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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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…« Und dann atme ich tief durch. »Die … Ähm.« Ich unterbreche mich. Wie soll ich es behutsam formulieren? »Die … Ähm.« Und dann nehme ich so viel Sauerstoff auf wie möglich. »Welche Schuhe werde ich tragen?«, platze ich schließlich heraus.
    Die Dame lächelt mich freundlich an. »Diese hier«, sagt sie und hält mir ein Paar kleine mit Goldschuppen besetzte Schuhe mit zweieinhalb Zentimeter hohen Pfennigabsätzen hin.
    Ich breche fast zusammen vor Erleichterung.
    Â»Yuka meint, sie würde es vorziehen, wenn du dich aufrecht halten könntest«, sagt sie und blinzelt. »Also, Miss Manners, kümmern wir uns um deine Haare und dein Make-up und dann üben wir ein wenig, ja?«

48
    Menschen, die Harriet Manners hassen:
    1. Alexa Roberts
    2. Die Hut-Dame
    3. Die Besitzer der Stände 24D, 24E, 24F, 24G und 24H
    4. Nat?
    5. Klasse 11A Englische Literatur
    6. Models im Allgemeinen, aber besonders Shola und Rose
    I ch kann es.
    Ich kann es tatsächlich. Ich kann in einem hübschen Kleid und Absätzen in einem Zimmer auf und ab gehen, ohne etwas umzureißen, zu ruinieren oder zu zerbrechen und ohne umzufallen.
    Vor einer Stunde kam es mir noch unmöglich vor. Aber … Ich kann es. Eine ganze Stunde lang habe ich hinter der Bühne geübt, bis ich mir sicher war, diesen Abend ohne weitere Katastrophen zu überstehen.
    Ich meine, ich gehe einmal auf und ab. Das kann doch jedes Kleinkind, wenn man ihm ein bisschen gut zuredet und ihm vielleicht ein Spielzeug gibt, das es vor sich herschieben kann. Wie schwer ist das schon?
    Â»Vielen Dank«, sage ich zu Betty, der Stylistin, die mir geholfen hat. »Ich weiß nicht, was ich ohne Sie gemacht hätte.«
    Sie zwinkert mir zu. »War mir ein Vergnügen, Kleine. Schnell noch eine Wiederholung: Du bewegst dich im Rhythmus?«
    Â»Der Musik«, antworte ich eifrig. Sie hat mir ihren iPod zum Üben gegeben, denn die klassische Musik auf meinem hat offensichtlich nicht den richtigen Beat. Ich habe keine Ahnung, was das hier für eine Musik ist, aber sie ist ganz schön. Wenigstens weiß ich jetzt, wann ich die Füße nach vorn setzen muss.
    Â»Ganz genau«, sagt Betty.»Und was machst du, wenn du ans Ende des Laufstegs kommst?«
    Endlich bin ich wieder auf vertrautem Terrain: Lernen und wiederholen. »Ich bleibe mit einer Hand in der Hüfte stehen, und dann schaue ich nach links und dann nach rechts, und dann verharre ich noch einmal, und dann drehe ich mich langsam um und gehe zurück.«
    Â»Ja. Gesichtsausdruck?«
    Â»Vollkommen ausdruckslos bis leicht gelangweilt.«
    Â»Ausgezeichnet. Und auf welcher Seite gehst du?«
    Â»In der Mitte, und wenn ein Mädchen auf mich zukommt, halte ich mich links.«
    Â»Fantastisch. Ich glaube, du bist bereit.« Sie lächelt mich an und zeigt auf die Tür. Sie hat mich aus dem Bereich weggebracht, wo die anderen sich fertig gemacht haben, damit ich mich konzentrieren kann. Und auch, damit ich hinfallen kann, ohne dass sie mich auslachen. Doch jetzt muss ich da anscheinend wieder rein. »Hau sie von den Socken«, fügt Betty noch hinzu.
    Was – angesichts der Tatsache, dass das tatsächlich passieren könnte – nicht unbedingt der klügste Spruch für diese Situation ist.
    Und dann schubst sie mich behutsam zurück in die Welt der Mode.
    Die Welt der Mode ist jetzt manisch.
    Das ist das einzig passende Wort. Der Tumult vorhin war offensichtlich nur das Warmlaufen vor der Manie: Inzwischen ist der ganze Raum explodiert zu einem Chaos aus Licht, Lärm und Panik. Von der Bühne draußen ist das Pumpen der Musik zu hören, und ich glaube, die Mädchen haben keine Zeit mehr, eklig zu mir zu sein. Sie steigen in Kleider und werden von Leuten, die Headsets tragen wie Madonna, angebrüllt.
    Â»Die Nächste!«, fährt ein Mann wütend auf.»Komm schon! Wir haben keine Zeit, um Lipgloss aufzufrischen! Rauf auf die Bühne!«
    Auf dieser Seite des Vorhangs bildet sich eine kleine Schlange von Mädchen, und ich bin vollkommen gebannt. Sie sind alle unglaublich schön: zweimal so groß wie ich, gertenschlank, mit Kurven an den richtigen Stellen, dazu die unglaublichsten Gesichter. Jedes einzelne Mädchen verkörpert eine andere Vorstellung von Schönheit, einer anderen Fantasie entsprungen. Und jetzt sehen sie aus wie eine Sammlung der erstaunlichsten

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