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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 2: Geschöpfe der Glut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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geschlossen hatte.
    Um Haaresbreite hätte Ceyda vor Freude gelacht, denn die Felsen wurden höher, dunkler und breiter, sodass sie sich dahinter verstecken konnten, ohne gesehen zu werden.
    Falls man ihre Flucht wahrgenommen hatte, würde man sie jetzt nicht so einfach finden. Wenn sie die Nerven behielten, würden sie sogar dem Blick des Riesen davontauchen können, denn hier gab es eine Menge Seetang und angeschwemmtes Holz, hinter, unter und neben dem sie sich verbergen konnte.
    Die schlimmste Gefahr war gebannt, doch sie waren in Ketten geschlagen, was ihre Bewegungen stark einschränkte.
    Frethmar öffnete den Mund und spuckte Wasser. Connor ließ ihn los, denn hier war der Meeresspiegel so niedrig, dass sogar ein Zwerg stehen konnte, ohne zu ertrinken.
    Frethmar schüttelte sich und lehnte sich gegen einen Felsen. »Ich glaub’s nicht ...«
    » Das hast du deinem Freund zu verdanken«, sagte Ceyda. »Ich hätte dich ersaufen lassen.«
    Frethmar zog ein Gesicht, auch Connor. Er musterte seine Tochter kritisch. Ceyda, fast nackt in ihren knappen Unterkleidern, die wie eine zweite Haut auf ihr klebten, runzelte die Stirn.
    » Er ist mir auf dem Schiff auf die Nerven gegangen. So einer soll Sharkan besiegt haben? Pah! Ein weinerlicher negativer Bursche ist das, aber kein Held!« Sie war so erschöpft, zornig und dankbar, dem Riesen entkommen zu sein, dass sie gleichzeitig schimpfte, lachte und weinte.
    Connor nahm sie in den Arm, soweit das mit den Ketten möglich war, und zog sie an seine breite Brust.
    Frethmar grummelte und blickte in die Ferne.
    Haker tätschelte dem Zwerg die Schultern und schmunzelte. »Wir müssen einen Weg finden, die Ketten loszuwerden.«
    Connor sagte, während er sanft Ceydas Rücken massierte: »Einer von uns schleicht sich ins Dorf. Dort werden wir vermutlich genug Werkzeug finden, um uns zu befreien.«
    » Das kann er ja machen«, grummelte Ceyda, stieß sich von Connors Brust ab und richtete sich stolz auf, wobei sie ihre Haare nach hinten glättete. »Ja, das wäre eine Aufgabe für Frethmar.«
    » Hör auf«, sagte Haker sanft. »Du hast erlebt, dass Frethmar kämpft wie ein Berserker, also hast du ihm nichts vorzuwerfen. Und für eine Aufgabe wie diese bin ich am besten geeignet. Ich bin flink und wendig.«
    Frethmar spuckte Wasser aus, hustete und spuckte erneut. Dann wischte er sich den Mund ab. »Warum nicht ich?«
    Auch Connor verneinte. »Haker ist dafür genau der richtige Mann. Flink wie ein Schatten.«
    » Oder ich tue es«, sagte Ceyda. »Ich bin eine hilflose Frau, der man nichts anhaben wird, hoffe ich.« Sie nickte. »Ja, ich werde es tun. Sagt mir, was wir benötigen und bei Einbruch der Nacht mache ich mich davon.«
    Die Gefährten blickten sich an. Haker sagte: »Das ist sehr mutig von dir.«
    » Sie ist meine Tochter«, grinste Connor. »Und eben deshalb wünsche ich nicht, dass du dich in Gefahr begibst.«
    » Das ist nicht richtig, Vater«, sagte Ceyda und reckte ihr Kinn. »Wir sind eine Gruppe, die sich aufeinander verlassen sollte. Und ich habe noch nichts Sinnvolles beigetragen. Es wird Zeit ...«
    » ... dich zu beweisen?«, fragte Connor, während Wasser um seine Brust und Frethmar unters Kinn platschte.
    » Wenn du es so sehen willst ...«, gab Ceyda scharf zurück.
    Zwerg, Barbar und Albino blickten sich an und nickten. Sie waren einverstanden.
    Im Schutz der Felsen gingen sie an Land.

7
     
    Trevor lief die Zeit davon.
    Möglicherweise hatten die Jünger ihren toten Meister schon gefunden. Zwar sah es wie ein Unfall aus, und Trevors Kehlenschnitt würde auch nicht auffallen, da die Drachen von ihrem Blutdurst so übermannt worden waren, dass kein Hautfetzen beim anderen blieb, trotzdem durfte er kein Risiko eingehen.
    Außerdem spürte er die Tage, die er im Verlies zugebracht hatte. Zwar war er halbwegs versorgt worden, aber er war erschöpft.
    Der Deckel der kleinen Truhe schwang auf und Trevor schnellte zurück. Einen wirklichen Grund dafür gab es nicht, eher war er erschrocken, dass seine Vorstellung sich nicht erfüllte.
    Ein Stein.
    Nichts sonst.
    Ein Edelstein, groß wie ein Hühnerei, kunstvoll geschliffen. Keine Schriften, keine Gewürze, nichts, was auch nur ansatzweise m agisch wirkte. Trevor nahm den Stein an sich. Er hielt ihn gegen das graue Licht. Erstaunlicherweise schimmerte jenes düstere Licht in den unzähligen Facetten bunt und lebendig.
    Als Meisterdieb wusste er ü ber den Edelsteinschliff genau Bescheid. Bei den meisten

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