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Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition)

Titel: Mittland 3 - Das Erbe der Drachen - Teil 3: Dunkle Schwingen (DAS FINALE) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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blendeten die Gefährten, sogar Sheng wandte den Kopf ab.
    »Was geschieht hier?«, fragte der Drache, wobei er versuchte, nicht zu laut zu reden.
    »Wir wissen es nicht«, sagte Aichame, die sich unter einem Baum ausgeruht hatte und zu ihnen kam.
    Steve runzelte die Brauen und unversehens standen die feinen blonden Haare von seinem Kopf ab. »Bei den Göttern«, ächzte er. »Der Stein will uns die letzte große Antwort geben.«
    »Auf welche Frage?«, wollte Trevor wissen, der sich erhob.
    Steve sank auf die Knie. Er beugte sich über Evo wie über ein kleines Kind, das es zu beschützen galt. Dann blickte er auf und seine Augen waren rot. »Was wir sind und was wir werden.«
    Aichame schlug die Handfläche vor den Mund. Ihre Augen weiteten sich.
    »Was soll denn dieser Mist schon wieder?«, schnaubte Haker, der sich zu ihnen gesellte. Er wirkte hart wie Granit und kalt wie Eis. Er verkraftet den Verlust seiner Welt nicht und wollte in dieser Stadt unter Wasser nicht sein. Er hatte seine Freundlichkeit eingebüßt. Vielleicht, weil er zu weiß war für diese weiße Welt.
    Steve schüttelte den Kopf, dann schnellte er zurück und stand auf wackeligen Beinen. Trevor bückte sich, um Evo aufzuheben, doch Steve hielt ihn fest. »Nicht berühren!«
    »Warum nicht?«
    »Ist nur so ein Gefühl. Aber wir werden es erfahren.«
    Sheng schnaubte ungeduldig. Rauch kam aus seinen Nüstern. Nur wer ihn gut kannte, ahnte, dass er besorgt war. Dann liefen die Bewohner der Stadt zusammen, an allen Orten zugleich, stets kleine Grüppchen und der Maredinc hob sich leuchtend an die Kuppel von Aquita, er, der alle war und doch in einfacher menschlicher Form an Land gehen konnte. Er wandelte sich und trat zu ihnen. Er verbeugte sich vor Sheng, dann fragte er: »Besteht Gefahr?«
    Steve machte mit seinen Fingern seltsam anmutende Bewegungen, er zeichnete Fragmente in die Luft. Dabei murmelte er: »Nur hierauf lief es hinaus. Nur deshalb gibt es diesen Stein.«
    »Was? Was willst du uns sagen?«, herrschte Trevor ihn nervös an.
    Steve blieb unbeirrt und flocht Magie. Wie nebenbei sagte er: »Du solltest Agaldir finden, Trevor. Damit er uns die Runen erklärt.«
    Der alte Mann stand abseits. Er schüttelte den Kopf, immer und immer wieder, als ginge das, was hier geschah, über seinen Verstand, und vielleicht war es auch so.
    Steve fuhr fort: »Damit Bluma, Bob, Fret und Connor ihre Aufgabe erfüllen und damit wir, damit wir ...«
    In diesem Moment schien der Stein zu explodieren, doch in Wirklichkeit war es lediglich das Licht, das aus ihm sprang und alles und jeden ummantelte. Sheng bäumte sich auf. Die Gefährten schrien und versuchten, zu entkommen, doch das war unmöglich.
    Der Maredinc glühte wie brennend und lachte hellauf.
    Die Strahlen setzten sich fort bis hoch zur Kuppel, in der es einen ersten Riss gab.
    »Es kann nur aus dem Wasser kommen«, hallte Steves Stimme über allem. »Nur von dort entsteht das Leben!«
    Das waren die letzten Worte, die er jemals sprechen sollte, denn eine unvorstellbare Veränderung ging mit den Gefährten vor sich. Sie schrumpften und veränderten ihre Form.
    Über ihnen öffnete sich die Kuppel und Meerwasser toste herab.
    Aquita ging unter.
    Sheng veränderte seine Form, wurde dünner, kleiner. Er schnappte mit dem Maul, als könne er die Metamorphose so verhindern, doch es gelang ihm nicht.
    Trevor dachte Worte, sein Verstand versuchte sie zu bilden, doch aus seinem Maul, das eines Fisches oder einer ähnlichen Gestalt, konnte er sie nicht mehr ausstoßen.
    Ceyda war nicht mehr größer als ein Haushund, Aichame so klein wie eine Katze, mit Schuppen auf dem Rücken und einer langen Schnauze.
    Noch immer lachte der Maredinc und seine letzten Worte schwangen sich auf. »Ein neuer Anfang!« Dann war auch er nicht mehr jener, der alle war, denn alle wurden anders.
    Unzählige Wesen mit Schnauzen, Schwänzen und Kiemen krochen und wuselten über den weißen Stein, halb Fisch, halb Landkreatur.
    Agaldir schrie nach innen, doch er hörte seine Stimme nicht mehr, denn seine Begrifflichkeit löste sich auf.
    Sie alle waren, sie alle wurden.
    Und Sheng war der letzte, bei dem die Verwandlung geschah.
    Dachte er noch etwas? Lachte auch er nach innen? Wurde ihm jetzt deutlich, wie wichtig er für Mittland gewesen war, schon damals, als man nach seinem Ei suchte? Begriff er, wie sich der Kreis schloss?
    Wasser strömte durch die Stadt, es donnerte, als die Schutzhülle sich auflöste und nur wenige

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