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Mittsommersehnsucht

Mittsommersehnsucht

Titel: Mittsommersehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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tun.«
    »Aber …«
    »Komm mit, sei ein böses Mädchen.« Übermütig küsste er sie auf die Nasenspitze, öffnete gleichzeitig die Tür, die ins warme Schiffsinnere führte. Aus einer Bar klang »As time goes by«, und Knuts übermütiges Lächeln vertiefte sich. Das weltbekannte Liebeslied aus »Casablanca« passte in dieser Situation hervorragend.
    Auf der Treppe, die mit einem roten Veloursteppich ausgelegt war, kamen ihnen vier ältere Herren entgegen, die freundlich grüßten, sich dann aber gleich wieder in ihre Diskussion über die Fangmethoden der Dorschfischer auf den Lofoten unterhielten. Zwei bärtige Männer, die normalerweise auf einer Bohrinsel arbeiteten und ein paar freie Tage genossen, kümmerten sich nicht um das Liebespaar. Sie strebten der Bar zu. Hier, auf dem Schiff, war es endlich mal wieder möglich, mehr als einen Drink zu nehmen.
    Mit der Chipkarte öffnete Knut die Tür zu seiner Kabine, die geräumig und gemütlich möbliert war. Ein Schreibtisch, auf dem etliche Karten lagen, dominierte den Raum. Über dem Stuhl, der davorstand, lagen zwei Hemden und ein zerknautschtes T-Shirt. An der Wand hingen zwei Bilder – eins zeigte Carina in einem leuchtend roten Bikini. Sie stand am Ufer eines Sees, das Haar wehte im Wind, und sie lachte unbekümmert in die Kamera. Wann immer Knut dieses Foto ansah, wurde sein Herz groß und weit. Im Sommer des vorigen Jahres hatte er das Foto gemacht – an einem kleinen See in Finnland. Ein Freund besaß dort ein Ferienhaus, und Knut war sicher gewesen, das ideale Liebesnest für sich und Carina gefunden zu haben. Leider hatten auch Millionen von Mücken gedacht, dass dies ein toller Platz sei, und so war das Badevergnügen immer wieder getrübt worden. In der Nacht jedoch, unter einem dichten Moskitonetz, gab es niemanden, der sie störte.
    Das zweite Bild zeigte nur einen riesigen Eisberg, der in der Abendsonne golden schimmerte. Diese Aufnahme war vor zwei Jahren entstanden, als er noch auf der Fram , einem Expeditionsschiff der Hurtigruten, gearbeitet hatte.
    Die Tür fiel zu, und Knut zog Carina fest an sich. Er bedeckte ihr Gesicht und die zarte Haut des Halses mit Küssen, dann wanderten die Lippen tiefer und tiefer. Der dünne Pulli, der störte, segelte durch die Luft, gefolgt von allen anderen Kleidungsstücken.
    Carina liebte es, wenn Knut, der im Grunde seines Wesens ruhig und besonnen war, seiner Leidenschaft nachgab. Er war ein guter, ausdauernder Liebhaber, der es auch heute wieder verstand, sie so intensiv an ihren intimsten Stellen zu küssen, bis sie um Erlösung bat.
    Als er sich über sie beugte, ihr tief in die Augen sah und dabei behutsam in sie drang, wusste sie, dass dieser Mann ihr Pendant war. Keiner sonst verstand es, sie so glücklich zu machen. Schnell passte sie sich Knuts Rhythmus an, doch ehe er zum Höhepunkt kam, zog er sich zurück, drehte sie sanft um und begann dann das Liebesspiel von neuem.
    »Dieser Mann ist einfach unersättlich«, flüsterte sie und drehte den Kopf. »Wenn ich diesen Hormonblick sehe, weiß ich, was …«
    »Hm, du ahnst ja nur, was gleich kommen wird.« Er lachte tief und kehlig. »Aber ich weiß, was ich gleich tun werde.«
    »Was denn?« Sie versuchte sich spielerisch aus seiner Umklammerung zu lösen, genau wissend, dass er sie nur umso fester halten würde.
    »Ich tue das, wovon ich weiß, dass du es genau so haben willst.« Seine Zunge umspielte ihr linkes Ohrläppchen, dann beugte er sich weiter vor, versuchte sie auf den Mund zu küssen – und beide verloren das Gleichgewicht. Lachend fielen sie auf die Erde. Der dunkelgraue Teppichboden milderte den Aufprall.
    Lachend, vor Erregung fast atemlos begannen sie sich erneut zu lieben – bis sie gleichzeitig zum Höhepunkt kamen.
    Draußen ertönte eine Schiffssirene, eine andere antwortete. »Das ist die Polarlys «, sagte Knut schwer atmend und richtete sich auf, »sie kommt uns aus dem Norden entgegen.«
    Carina antwortete nicht. Von wohliger Müdigkeit erfüllt, blinzelte sie unter halb geschlossenen Lidern hinüber zum Fenster. Es war fast anderthalb Quadratmeter groß, nichts erinnerte mehr an die kleinen Bullaugen auf den ersten Postschiffen.
    Vor dem Fenster, an dessen Seiten ein Vorhang aus beigefarbenem Leinen mit zarten blauen Streifen hing, zogen dünne Nebelschwaden auf. Wie Elfen tanzten die weißen Schleier über dem Wasser. Die hellen Lichter der Polarlys wirkten wie durch eine Wattewand gefiltert.
    Carina fühlte sich

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