für ihn inszenierte und glaubte, die roten Augen zu erkennen, die ihm musterten, was Einbildung sein musste, denn der Rabbolo war dafür viel zu weit entfernt - und zu hoch. Spielte der Alkohol ihm diesen galligen Streich?
    Als habe der Vogel seine Gedanken gelesen, kreiste er nun direkt über Markosa, der den Kopf in den Nacken legte. Viele Bürger machten es ihm nach , und ein Kind rief: »Guck mal, Papa! Ein Rabbolo!« Und der Vater entgegnete: »Was macht der denn hier über dem Wasser? Sein Zuhause sind die Berge.«
    Markosa hörte das, doch er war viel zu gebannt von dem Schauspiel, um sich darum zu kümmern. Das war, das musste der Vogel sein, der Ronsmar Kredit getötet hatte. Aber so etwas gab es nicht. Ein Vogel, der wusste, was er tat? Der ihn ... Markosa wagte sich kaum, das Wort zu denken ... der ihn verfolgte und ... beobachtete ?
    Innerlich den Kopf schüttelnd konnte er den Blick nicht von dem Vogel abwenden, der über ihm stand, als wolle er sich fallen lassen, um auch ihn, Markosa Lightgarden, zu attackieren. Der junge Adelige drehte sich abrupt um und betrat mit weiten Schritten eine Gasse, über die sich die Häuser beugten wie ein steinernes Dach. Sein Mantel wehte im Wind , und er zog den Kopf zwischen die Schultern. Leicht vornüber gebeugt starrte er vor sich auf das Kopfsteinpflaster. Ihm war übel, sein Magen begehrte auf , und der Kopfschmerz kehrte zurück. Seine Gedanken überschlugen sich , und er wollte nur noch irgendwo einkehren.
    Verfiel er dem Wahn?
    Waren das die Auswirkungen der Liebe?
    Er blieb stehen und merkte, dass er sich verlaufen hatte. Er war gelaufen, ohne

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