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Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition)

Titel: Mittland 2 - Das Feuer der Drachen: 1.100 Seiten Fantasy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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fragte er.
    »He?« Connors Kopf ruckte hoch . Er kicherte, was ihm etwas peinlich war, da er es für unangemessen hielt, andererseits dachte er, etwas Grund zur Freude zu haben, denn in jede Freude mischte sich schließlich das Gefühl der Dankbarkeit, nicht wahr? Oder waren das seltsame Gedanken? Gewiss nicht, im Gegenteil stapelten sich weitere Gedanken über die anderen und noch weitere . Connor löste diese Schwere auf, indem er lauthals loslachte.
    Er wollte am liebsten nicht mehr aufhören, denn das Lachen tat ihm gut, erschütterte seinen ganzen Körper und schenkte ihm Erlösung und Vergessen .
    »Na, die Sterne«, fügte Frethmar hinzu.
    Connor hatte die Frage unterdessen vergessen und fragte: »He?«
    »Na, die Sterne, Großer. Sind sie nicht schön?«
    »Ja, schön ...«, murmelte Connor und war unvermittelt ernst.
    Die Pfeife war geraucht , und eine beschwingte Leichtigkeit lag über der Raststatt.
    »Sie sind schön, die Sterne«, bekräftigte er, denn er vermutete, dass Frethmar das erwartete, doch der Zwerg schien mit seinen Gedanken woanders zu sein.
    »Wir sind gute Leute«, sagte der Zwerg.
    »Ja? Gute?«
    »Gute.«
    »Aha, Gute.«
    »Weil fröhliche Leute nicht bloß glücklich sind, sondern sie sind stets auch gut.«
    »Was redest du, Zwerg?«
    »Zwerg?«
    »Zwerg! Oder bist du kein Zwerg?«
    Frethmar richtete sich auf die Ellenbogen und starrte Connor grinsend an. »Sieh mich an. Bin ich ein Zwerg?«
    »Ja, ein Zwerg.«
    »Na eben. Ich bin ein Zwerg!«
    »Eben.«
    Ihre Blicke fanden sich und wie aus heiterem Himmel schüttelte sie ein Lachen, das in den Himmel stieg wie verdunstende Tautropfen.
    »Ein haariger , guter Zwerg«, kicherte Connor und wies auf Frethmar. »Ein verdammt haariger Zwerg. Ein kleiner, klitzekleiner , haariger Zwerg.«
    »Das klitzeklein will ich nicht gehört haben, wenn schon ...«
    Sie erstarrten. Überlegten. Eine seltsame Stille lag zwischen ihnen.
    Sie suchten das Wort, es nahte - und Frethmar brach das Schweigen
    »Wenn schon ... d ann klitzeklitzeklein!«
    Sie brachen in schallendes Gelächter aus , und Connor schlug sich auf die Schenkel. Klitzeklitzeklein, das war es. Das war gut. Das traf es.
    Nachdem der Lachanfall vorbei war, f anden sie sich gegenüber sitzend, ungefähr auf einer Höhe.
    »Wir können alles schaffen, Connor«, sagte Frethmar , und sein Gesicht leuchtete glücklich, nur eine Armlänge von Connors entfernt. »Du und ich können Mittland aus den Angeln heben. Wir sind stark. Ja, wir sind Helden. Auch wenn wir manchmal jammern, sind wir Helden, denn wir kämpfen und wir laufen niemals weg. Auf uns kann man sich verlassen.«
    »Ja, verlassen ...«, flüsterte Connor und legte den Kopf schräg. Der Tabak machte Spaß und hatte eine reinigende Wirkung. Am liebsten hätte er den Zwerg gebeten, noch eine Pfeife zu stopfen. Unvermittelt das Thema wechselnd meinte er: »Lysa hätte mich nie verlassen.«
    Frethmar streckte den Arm aus und strich dem Connor mit den Fingern über das Haar, was dieser mit leuchtenden Augen geschehen ließ. »Sie wird dich nie verlassen, Großer. Sie wird stet s bei dir sein. Hier, im Herzen wird sie bei dir sein.«
    »Du bist ein guter Zwerg«, nickte der Barbar . »Du hast die richtigen Worte.«
    Frethmar grinste . Im Feuerschein wirkten seine Augen wie Edelsteine.
    »Bist ein guter Zwerg«, wiederholte Connor , und sein Kinn sank auf seine Brust. Dann ruckte der Kopf hoch , und er feixte so breit, dass Frethmar ihn kaum erkannte. »Bist ein guter Zwerg. Ein haariger klitzklitzekleiner Zwerg.«
    Connor ließ sich auf den Rücken fallen und lachte. Er lachte, als gäbe es kein Morgen. Frethmar fiel in das Lachen ein . S ie wanden sich und zogen die Beine an die Brust wie kleine Kinder.
    Ihr Gelächter erfüllte die Nacht.

35
 
    Markosas Herz begann zu rasen , als er den Rabbolo wahrnahm, der über dem Lightgarden-Palast kreiste. Ein geheimnisvoller Vogel. War es jener, der ihm schon mehrfach begegnet war? Der das Duell entschieden hatte? Der über dem Hafen gewesen war? Machte Liebe wahnsinnig? Vernebelte sie die Sinne so sehr, dass ein erfahrener Jäger vermutete, ein Raubvogel verfüge über diese Fähigkeiten?
    Markosa trat vom Fenster zurück. Er brauchte einen Drink. Keinen Wein, sondern etwas Härteres. Im selben Moment verdunkelte das Zimmer und Markosa fuhr herum. Auf dem Fensterrahmen saß der Rabbolo und starrte den jungen Adeligen aus kalten roten Augen an. Markosa ließ das Glas fallen, das er zu füllen

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