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Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Titel: Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Gelegenheit.«
    »Was für Dinge?«
    »Warum du hier bist. Von den Nachtwanderern. Und den Lagern. Und den Kindersoldaten.«
    Krähe zuckt die Schultern.
    »Ich lebe jetzt in Kensington. Meine Kleider haben nichts mit Afrika zu tun. Meine Kleider haben mit Paris zu tun. Mit Notting Hill. Mit der Nationalgalerie.«
    Mum schneidet die Artikel trotzdem aus und macht ein Album für Krähe, so wie das von Jenny, nur ohne den bösen Vater und das Haus in den Cotswolds.
    Das Einzige, was die Stimmung trübt, ist James Lamogi. Irgendwie ist Krähes Publicity bis nach Uganda gedrungen, und er macht sich Sorgen, dass seine Tochter »ihre Möglichkeiten nicht optimal nutzt«, weil sie sich »von den Zerstreuungen der Großstadt blenden lässt« und sich »von Mode und Oberflächlichkeiten auf ungesunde Weise angezogen« fühlt. Dank seiner Vorliebe für Wörter, die drei Silben und länger sind, brauchtKrähe gewöhnlich Edies Hilfe, um seine Briefe zu entziffern, und nur deshalb wissen wir davon. Zum ersten Mal bin ich eigentlich ganz froh, dass er so weit weg ist.
    Unser Haus füllt sich mit Blumen von neuen Bewunderern aus der Modewelt (niemand kennt Krähes Adresse, also schicken sie sie an uns, und Krähe ist sowieso fast die ganze Zeit hier). Einer der größeren Sträuße ist von Laslo Wiggins mit einer Karte, in der steht: »Du bist cool, Prinzessin«, womit Laslo bei mir zum Modehelden Nr. 3 avanciert, nach Vivienne Westwood und Jean-Paul Gaultier. Skye kommt mit einer riesigen Torte aus rosa Zuckerguss vorbei, die dem Kleid nachempfunden ist, das Krähe für Svetlana gemacht hat.
    »Woher wusstest du von dem Kleid?«, frage ich sie im Chaos von Lieferungen und Anrufen.
    »Svetlana ist eine alte Freundin von mir. Ich kenne sie schon ewig. Warum?«
    »Ach, nichts«, sage ich. »Lange Geschichte.« Ich zögere. »Sie hat nichts über Harry gesagt, oder?«
    »Sollte sie?« Skye sieht mich überrascht an. Das beantwortet meine Frage. Wir werden unterbrochen, als ein weiterer Blumenstrauß geliefert wird.
    »Wie kommst du zurecht?«, fragt Skye, als ich voll beladen zurückkomme.
    »Ich? Gut«, antworte ich.
    Sie sieht mich forschend an, dann zuckt sie die Schultern und lächelt.
    »Du machst das toll«, erklärt sie. »Du kannst stolz auf dich sein. Ruf mich an, wenn du was brauchst.«
    Ich weiß nicht genau, was sie meint oder warum ich, als siegeht, plötzlich heulen möchte. Natürlich freue ich mich riesig für Krähe, und ich bin stolz auf alles, was wir getan haben, um ihr zu helfen. Wirklich. Vielleicht bin ich einfach nur erschöpft.

  
    »Sie sollte nicht Krähe heißen«, sagt Jenny. »Sie sollte Kuckuck heißen.«
    Wir sind in meinem Zimmer. Ich arbeite gerade ein Nachthemd zu einem Partykleid um. Jenny blättert durch meine Zeitschriften.
    »Weil hier der Kuckuck los ist?«
    »Nein, du Dummerchen. Der Kuckuck im Nest. Wann hat deine Mutter das letzte Mal was mit dir gemacht oder sich einfach nur Zeit für dich genommen?«
    »Da war mein Geburtstag vor einem halben Jahr.«
    Mein Geburtstag war toll. Mum ist mit mir im Eurostar für einen Tag nach Paris gefahren, wo wir uns mit meinem Vater getroffen haben, und sie war den ganzen Tag nett und lustig, was eine echte Leistung bei ihr ist. Normalerweise schafft es mein Vater, die giftige Seite aus ihr rauszuholen.
    »Geburtstage zählen nicht«, erwidert Jenny.
    Ich denke angestrengt nach. Doch es fällt mir wirklich nicht ein. Andererseits hat Mom noch nie zu diesen Kuchen-back-Muttis gehört.
    »Und wie oft nimmt sie Krähe mit?«
    Jenny hat Recht. Hunderte von Malen. Immer wenn eine neue Ausstellung eröffnet wird oder ein Künstler in die Stadt kommt, den Mum Krähe vorstellen möchte. Häufig nehmen sie auch Granny mit. Ich wende ein, dass ich gar nicht so viel Zeit habe. Ich habe Hausaufgaben und muss lernen. Schließlich stehen mir FURCHTBAR STRESSIGE PRÜFUNGEN bevor, auf die ich mich vorbereiten muss. Selbst wenn ich irgendwann für irgendeinen großen Designer Tee kochen will, brauche ich dieses merkwürdige Zeugnis, um zu beweisen, dass ich nicht vollkommen nutzlos bin. An diese Designer-Teekoch-Jobs ist ziemlich schwer ranzukommen, und die Konkurrenz schläft nicht. Außerdem muss ich im Rennen bleiben. Ich habe eine Freundin, die plötzlich als Filmstar Karriere macht, und eine andere, die ein komplettes Genie ist.
    Aber Jenny ist nicht ganz überzeugt. Sie schwebt auf Wolken – mit ihrem kleinen E-Mail-Verkehr mit Joe so Cool – und will, dass

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