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Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Mode ist ein glitzernder Goldfisch

Titel: Mode ist ein glitzernder Goldfisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Smale
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WIE EIN FLAMMENDER ENGEL? MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN, TOBY PILGRIM
    HARRIET, DENK AN DIE ZAHNSEIDE. ANNABEL
    H, IST ROTE ZU WÜRZIG FÜR EINE HALSENTZÜNDUNG? AUF DER SPEISEKARTE SIND DREI CHILISCHOTEN. IST DAS SEHR SCHARF? NAT
    Ãœbelkeit steigt in meiner Kehle auf, während ich wie gebannt auf das Display starre.
    Ich bin der Teufel. Ich bin tatsächlich der Teufel. Gleich sprießt das andere Horn und meine Haare fangen an zu brennen.
    Ich hüpfe hier im Schnee herum wie eine barfüßige Vollidiotin, während Nat für mich kämpft und mir Suppe kauft und Annabel sich Sorgen um meine Mundhygiene macht.
    Und ich habe nichts anderes im Kopf, als mit einem Jungen Händchen zu halten.
    Ich taste nach dem schmerzhaften Ding an meiner Stirn und tappe mit den Füßen auf den Boden. Klingt schon ein wenig wie … ach, ich weiß nicht, gespaltene Hufe.
    Schnell tippe ich eine Antwort.
    NAT, KEINE SUPPE, DANKE – ICH GEHE GLEICH SCHLAFEN. BIN ANSTECKEND, KOMM BESSER NICHT VORBEI. BIS BALD. H X
    Und dann starre ich ein paar Sekunden lang darauf, bevor ich auf SENDEN drücke.
    Noch eine Lüge. Genauer gesagt zwei. Und als ich zu meinem Dad rüberschaue, sieht er auch nicht aus, als fühlte er sich wohl in seiner Haut. »Die Hölle ist ein sehr gemütliches Plätzchen, was?«, meint er und klappt sein Handy zu. »Ich meine, vermutlich ist es nicht ganz so schlimm, wie man sich erzählt.«
    Â»Hoffen wir’s mal«, seufze ich, als wir vor einem erstaunlichen weißen, wunderschönen, großen, reich verzierten Gebäude vorfahren, vor dem ein roter Teppich ausgerollt ist.
    Denn ich habe stark das Gefühl, wir werden bald Gelegenheit bekommen, es rauszufinden.

46
    E s ist ein Theater.
    Die Baylee-Modenschau wird in einem richtigen russischen Theater mit roten Samtpolstern abgehalten. Mitten durchs Parkett haben sie einen Laufsteg gebaut, da wo sie normalerweise vermutlich Eiscreme verkaufen, und riesige Kronleuchter hängen tief über dem Zuschauerraum. Die russische Architektur ist nicht gerade für Minimalismus bekannt, und dieser Saal hier ist keine Ausnahme: Er ist ganz funkelnd und vergoldet und reich verziert und bestickt und verspiegelt.
    Wilbur ist nicht im Geringsten beeindruckt.
    Â»Himmlischer Mangosaft!«, sagt er, als wir eintreten, legt die Hände über die Augen und macht ein lautes Würgegeräusch. »Als wäre hier drin gerade die Zuckerfee explodiert.«
    Â»Wenn es dir nicht gefällt,William«, sagt Yuka und schreitet auf ihren Hochhackigen an ihm vorbei, »kann ich dich irgendwohin schicken, wo es nicht so schrill ist.« Sie geht nach vorn zur Bühne.
    Wilbur sieht mich schockiert an. »Wo ist die denn jetzt hergekommen?«, flüstert er und legt sich die Hand aufs Herz. »Habe ich richtig gehört? War das eine Androhung von Gewalt? Warum bin ich nicht Mitglied irgendeiner Gewerkschaft?« Er wirft Yuka, die jetzt den Laufsteg inspiziert, einen aufgebrachten Blick hinterher. »Und es heißt -bur und nicht -iam«, fügt er laut hinzu.
    Â»Ich kann dir gar nicht sagen, wie egal mir das ist«, fährt Yuka auf und winkt mich zu sich. »Harriet Manners«, fährt sie nahtlos fort. »Alle machen sich hinter der Bühne fertig. Bitte geh zu ihnen. Hier tauchen jeden Augenblick wichtige Menschen auf, und es geht nicht an, dass das Gesicht meiner neuen Kampagne in einem Hamster-und-Pferd-Pullover hier rumsteht.«
    Ich schaue einen Augenblick verdutzt an mir hinunter.»Das ist kein Hamster. Das ist Pu der Bär. Er ist ein Bär.« Und dann drehe ich mich um und zeige auf meinen Rücken. »Und das ist I-Aah, der Esel.«
    Yuka mustert mich ein paar Sekunden. »Ich mag Esel nicht«, befindet sie schließlich. »Bären auch nicht. Geh also bitte nach hinten und zieh das Outfit an, das ich für dich ausgesucht habe und auf dem weder das eine noch das andere Tier zu sehen ist. Dein Name steht auf dem Etikett.«
    Ich nicke kleinlaut. Keine Ahnung, was ich zu einer Frau sagen soll, die Pu der Bär nicht erkennt.
    Â»Und, Harriet?«
    Ich drehe mich auf der Bühne um, wo ich mich bei dem Versuch, den Weg hinter den Vorhang zu finden, mit einem Fuß in den Stoffmassen verheddert habe. »Ja?«, sage ich und bemühe mich, ihn so unauffällig wie möglich zu befreien.
    Yukas kritischer Blick gleitet an mir runter, bis er auf meinen Bein hängen

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