MM-City Wien: Das Reisehandbuch zur Donaumetropole - kompakt, übersichtlich, informativ (German Edition)
bezogenen eindrucksvollen Domizil an der Ringstraße, dessen Entwurfvon Gottfried Semper und Carl von Hasenauer stammt. Während die äußere Gestalt des berühmten Musentempels, bei dessen Konzeption sich Semper an seinen eigenen Plänen für die Dresdner Oper orientierte, im Stil der Neorenaissance gehalten ist, wurde das Theater in seinem Innern mit einer üppigen neobarocken Ausstattung versehen. Besonderer Blickfang sind die prunkvollen Treppenhäuser, über die sich Deckengemälde der Brüder Gustav und Ernst Klimt und ihres Malerkollegen Franz Matsch spannen. Schon allein ihretwegen lohnt sich die Teilnahme an einer Hausführung, bei der man den prächtigen Zuschauerraum, in der Regel auch die Bühne sowie die Gemälde inzwischen verstorbener Burgschauspieler(innen), darunter das von Katharina Schratt, der Vertrauten Kaiser Franz Josephs I., zu Gesicht bekommt.
Führungen: „Gustav Klimt – Feststiegen und Angelika Prokopp Foyer“ um 14 und „Burgtheater – Blick hinter die Kulissen“ um 15 Uhr, 5,50 €. Informationen unter Tel. 514444110 oder www.burgtheater.at .
Ein Zoo toter Tiere (Naturhistorisches Museum)
Rathaus : Das Rathaus wurde zwischen 1872 und 1883 nach Plänen vonFriedrich von Schmidt im neugotischen Stil errichtet und ersetzte jenes an der Wipplinger Straße. Der damalige Dombaumeister orientierte sich dabei am Vorbild mittelalterlicher flämischer Rathäuser. Das weit ausladende Gebäudeensemble mit mehreren Innenhöfen wird von einem Turm auf der Ringstraßenstraßenseite überragt, auf dessen Spitze der 3,4 m hohe „Rathausmann“, ein kupferner Bannerträger, über die Stadt blickt. Zu Füßen der kathedralengleichen Zentrale bürgerlicher Macht erstreckt sich der in zwei grüne Inseln unterteilte Rathauspark, der mit Standbildern verdienter Persönlichkeiten, darunter berühmte Maler und Komponisten, übersät ist. Bei besonderem Interesse für Geschichte und Gegenwart der Stadt empfiehlt sich schließlich ein Besuch der Wienbibliothek im Rathaus mit Hand- und Druckschriften, Plakatsammlungen und Zeitungsdokumentation.
Wenn keine Sitzungen stattfinden, wird Mo, Mi, Fr um 13 Uhr gratis eine Führung angeboten, zu deren Höhepunkten die Besichtigung des respektablen Festsaals gehört. Wienbibliothek: Mo–Do 9–18, Fr 9–16.30 Uhr.
Museum auf Abruf (MUSA) : Das Museum ist nur einen Katzensprung vom Rathaus entfernt und zeigt in einem glasüberdachten Innenhof regelmäßig Themenausstellungen österreichischer Kunst ab 1950, deren Exponate aus der am selben Ort deponierten Sammlung zeitgenössischer Kunst der Kulturabteilung der Stadt Wien stammen. Eine Auswahl der 16.500 Objekte von 3.000 Künstlern war 1991 unter dem Titel „Ins Licht gerückt. Museum auf Abruf“ zuerst im Rathaus und danach an wechselnden Standorten gezeigt worden. Nach wie vor „auf Abruf“ warten die Kunstwerke der 1979 gegründeten, nun dem Museum angegliederten Artothek , in der man sich für maximal ein Jahr bis zu vier Originale zur Dekoration der eigenen vier Wände ausleihen kann.
Di–Fr 11–18, Do 11–20, Sa 11–16 Uhr.Felderstraße 6–8, Tel. 40008400, www.musa.at .
Universität: Für das mit stilistischen Anleihen bei der Renaissance- und Barockarchitektur gestaltete zentrale Universitätsgebäude am Dr.-Karl-Lueger-Ring zeichnetHeinrich von Ferstel verantwortlich. Der zwischen 1873 und 1887 gewachsene Baukörper (einzelne neue Fakultätsdomizile der bereits 1365 gegründeten Wiener Alma Mater wurden ebenfalls in der zweiten Hälfte des 19. Jh. an der Währinger Straße errichtet) gliedert sich in mehrere jeweils um Höfe gruppierte Gebäudeblöcke. Einer der Höfe ist mit Arkadengängen versehen, bei deren Gestaltung sich von Ferstel von denen des römischen Palazzo Farnese inspirieren ließ.
Parlament und Palais Epstein: Weil im antiken Griechenland die Wiege der Demokratie stand, wählte der vom Kaiser 1864 mit dem Entwurf des Parlaments betraute dänische ArchitektTheophil von Hansen klassizistische Formen, sodass der mittlere Trakt der österreichischen Volkskammer einem respektablen griechischen Tempel gleicht. In den zog nach seiner Fertigstellung im Jahre 1883 das sog. „Herren- und Abgeordnetenhaus“ der Donaumonarchie ein.
Der ebenfalls von Theophil von Hansen kreierte prunkvolle Pallas-Athene-Brunnen vor der antik anmutenden Säulenhalle am Dr.-Renner-Ring wurde 1898 aufgestellt. Seine vier liegenden, von der Namen gebenden Göttin der Weisheit überragten
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