Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mittsommersehnsucht

Mittsommersehnsucht

Titel: Mittsommersehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
Vom Netzwerk:
Silberkette von einem einheimischen Künstler gekauft. »Als Erinnerung an die Reise«, hatte sie dazu gesagt. Ihre schlanken Hände waren schmucklos gewesen, die Nägel kurz geschnitten. Hände, die zupacken konnten, mit denen sie schon viele Leben gerettet hatte.
    »Nein, lass das.« Er fasste Lilian an den Handgelenken und schob sie sacht von sich. »Wir müssen reden.«
    »Reden! Ach was, dazu ist später noch Zeit. Ich hatte riesige Sehnsucht nach dir und bin sofort zu dir gekommen.« Kurz sah sie zu ihm auf, in den großen Augen stand leidenschaftliches Verlangen. Lilian war in der Liebe unersättlich, das wusste Magnus. In den ersten Wochen ihrer Bekanntschaft hatte er das fantastisch gefunden, doch nach und nach war ihm ihr sexueller Hunger zu viel geworden. Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie im Urlaub keinen Flirt gehabt hatte. Auch nur eine Woche ohne Sex kam für Lilian nicht in Frage.
    »Hast du dich nicht gut amüsiert?«
    »Schon, aber ohne dich war es in der Südsee nur halb so toll. Lass mich nie wieder so lange allein.«
    »Du wolltest doch unbedingt diese Reise machen«, erinnerte er sie.
    »Ja. Aber mit dir!« Trotzig schob sie die Unterlippe vor. »Aber dir waren ja Königskrabben, Wale und all das andere hässliche Getier wichtiger als ich.«
    »Nicht noch einmal diese Diskussion. Das hatten wir doch alles schon tausendmal. Du hast genau gewusst, dass ich nicht wegkonnte.«
    »Weil du so stur bist! Und unflexibel. Wenn du nur wolltest, könntest du dir deine Arbeit besser einteilen. Dann wäre es ohne weiteres möglich, hin und wieder zusammen einen Kurztrip zu unternehmen. Wenn ich, zum Beispiel, nächste Woche nach Rom fliege, könntest du mitkommen.«
    »Lilian, bitte!«
    Sie wandte sich ab. »Du willst einfach nicht. Das ist es.« Sie trank einen Schluck aus seinem Glas, verzog im nächsten Moment unwillig den Mund. »Warum steigst du nicht in Papas Firma ein? Er gäbe dir sofort einen guten Posten, wenn ich ihn darum bitte.«
    »Als Meeresbiologe?«
    Spielerisch schlug sie nach ihm. »Natürlich nicht. Aber im Management findet sich immer was.«
    Magnus knöpfte sein Hemd wieder zu. Auch diese Unterhaltung war schon etliche Male geführt worden. »Lilian, ganz abgesehen davon, dass ich kein Talent zum Prinzgemahl habe …«
    »Dann eben nicht. Wie du willst. Dann bitte ich Paps eben, dir ein eigenes Labor einzurichten. Das ist gar kein Problem. Dann bist du dein eigener Herr und kannst Urlaub nehmen, wann immer du willst. Aber darüber müssen wir jetzt wirklich nicht reden. Küss mich endlich!« Sie drängte sich an ihn, riss einfach sein Hemd auf, so dass die Knöpfe durchs Zimmer flogen. Noch ehe er protestieren konnte, schob sie ihm ihr linkes Knie zwischen die Beine. Ihre kleinen festen Brüste rieben sich an seiner Haut, während ihre Zunge sich zwischen seine Zähne drängte.
    Spontan erwiderte Magnus den Kuss. Verdammt, es war schwer, sich aus ihrem Bann zu befreien. Noch einmal wollte er sie von sich schieben. Vergebens. Mit einem kleinen Seufzer hob er Lilian hoch und trug sie ins Schlafzimmer.
    Es war wie immer, wenn ein Rausch verflogen ist – das Erwachen war bitter. Desillusionierend die Wirklichkeit. Bedrückend die Wahrheit, die ohne den rosaroten Schleier eine graue bösartige Fratze hatte.
    »O nein!« Mit beiden Händen fuhr sich Magnus übers Gesicht. Wie eine eiskalte Dusche wirkte das schlechte Gewissen.
    »Es war toll. Wie immer mit dir.« Lilians kehliges Lachen tat seinen Ohren weh. Ihr Kopf lag in seinem Schoß, und kaum dass sie wieder ruhig atmen konnte, begann sie ihn an seiner sensibelsten Stelle zu küssen.
    »Lass das!« Mit einem Ruck setzte Magnus sich auf, schob sie grob beiseite. Fast wäre Lilian aus dem Bett gefallen.
    »Hey! Spinnst du?«
    »Ach, Lilian, tut mir leid.« Er streckte die Hand nach ihr aus und streichelte ihren Arm.
    »Was tut dir leid? Dass du mit mir geschlafen hast?«
    »Dass ich dir weh tun muss. Aber es ist aus. Ich … wir …«
    »Sei still! Ich will das nicht hören – es ist aus! Hast du deshalb mit mir geschlafen? Sieht so in deinen Augen eine Trennung aus?« Sie kniete sich aufs Bett und zwang ihn, sie anzusehen. »Oder hast du eine andere kennengelernt?« Ihre Augen wurden zu Schlitzen. Lauernd sah sie ihn an.
    »Ja.« Er sah sie an und erschrak. Blanke Wut verzerrte ihr schönes Gesicht. Sie schrie kurz auf und begann dann wie eine Furie auf ihn einzuschlagen. Wahllos trafen ihre Fäuste seine Brust, seinen Hals, die

Weitere Kostenlose Bücher