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MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

Titel: MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Krus-Bonazza
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den Ton angaben. Unter der Anleitung vonClaudio Monteverdi, der zu Beginn des 17. Jh. („Orfeo“, 1607) mit der Oper eine neue Musikgattung kreiert hatte, und anderer namhafter italienischer Musiker hatte die Hofkapelle fortan aufwändig gestaltete Barockopern zu inszenieren. Anlässlich der Vermählung von Leopold I. wurde dafür eigens ein hofinternes Opernhaus mit 5.000 Plätzen gebaut. Es eröffnete 1667 mit der Uraufführung der von Marc Antonio Cesti komponierten Oper „Il pomo d’oro“, der viele weitere triumphal gefeierte italienische Opernvorstellungen folgten.
    Nachdem das Musiktheater im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung zerstört, 1709 durch das Kärntnertortheater ersetzt und 1741 um die Singbühne des frühen Burgtheaters ergänzt worden war, machten erstmals deutschsprachige Talente von sich reden und hören. Eines der ersten warChristoph Willibald Gluck, der 1754 dauerhaft nach Wien gezogen war und dort in den folgenden zwei Jahrzehnten seine Reformopern (z. B. „Orpheus und Eurydike“, 1762 oder „Alceste“, 1767) präsentierte. Obgleich diese Werke damals nur mäßigen Erfolg erzielten, sollten sie großen Einfluss auf die sog. Erste Schule der Wiener Klassik nehmen. Deren berühmtester Vertreter warWolfgang Amadeus Mozart, der 1782 von Salzburg nach Wien übersiedelte, um sich dort als freier Komponist zu verdingen. Nicht zuletzt, weil der auf italienische Opern abonnierte kaiserliche Hofkapellmeister Antonio Salieri ihn misstrauisch beäugte, konnte sich Mozart mit seiner Musik in Wien zu Lebzeiten nicht dauerhaft durchsetzen. Gleichwohl ging das seinerzeit von Textdichter Emanuel Schikaneder geleitete Freihaustheater (später Theater an der Wien) 1787 mit Mozarts „Zauberflöte“ in die erste Spielzeit, wobei der Hausherr selbst das Libretto beisteuerte.
    Anders als Mozart (gest. 1791) genoss sein musikalischer Mentor undFreund Joseph Haydn (1732–1809) sofort großes Ansehen. Der Schöpfer der seinerzeit als Kaiserlied veröffentlichten deutschen Nationalhymne tat sich in erster Linie mit Sinfonien, Klaviersonaten und Kompositionen für Streichquartette hervor. Die beeinflussten nicht nur das Werk von Mozart, sondern auch den jungenLudwig van Beethoven, der 1797 vom Rhein an die Donau zog und das berühmte Dreigestirn der Ersten Schule der Wiener Klassik komplettierte. Als nächster Komponist von späterem Weltrang betratFranz Schubert die musikhistorische Bühne seiner Heimatstadt. Für die Komposition seiner Lieder hatte er dem Volk aufs Maul geschaut und sich vom zeitgenössischen Wiener Lied der Vorstadtheurigen inspirieren lassen. Dennoch blieben Schubert und nach ihm die Romantiker Bruckner und Brahms der – wie man es heute nennen würde – klassischen E-Musik verpflichtet. Die war seit Beginn des 19. Jh. nicht mehr dem blaublütigen Publikum vorbehalten, sondern in öffentlichen Konzerten gegen Entgelt zu goutieren, weil nun auch wohlhabende Bürger als Mäzene auftraten. Nach dem Vorbild Frankreichs und Englands, wo bereits Jahrzehnte zuvor kommerzielle Konzertsäle ihre Pforten geöffnet hatten, wurde 1812 die Gesellschaft der Musikfreunde gegründet. Der Musikverein kümmert sich bis heute um die Organisation klassischer Musikveranstaltungen, zu denen er bis zur Fertigstellung eines ersten eigenen Konzertsaals in den 1830er Jahren in die beiden Hoftheater, aber auch in Salons, Badesäle und Gasthäuser einlud. Angesichts der Nachfrage dieses „neuen Marktes“ formierten sich mehrere klassische Berufsorchester, darunter 1842 die berühmten Wiener Philharmoniker.
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    Mahler-Jahre 2010 und 2011
    Das musikalische Wien 2010 und 2011 stand bzw. steht ganz im Zeichen von Gustav Mahler. 1860 im böhmischen Kalischt geboren, kam Mahler 15-jährig nach Wien, um dort am Konservatorium Komposition und Klavier zu studieren. Nachdem er seit 1880 mit Sinfonien und Liedern, darunter z. B. die „Lieder aus des Knaben Wunderhorn“, reüssiert hatte, wurde er 1897 zum Dirigenten des Orchesters der Wiener Hofoper berufen. Er avancierte kurz darauf zu deren künstlerischem Direktor, leitete eine Opernreform ein, indem er die Oper erstmals als Gesamtkunstwerk aus Musik, Schauspiel, Bühnenbild und Licht deklarierte, und inspirierte die nächste Wiener Komponistengeneration, namentlich Arnold Schönberg, Alban Berg und Anton von Webern. Obwohl die Hofoper unter seinen Fittichen einen enormen Aufschwung erlebte, geriet er in der zeitgenössischen Wiener Kulturszene zunehmend in

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