Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)
kommen n eue hinzu. Ich will nach Hause.« Er stützte sich auf seine Axt und reckte das Kinn in die Luft.
»Das wird auch geschehen«, sagte Connor. Seine Stimme hatte einen milden Ton angenommen , und ein steinernes Schluchzen quälte sich seine Kehle hoch. »Zuvor sind wir es Agaldir schuldig, die Mission zu erfüllen. Wir werden den Lichtwurm finden, koste es was es wolle , und danach werden wir sehen, was geschieht. Dieser Mann hat mir mein Leben zurückgegeben , deshalb werde ich ihn nicht enttäuschen. «
Also doch! Frethmar blickte Connor verblüfft an. Also hatte er doch noch Gefühle, dieser Blondling, dieser gottverdammte Barbar, obwohl er sich alle Mühe gab, sie hinter einer starren Maske zu verbergen.
Connor fügte hinzu: »Und wir werden dahinter kommen, wer auf uns aufgepasst hat. Aber zuerst müssen wir uns um Agaldir kümmern. Der Magus soll ein würdevolles Grab erhalten. Wenn es sein muss, grabe ich es mit meiner Schwertspitze, aber ich werde seinen Körper nicht den Tieren des Waldes überlassen.«
»Sollen wir ihn nach Dandoria bringen?«, fragte Frethmar schwermütig.
»Ganz sicher nicht. Steve muss die Wahrheit noch nicht erfahren , und in Dandoria sind wir nicht sicher. Wir begraben ihn hier, neben einem Baum mit schmalen Wurzeln. Damit die Scherben seiner Magie mit der Natur verschmelzen und er seine Ruhe und seinen Frieden bei den Göttern findet.“
33
Haker Flack hatte die Nase voll.
Er hasste es, belogen zu werden , und die Lügen dieses haarigen Barbaren beleidigten ihn zutiefst. Der seltsame Elf mochte gutgläubig sein wie ein Kleinkind - ihm, dem Kopfjäger, machte man nichts vor! Er hatte zu viel Bosheit, Verdorbenheit und Arglist erlebt, um auch nur ansatzweise Worten Glauben zu schenken. Worte waren Geräusche. Und zumeist kamen sie von jenen, die keine Überzeugung hatten, und diese logen sowieso ... immer!
Es hatte eine Zeit gegeben, in der Haker Flack vertraut hatte. Oh ja, das hatte er. Er hatte Freunde gehabt und Frauen ; er war offenherzig gewesen wie ein Neugeborenes. Erkannt hatte er nur eines: Wer für ihn log, log auch gegen ihn. Das war ein Naturgesetz, auch wenn es leicht fiel, es zu ignorieren. Man liebte den Menschen, der die eigene Unwahrheit vertrat, man fühlte sich wohl, wenn jemand für einen log. Doch – und das war ein unumstößliches moralisches Gesetz - die Wahrheit war , und wenn sie nicht war, würde sie niemals sein.
Eine Lüge sei wie ein halbleeres Weinglas, hatte ihn ein sogenannter Freund ermahnt, und dieses sei schließlich auch halbvoll! Warum er so misstrauisch sei und so streng?
Haker Flack wusste, dass eine Lüge mitnichten eine halbe Wahrheit war und damit hatte es sich. Nicht ansatzweise eine halbe Wahrheit, denn es gab diese Hälfte nicht. Es gab nur die Wahrheit!
Lügen hatten ihn verletzt, missbraucht und zu dem werden lassen, was er war. Ein Moralist! Er tötete, weil er die Wahrheit liebte. Er tötete, weil er Ungerechtigkeit hasste. Er tötete, weil er die Opfer bemitleidete.
Hatten diese Opfer ihr Schicksal nicht verdient?, fragte er sich in stillen Stunden. Verdiente nicht jedermann das, was ihm widerfuhr? War er, Flack, jener, der Recht sprechen musste, währenddessen das Schicksal andere Fäden gesponnen hatte? Warum, verdammt noch mal, richtete er sich gegen das Naturgesetz der Wahrhaftigkeit?
Weil er es konnte!
Weil er es wollte!
Er erkannte Ungerechtigkeit und er erkannte, wer von Obrigkeiten missbraucht wurde. Nie hatte er einen Unschuldigen getötet. Der oder diejenige mochte winseln, betteln, alles tun, um das bisschen Leben zu erhalten – er fühlte, er wusste, was er tat und es hatte Fälle gegeben, in denen er sich weggedreht hatte. In denen er seinem Auftraggeber gesagt hatte, er möge sich nach Unterwelt scheren. Niemals würde Flack des Goldes wegen töten, niemals einen Auftrag blind ausführen. Es musste stets seinen moralischen Vorstellungen entsprechen.
Deshalb galt Haker Flack als schwieriger Kopfjäger, als jemand, der seinen eigenen Willen hatte. Doch seine Erfolgsquote, die absolut einmalig war, sprach für ihn. Wer ihn engagierte, wusste, es gab für die Gejagten kein Entrinnen.
Deshalb würde er Connor von Nordbarken fassen.
Ein Königsmörder verstieß gegen die Regeln der Götter!
Ein Königsmörder stand tiefer als ein Wurm!
Ein Königsmörder kam direkt nach einem Brudermörder oder einem Muttermörder. So ein Wesen, sei es ein Mensch, ein Halbling, ein Troll oder ein Elf, würde
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