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Mittsommersehnsucht

Mittsommersehnsucht

Titel: Mittsommersehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elfie Ligensa
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lustvollen Lachen, dann, ganz überraschend, sprang sie auf und zog ihn hinüber zum Schlafzimmer. »Hier ist mehr Platz.« Wieder zerriss sie sein Hemd, weil es ihr zu lange dauerte, bis er die feinen Perlmuttknöpfe geöffnet hatte.
    Jonas ließ es geschehen, all seine Sinne waren darauf ausgerichtet, Nina glücklich zu machen – und den eigenen Gipfel der Lust gemeinsam mit ihr zu erreichen.
    Sie genoss seine Leidenschaft, dann aber stand sie auf und erklärte: »Ich gehe kurz duschen, dann muss ich weg. Hab noch einen Termin.« Wohin sie ging, mit wem sie sich traf, sagte sie nicht. Und Jonas wagte nicht zu fragen. Er war ernüchtert, denn es war klar, dass Nina ihn nicht annähernd so schmerzlich vermisst hatte wie er sie.
    »Nina, das muss aufhören mit uns beiden. Du weißt, dass ich eine Freundin in Deutschland habe, die bald herkommen wird.«
    »Sie ist aber nicht da, oder?« Nina lachte, sie nahm ihn einfach nicht ernst.
    »Du, das mit uns beiden muss aufhören!« Er sagte es so entschlossen wie möglich, als Nina, nur in ein Badelaken gehüllt, zu ihm zurückkam und das lange Haar über ihm ausschüttelte. Die kleinen Tropfen auf seiner Haut küsste sie spielerisch fort, was seine Erregung wieder aufflammen ließ. Sie ließ sich neben ihn gleiten, strich über seine Brust, bedeckte spielerisch seine Brustwarzen mit kleinen Küssen.
    »Und was sagst du jetzt? Willst du mich wirklich nicht mehr?« Mit spöttischem Lächeln sah sie ihn an. »Du machst Witze.«
    »Nein. Das muss aufhören mit uns. Ich … ich werde bald heiraten.«
    Mit einem Ruck richtete sie sich auf, stützte den Kopf auf den Arm und sah ihn spöttisch an. »Ach ja? Wen denn?«
    »Eine Ärztin. Ich … wir haben uns im Urlaub kennengelernt. Wir lieben uns. Sie kommt bald für immer her.« Fast tonlos war seine Stimme, und er blickte bei den Worten starr zur Decke, als käme von dem glatten weißen Holzanstrich irgendwelche Hilfe.
    »Tja dann …« Sie atmete ein paar Mal tief durch, dann schwang sie die langen Beine aus dem Bett. Langsam, aufreizend langsam ging sie zurück zum Bad. »Schade. Es hat Spaß gemacht mit dir.«
    Er blieb still liegen, rührte sich auch nicht, als sie ging.
    Doch am nächsten Tag stand er mehr als eine Stunde lang vor der Grieg-Akademie und wartete auf die blonde Studentin.
    Als Nina ihn sah, lachte sie und lief auf ihn zu. »Wusste ich es doch!« Sie küsste ihn lange. »Und jetzt?«
    »Komm mit!«
    Und sie kam mit. Sie kam, wann immer sie Zeit hatte, und es war wie ein Rausch, der Jonas immer tiefer mit sich zog. Wenn Nina bei ihm war, fiel der Stress des Tages von ihm ab. Dann gab es keine Pflichten im Hotel, keine Sorgen wegen unpünktlicher Lieferanten oder unzuverlässiger Mitarbeiter. Termine wurden unwichtig. Was zählte, war nur noch dieses Mädchen mit dem weichen hellen Haar, das immer ein wenig nach Limetten duftete. Ihre Augen, dunkelblau wie die tiefen Seen im Landesinnern oder die engen Fjorde, blitzten stets vor Übermut. Er hatte nie zuvor einen Menschen mit so großer Lebensfreude getroffen wie Nina. Andrea dagegen war oft ernst. Sie stellte ihren Beruf, der mit großem Pflichtbewusstsein verbunden war, über alles. Jonas hatte sich schon etliche Male dabei ertappt, dass er eifersüchtig auf Andreas Patienten war. Dabei bewunderte er sie für das, was sie tagtäglich leistete. Ja, er liebte sie – doch der Rausch, den er bei Nina erlebte, fand er bei der jungen deutschen Ärztin nicht.
    Und dann traf Andrea früher als erwartet in Bergen ein.
    Ihm trieb es die Schamröte ins Gesicht, wenn er sich vergegenwärtigte, in welcher Situation sie ihn ertappt hatte. Es war wie eine Szene aus einem billigen Film gewesen. Aber es war leider unschöne Wirklichkeit.
    Er war ein Idiot, dass er es so weit hatte kommen lassen. Sein Verstand sagte es ihm immer wieder. Aber da waren die Gefühle, diese lustvolle Gier, die ihn immer wieder zu Nina zog.
    Dass Andrea ihn in flagranti erwischt hatte, war mehr als peinlich. Er wollte, er musste ihr erklären, was passiert war – wobei es im Grunde keinerlei Erklärungen bedurfte. Was sie gesehen hatte, sprach für sich. Aber er wollte unbedingt, dass sie ihm verzieh. Er wollte sie nicht verlieren. Es war verrückt, dass er sie halten wollte, wo doch alles in ihm sich schon jetzt wieder nach seiner blonden Hexe sehnte …
    Er drehte sich um und sah Nina nach, die kraftvoll in die Pedalen trat. Heute trug sie einen bunten dünnen Rock, der sich im Wind bauschte und

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