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MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)

Titel: MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Krus-Bonazza
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die Kritik, worauf er 1907 seinen Hut und wenig später den Dirigentenstab an der Metropolitan Opera in New York in die Hände nahm. Als er bald darauf den Tod seiner Tochter zu beklagen hatte und selbst an einem Herzleiden erkrankte, kehrte er kurz vor seinem Tod am 18. Mai 1911 nach Wien zurück. Die Tochter stammte übrigens aus seiner 1902 geschlossenen Ehe mit der schönen Alma Mahler-Werfel (1879–1964), die als Femme fatale des Fin de Siècle galt. Sie hatte eine Affäre mit Walter Gropius, den sie später heiratete, bevor sie sich in dritter Ehe mit dem Dichter Franz Werfel verband. Anlässlich von Mahlers Geburts- und Todesjahr wurde bzw. wird in Wien mit Ausstellungen, Konzerten und Stadtrundgängen an den großen Wahlsohn erinnert, der auf dem Friedhof in Grinzing vis-à-vis von Tochter Maria und Alma Mahler-Werfel seine letzte Ruhe fand. (Wer in Wien auf Mahlers biografischen Spuren wandeln will, kann von der Website des WienTourismus die von Anna Ehrlich abgesteckte Mahler-Route herunterladen: www.wien.info .)
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    Gleichzeitig wurden immer mehr (Wahl-)Wiener Komponisten von der leichten Muse geküsst, sodass die zweite Hälfte des 19. Jh. als Goldene und das erste Drittel des 20. Jh. als Silberne Operettenära in die lokale Musikgeschichte eingegangen sind. Nachdem Josef Lanner undJohann Strauß Vater den Walzer im Dreivierteltakt „erfunden“ hatten und Franz von Suppé 1860 mit der Uraufführung der ersten Wiener Operette „Das Pensionat“ debütiert hatte, erfreuten und bewegten Carl Millöcker undWalzerkönig Johann Strauß Sohn die Wiener mit zahlreichen Operettenpremieren und Walzermelodien. Ihnen folgten Franz Léhar, Emmerich Kálmán und Robert Stolz, deren weltweit nachklingende Operetten „Die Lustige Witwe“ (Lehár), „Die Csárdásfürstin“ (Kálmán) oder „Wiener Blut“ (Stolz) die Silberne Ära repräsentieren.
    Welthauptstadt der Musik
     
    Doch auch am Himmel der „klassischen E-Musik“ leuchteten seit dem Fin de Siècle wieder neue Sterne auf. Als Erster brillierteGustav Mahler (siehe Kasten), dessen Lieder und Sinfonien gleichsam die Brücke zur Zweiten Wiener Schule schlugen , für dieArnold Schönberg, Alban Berg, Ernst Krenek und Anton von Webern stehen. Schönberg gilt als Pionier der Zwölftonmusik, einer neuen Kompositionstechnik, derer sich auch Berg und Krenek bedienten, die darüber hinaus durch den Inhalt ihrer Opern (z. B. Bergs „Wozzeck“ und „Lulu“) von sich reden machten.
    Als Kreneks Oper „Jonny spielt auf“, in der ein Farbiger die Hauptrolle spielte, am Silvesterabend des Jahres 1927 in der Wiener Staatsoper Premiere feierte, sammelten sich Nationalsozialisten und Deutschnationale zu Protestkundgebungen. Sie waren die Vorboten der fatalen politischen Entwicklung, die wenig später auch die Musik „gleichklingen“ und schließlich verstummen ließ. Während viele Wiener Musiker und Komponisten von den neuen Machthabern in die Flucht geschlagen oder gar ins KZ getrieben wurden, (be)hielten namhafte Kollegen, darunter Herbert von Karajan, Wilhelm Furtwängler oder Franz Léhar, in mehr oder minder kritischer Distanz zum System in Wien oder anderswo im nationalsozialistischen Deutschland die Stellung.
    Obgleich Wien nach 1945 keine Komponisten von Weltrang mehr hervorbrachte, konnte es dank seiner traditionsreichen Musiktheater und Ausbildungsstätten, hochkarätigen Orchester, Chöre und Solisten den Ruf als Metropole der klassischen Musik behaupten und sich seit den 1980er Jahren zudem als Aufführungsort von Musicals (z. B. „Cats“, „Elisabeth“ oder „Phantom der Oper“) profilieren.
    Von einem Ostwestfalen (Kaspar Zumbusch) modellierter Rheinländer (Beethoven) in Wien
     
    Im selben Jahrzehnt setzte der 1957 in Wien geborene und 1998 in der Dominikanischen Republik tödlich verunglückte Popsänger und Deutschrapper Hans Hölzel aliasFalco zu seinem kometenhaften Aufstieg an. Der postum zum Mythos verklärte Shootingstar eroberte mit Hits wie „Der Kommissar“ oder „Amadeus“ in Windeseile die europäischen und sogar die amerikanischen Charts und wird in seiner Heimatstadt durch regelmäßige Gedächtnisfeiern geehrt. Zu den Vertretern des Austropop zählen ferner die Liedermacher Wolfgang Ambros, Georg Danzer (gest. 2007) und Reinhard Fendrich, die bereits in den 1970er Jahren ihre Karrieren starteten und sich 1997 anlässlich einer Benefizgala zugunsten von Obdachlosen zur Gruppe Austria 3 zusammenfanden. Eigentlich

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