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Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Titel: Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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kennenzulernen, Nonie. Wahrscheinlich sollten wir jetzt wieder reingehen.«
    Zusammen gehen wir zum Festzelt zurück, immer in Richtung der Lichter und des Lärms. Nach der Siegerehrung hat sichdie nervöse Atmosphäre völlig entspannt, und es herrscht Partystimmung mit ernsthaftem Andrang auf die Tanzfläche.
    Ich fange Harrys Blick auf und sehe ihn fragend an. Er nickt finster. Auf Laslos Tisch am anderen Ende des Saals stehen massenweise Champagnerflaschen, und jede Menge glückliche Betrunkene scharen sich um den Sieger.
    Ich bemerke, dass Amanda auf den schwarzhaarigen Mann zugegangen ist, mit dem sich Granny vorhin unterhalten hat. Granny sitzt wieder bei uns am Tisch.
    »Wer ist das?«, frage ich sie.
    »Andy Elat. Er ist Hauptsponsor der London Fashion Week. Ich glaube, die, mit der er spricht, ist seine Tochter. Er hat mir erzählt, dass sie die Miss-Teen-Shops für ihn leitet. Die meisten halten sie für ein kleines blondes Partyhäschen, aber in Wirklichkeit ist sie eine der erfolgreichsten Modehändlerinnen des Landes. Millionen Pfund schwer. Und sie ist ein reizendes Mädchen. Dein Patenonkel Gerry kennt sie von ein paar Wohltätigkeitsveranstaltungen, die sie mitfinanziert. Er sagt, sie ist ein Schatz.«
    »Oh«, sage ich. »Wow.«
    »Worüber hast du dich mit Andy Elat unterhalten?«, fragt Harry Granny.
    »Wir haben eine kleine Wette abgeschlossen. Wenn er errät, von wem mein Kleid ist, bezahle ich die nächste Flasche Champagner. Wenn nicht, zahlt er.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Saint Laurent natürlich. Zu Ehren des großen Meisters. Hättest du das nicht gesagt?«
    Wir sehen uns das Kleid an. Es ist aus makellosem schwarzemSamt und perfekt geschnitten, mit einem schwarzen Satinband über dem Rücken, das die Schultern am Platz hält, und einem lockeren Halsausschnitt, der das smaragdgrüne Satinfutter aufblitzen lässt. Lupenreiner Yves Saint Laurent.
    »Und wer hat gewonnen?«
    »Ich natürlich«, sagt Großmutter und schenkt sich Champagner nach. »Krähe und ich haben das Dingelchen letzte Woche zusammen entworfen.«
    Andy Elat sieht herüber, und Granny hebt das Glas, um ihm zuzuprosten. Auch er hebt sein Glas. Amanda lächelt mich an. Zumindest bilde ich es mir ein.
    Dann kommt Krähe, aufgeheizt und keuchend und verschwitzt. »Da seid ihr ja. Ihr müsst unbedingt tanzen kommen«, ordert sie.
    Harry springt auf und salutiert.
    »Zu Diensten, Mylady.«
    Und so toben wir uns am Ende alle auf der Tanzfläche aus. Krähe, stellt sich raus, ist eine überraschend gute Tänzerin, aber Harry und ich können mithalten. Es ist viel zu früh, als Mum und Granny uns irgendwann nach Hause schleppen.

  
    Am nächsten Tag, als ich gerade von der Schule komme, ruft Amanda Elat an.
    »Ich habe mit meinem Vater geredet«, sagt sie. »Er würde deiner Freundin gerne ein Angebot machen.«
    Ich frage mich, wie groß die Chance ist, dass Andy Elat sich überreden ließe, Krähe ein Kleid machen zu lassen, das zusammen mit Laslo Wiggins’ Entwurf auf der London Fashion Week gezeigt werden würde. Nicht sehr groß. Laslo wäre ziemlich angefressen, wenn er beim Wettbewerb zum Sieger gekürt wird, nur um sich den Laufsteg mit dem zweiten Platz zu teilen. Aber vielleicht lässt Andy Elat Krähe einen Blick hinter die Kulissen werfen, damit sie lernt, wie eine echte Modenschau abläuft. Das wäre auch toll. Ich würde alles darum geben, aber nicht mal Mum mit ihren Modelkontakten hat es je geschafft, mich einzuschleusen.
    »Es geht um die London Fashion Week«, verkündet Amandaziemlich laut. Mir fällt auf, dass ich noch gar nichts gesagt habe, und wahrscheinlich fragt sie sich, ob ich überhaupt am Apparat bin. Ich nicke, was es nicht besser macht, und dann röchele ich, um mein Interesse zu bekunden.
    »Er würde gerne eine Modenschau für Krähe sponsern.«
    »Wie bitte?« Mein Gehirn setzt aus. Ich strenge mich an, aber ich verstehe wirklich nicht, wovon sie redet. »Was für eine Modenschau?«
    Jetzt redet Amanda langsamer und noch lauter, als würde sie mit einer alten Großtante telefonieren, die nicht mehr ganz richtig im Kopf ist. »Eine Kollektion. Ihre eigene Modenschau für die Herbst/Winter-Saison. Nichts allzu Großes. Nur zwölf Kleider. Papa findet, dass sie etwas zu zeigen hat.«
    Mir ist schwindelig. »Entschuldige«, keuche ich, während ich mich nach dem nächsten Stuhl umsehe. »Ihre eigene Modenschau? Meinst du das ernst?«
    »Ja!« Ich höre ihr an, dass sie lächelt. »Eigentlich war es

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