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Mittsommerzauber

Mittsommerzauber

Titel: Mittsommerzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inga Lindström
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zu oft schon hatten sie sich über Katarinas Ehrgeiz und ihre Lust am kreativen Kochen gestritten.
    »Petersilie auf die Kartoffeln?«, wollte Hans fragen, als Katarina ihm schon das Wort abschnitt.
    »Um Gottes willen. Keine Petersilie. Die beißt sich mit dem Zitronengras.«
    Sie war jetzt fertig. Hastig griff sie sich den Teller.
    »Welcher Tisch war das?«
    »Die Zwölf, aber ich kann da auch selber...«
    »Ich muss doch sowieso weg. Und außerdem«, sie sah mit ihrem leuchtenden Verschwörerblick von Hans zu Karin und wieder zurück, »will ich sehen, wie er auf das Arrangement reagiert. Als >normaler< Gast. Also dann ihr beiden, ich bin weg.«
    Hans eilte zur Tür und stellte sich neben Karin. Er öffnete Katarina mit einer großen Geste die Tür. Sie nahm eine fast königliche Haltung an.
    »Wünscht mir viel Spaß in Spanien und macht bloß keinen Unsinn. Es wäre mir recht, wenn es meinen Arbeitsplatz nach meinem Urlaub auch noch gäbe und ihr ihn nicht abgefackelt hättet.« Sie lachte und war schon fast aus der Tür, als Karins Stimme sie noch einmal zurückhielt. Sie zerrte etwas aus der Tasche ihrer Schürze.
    »Warte, das hätte ich fast vergessen. Post.« Katarina sah sie ungeduldig an. Kam sie denn heute überhaupt nicht weg? »Steck’s einfach in meine Jackentasche, bitte.« Karin tat, wie ihr geheißen. Katarina küsste sie schnell auf die Wange und verschwand nun endlich Richtung Ausgang.
    Mit einem leisen Seufzer der Erleichterung trat sie aus dem Lokal. Sie stand einen Augenblick still und ließ ihren Blick über das Äußere des Restaurants schweifen.
    Das Hjört war ein hübsches Lokal in einem schmalen Altstadthaus, das sehr gemütlich wirkte mit seinen kleinen Fenstern und dem etwas schiefen Dach. Auf dem winzigen Platz vor dem Lokal standen Klappstühle aus Teakholz und Eisen, auf den Tischen lagen weiße Decken. Die meisten der Tische waren besetzt. Zufrieden wirkende Gäste ließen sich die Hausmannskost schmecken, für die das Hjört bekannt war. Leckere Fleischbällchen. Fischsuppe von Ostseefischen. Oder Rentiergeschnetzeltes. Die Gerichte waren einfach und sehr schmackhaft, die Gäste eigentlich immer zufrieden.
    An Tisch Nummer 12 saß Sven Svanblom und wartete auf seinen Strömling. Blond, gut gekleidet in seinem dunklen Business-Anzug mit hellblauer Krawatte, las er in einer Akte. Mit einer Hand zerkrümelte er gedankenverloren eine Brotscheibe, während er die eng beschriebenen Seiten auf dem Tisch vor sich durchlas. Er las sehr konzentriert. Dieser Vertragsentwurf sollte schließlich das zukünftige Schicksal seiner Firma »Svanblom-Kaffee« bestimmen.
    Gerade wollte er die Seite umblättern, da wurde vor ihm mit Schwung der Teller mit dem Strömling hingestellt. Mitten auf den Vertragsentwurf.
    »Ihr Strömling, bitte sehr«, hörte er jemanden sagen. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie kam diese Bedienung dazu, den Teller auf den Vertrag zu stellen?
    »Ich bitte Sie, was soll das? Können Sie nicht aufpassen?« Er war empört. Zu Recht empört.
    Katarina hatte viel zu spät gemerkt, was sie da tat. Hastig riss sie den Teller wieder hoch.
    »Oh Gott. Tut mir Leid. Entschuldigung.« Sie war zutiefst verlegen. Und ärgerte sich gleichzeitig maßlos über sich. Wie konnte ihr so was passieren? Weil sie immer in Eile war. Und, musste sie sich eingestehen, weil sie auch unbedingt in die Rolle der Bedienung hatte schlüpfen müssen, nur um zu sehen, wie der Gast auf ihr Arrangement aus Fisch und Zitronengras reagierte.
    »Ich war mit meinen Gedanken woanders. Hoffentlich habe ich keine Flecken gemacht. Bitte entschuldigen Sie vielmals...«
    Sven hatte sich inzwischen längst beruhigt. Es war ja wirklich nichts passiert. Er sah sie an. Und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Diese Bedienung war so hübsch in ihrer hektischen Eile und Verlegenheit. Und mit ihrem intensiven Blick, der ihn einen kurzen Moment lang fast ins Schleudern brachte.
    Ohne großes Aufhebens räumte er die Papiere beiseite.
    »Nichts passiert.« Seine warme Stimme klang beruhigend. Katarina stellte den Teller erleichtert noch einmal vor ihn hin.
    »Gott sei Dank. Dann wünsche ich einen guten Appetit.«
    Sie entfernte sich einen Schritt von dem Tisch weg. Konnte sich aber noch nicht dazu durchringen, zu gehen. Sie wollte doch seine Reaktion sehen. Und tatsächlich, nach einem kurzen, verblüfften Blick auf seinen Teller wandte sich Sven prompt zu ihr um.
    »Entschuldigung. Das muss ein Missverständnis

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