→ Wilhelminenberg am grünen Rand des stadteinwärts von grauen Zinskasernen aus dem 19. Jh. geprägten, inzwischen vornehmlich von Türken bewohnten Arbeiterstadtteils Ottakring.
Otto-Wagner-Werkschau in Penzing und Ottakring
Sehenswertes
Ernst-Fuchs-Museum ( Wagner-Villa I): Die erste Wagner-Villa, in der der Architekt und seine Familie bis zum Auszug der erwachsenen Kinder im Jahre 1911 zunächst nur im Sommer, dann ganzjährig wohnten, hat einen streng symmetrischen Grundriss. Der dominierende quadratische Mittelbau wird von zwei niedrigen, üppig verglasten Nebentrakten flankiert. Er besticht durch eine repräsentative klassizistische Säulenloggia, von der zwei prächtige, von kunstvoll geformten Eisengeländern gesäumte Freitreppen in den Garten führen. Die vollbusige und breithüftige schwarz-goldene Bronzefigur, die vor der Loggia ihre fleischigen Arme ausbreitet, stammtvon Ernst Fuchs, dem Mitbegründer der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, der das Haus nach seinen Vorstellungen sanierte und restaurierte, sodass die strahlend weiße, reich verzierte Villa innen wie außen die kreative Handschrift beider Künstler trägt. Nachdem Fuchs das Haus zunächst selbst bewohnt und als Atelier genutzt hatte, erklärte er es im Jahre 1988 zum Museum, in dem die weltgrößte Sammlung seiner Werke, darunter Ölgemälde, Zeichnungen, Radierungen und Skulpturen, zu bewundern und gedruckte Erinnerungen an das Besichtigungserlebnis zu kaufen sind.
Di–Fr 10–18, So 10–18 Uhr, 11 €. Führungen ab 10 Personen.Hüttelbergstraße 26, Tel. 9148575, www.ernstfuchs-zentrum.com .
Wagner-Villa II : Die exakt proportionierte, von schmalen, rechteckigen Fensteröffnungen belichtete kubische Stahlbetonkonstruktion des zweiten Domizils von Otto Wagner an derHüttelbergstraße 28 dokumentiert dessen architektonisches Bekenntnis zur Moderne. Das schlichte Dekor beschränkt sich auf blaue Glasstreifen und Aluminiumnägel am Hauptgeschoss und ein von Kolo Moser entworfenes, farbiges Mosaik über dem aus der sonst glatten Fassade stufenartig hervortretenden Haupteingang.
Kirche am Steinhof : Das für psychisch kranke Gläubige konzipierte, 1907 dem heiligen Leopold geweihte Gotteshaus am oberen Ende des Gebäudekomplexes der psychiatrischen Klinik gilt als einer der bemerkenswertesten Kirchenbauten der Moderne und besticht durch seine Schönheit und Funktionalität. Das Gebäude hat den Grundriss eines griechischen Kreuzes und wird von einer weithin sichtbaren grün-golden schimmernden Kuppel bekrönt. Es ist mit dünnen grau-weißen Marmorplatten verkleidet, die mit sichtbaren Kupferknöpfen befestigt sind, und wird durch eine repräsentative Säulenvorhalle betreten. Über die spannt sich ein von Jugendstilmaler Kolo Moser mit dem biblischen Motiv des Sündenfalls bedachtes farbiges Rundbogenfenster, vor dem vier Engelsfiguren aus der Werkstatt von Othmar Schimkowitz wachen. Die von Richard Luksch gefertigten Skulpturen auf den beiden Turmaufsätzen stellen die Heiligen Leopold und Severin dar. Der Fußboden des hellen, nur im Altarbereich farbig gestalteten Innenraums fällt aus ganz praktischen Gründen – er ist so besser zu reinigen – zum Altar hin ab. Die Bänke sind außergewöhnlich kurz, um den Patienten sofort helfen zu können, wenn sie einen Anfall erleiden, und die Weihwasserbecken sind zur Vermeidung von Infektionen nach dem Prinzip von Seifenspendern konstruiert. Das Altarmosaik gestalteten Remigius Geyling, Leopold Forstner und Rudolf Jettmar, die Heiligenbilder auf den Seitenfenstern stammen von Kolo Moser.
Sa 15 Uhr mit Führung 6 €, 16–17 Uhr unkommentiert und gratis, sonst auf Anfrage, Tel. 9106011204,
[email protected] .
Lupuspavillon : Für die Behandlung von Lupuskranken (Lupus ist eine seltene, schwere Hautkrankheit) zwischen 1910 und 1913 geschaffenes Spätwerk vonOtto Wagner, das einen h-förmigen Grundriss aufweist und sich als zweckmäßig schlichter Baukörper mit leichten klassizistischen Anklängen im Eingangsbereich präsentiert. Auffälligstes äußeres Gestaltungsmerkmal des innen ausgeklügelt auf die Bedürfnisse der Kranken abgestimmten hellgrauen Funktionsbaus sind die Bordürenornamente aus blauen Glasplättchen.
Montléarstraße 37. Bus 48 A, Haltestelle Flötzersteig/Wilhelminenspital.
Wilhelminenberg: Der 388 m hohe Wilhelminenberg , auf dem ein gleichnamiges, heute als Hotel-Restaurant genutztes, ansehnliches Schloss aus dem Jahre 1785,