Mittsommersehnsucht
seine Stimme klang.
»Na, wenn du es sagst …« Sie lachte und folgte ihm unbekümmert an die Bar, wo sie sehr schnell erfuhr, dass er der Direktor des Hotels war. »Das hättest du mir gleich sagen sollen.« Sie trank den Champagner-Cocktail in einem Zug aus. »Dann hätte ich keine Skrupel haben müssen.«
»Die hast du doch sowieso nicht«, entfuhr es ihm.
»Meinst du?« Ihr Blick lockte, die Zungenspitze fuhr über die Lippen und nahm die letzten Tropfen des Drinks auf. Dabei wandte sie nicht eine Sekunde den Blick von ihm.
Jonas spürte seine Erregung wachsen. »Noch einen Drink?«
»Ja. Aber nicht hier.« Sie schwang die langen Beine vom Barhocker und ging quer durch die Halle zu den Aufzügen. Dass ihr fast alle Männerblicke folgten, ignorierte Nina. Es schien für sie normal zu sein.
Als sie vor den Aufzügen stand, sah sie sich kurz nach Jonas um. Wieder warf sie das lange Haar in den Nacken – es war wie eine Einladung.
Und Jonas … er folgte ihr wie hypnotisiert.
Oben in seiner Wohnung blieb Nina mitten im Wohnzimmer stehen. »Nett hast du es hier.« Sie sah sich um. »Wo ist die Bar?«
»Oben.« Er wies zur Wendeltreppe.
Nina lachte und nahm die ersten Stufen. Jonas sah fasziniert auf ihre langen, gebräunten Beine, die sanften Rundungen ihres Pos …
Nein, den Wintergarten, an dessen Stirnseite ein gut bestückter Barwagen stand, zeigte er ihr erst später. Sie waren noch nicht ganz oben, da zog er sie an sich und küsste sie voller Verlangen.
Nina kicherte leise, schlang ihm dann fest die Arme um den Nacken und erwiderte seine leidenschaftlichen Zärtlichkeiten.
Unter dem Top trug sie nichts, und auch der winzige Hauch von einem Slip war schnell abgestreift. Jonas’ Hände zitterten vor Erregung, als er sein Hemd aufknöpfte. Nina dauerte es zu lange, mit einem Ruck riss sie den feinen Leinenstoff auseinander. Ihre Lippen liebkosten seine Haut, blieben kurz an den Brustwarzen haften, glitten tiefer.
Jonas kam kaum dazu, sie zu küssen. Ihr Kopf glitt tiefer, das helle Haar war wie ein Schleier, der sich über ihr Tun breitete. Mit einem wohligen Stöhnen ließ er sich rücklings aufs Bett fallen – und genoss es, von Nina verwöhnt zu werden.
»Und jetzt bin ich dran.« Sie ließ lachend von ihm ab, legte sich neben ihn und nahm seine Hand. Langsam schob sie sie von den Brüsten hinunter bis zur Scham … und schloss die Augen, als Jonas versuchte, sie im gleichen Maß zu verwöhnen, wie sie es bei ihm getan hatte.
Sie war eine Hexe, verstand von Sex mehr als jede andere Frau, die er bisher im Bett gehabt hatte. Flüchtig dachte er an Andrea. Das Zusammensein mit ihr war vor allem von Zärtlichkeit und inniger Zuneigung geprägt. Die Leidenschaft, die sie in ihm entfachte, war nicht annähernd so groß wie das Gefühl, das Nina in ihm zu wecken verstand.
Er wurde garadezu süchtig nach ihrer Nähe.
Als sie für ein paar Tage zu ihrer Familie nach Kristiansand im Süden fuhr, hatte er fast so etwas wie Entzugserscheinungen. Andrea und er telefonierten jeden zweiten Tag miteinander, und seine Sorge, dass sie merken würde, dass eine andere sein ganzes Denken beherrschte, wuchs immer mehr. Wie sollte er reagieren, wenn Andrea in Bergen eintraf und er sich immer noch nicht von Nina gelöst hatte? Himmel, die Vorstellung jagte ihm Schauer über den Rücken. Ich werde Nina sagen, dass wir uns nicht mehr sehen können, nahm er sich vor.
Und dann kam Nina zurück! Unangemeldet erschien sie im Hotel und fuhr gleich hoch in seine Privaträume, wo Jonas noch beim Frühstück saß. Sie tat, als sei sie nicht wochenlang fort gewesen, umarmte und küsste ihn und nahm sich erst mal einen Drink. Ungezwungen setzte sie sich dann in einen der weiß lackierten Rattansessel im Wintergarten und trank in kleinen Schlucken. Gin mit Bitterlemon – das trank sie am liebsten, und Jonas hatte stets genügend Vorräte bereitstehen.
Als das Glas halb leer war, winkte sie ihn zu sich. »Na komm schon. Oder …«, sie zwinkerte ihm zu, »… hast du vielleicht keine Sehnsucht nach mir?«
»Große sogar.« Wie ein Hund folgte er ihrer Aufforderung, kniete vor ihr nieder und küsste jeden Zentimeter ihres linken Fußes, mit dem sie so aufreizend wippte, dass ihm das Blut in die Lenden schoss.
»Mehr«, forderte Nina ihn lachend auf und spreizte die Beine. »Gib mir mehr von dir.«
Ein tiefes Stöhnen drang aus seiner Kehle, dann kam er ihrer Aufforderung nach. Seine Küsse quittierte sie mit einem
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