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Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden

Titel: Modemädchen Bd. 1 - Wie Zuckerwatte mit Silberfäden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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Gesprächspause abzuwarten. Und bis dahin, nur noch ein paar Minuten, kann ich meinen Traum genießen.
    Ein paar höfliche Fragen nach der Schule und wir gehen zum Geschäftlichen über. Eine Modenschau vorzubereiten ist wie die Kreuzung aus der Organisation eines Theaterstücks an derSchule und der Planung einer Hochzeit, mit der zusätzlichen Schwierigkeit, dass eine Hälfte der Gäste in der Presse darüber schreiben wird und die andere etwas kaufen soll. Doch durch die Miss-Teen-Läden hat Amanda jede Menge Erfahrung, und sie hat angeboten, Krähes Mentorin zu sein und sie bei den Vorbereitungen an die Hand zu nehmen. Bald stellt sich raus, dass sie eher meine Mentorin ist, weil Krähe nichts mehr hasst, als sich über Sitzordnungen und Fotografen Gedanken zu machen. Und – wie mir in diesem Moment auffällt – es gibt nichts, was mir mehr Spaß macht.
    Das Seltsamste ist, als Amanda anfängt mir zu erklären, wie die Fashion Week abläuft, verstehe ich alles ganz genau. Ich habe mir so oft vorgestellt, wie es wäre, eine Kollektion auf die Beine zu stellen, und ich habe so viel über berühmte Modehäuser gelesen, dass ich beinahe das Gefühl habe, als hätte ich so was schon mitgemacht. Wir sprechen über Textilhersteller, Stickereien, Motive, Accessoires, Models, Werbung, Haare und Make-up, Produzenten, Atelierräume, um die Kleider zu nähen … Die Liste wird immer länger, und ich bin im siebten Himmel. Selbst das Budget ist eigentlich nur simple Mathematik, was eins meiner besten Fächer ist. Manchmal benutzen sie Fachausdrücke, die ich nicht verstehe, aber sie erklären mir gerne alles. Und dann merke ich, dass auch sie immer öfter lächeln, je weiter das Meeting voranschreitet, vor allem Amanda.
    Mehrmals zuckt Edie mit dem Knie und will meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Wenn ich sie ansehe, wirft sie mir bedeutungsvolle Blicke zu.
    Ich weiß. Ich warte immer noch auf den richtigen Zeitpunkt, ihnen die Wahrheit zu sagen. Aber es macht gerade solchenSpaß. Und dann ist es auf einmal zu spät, und es wäre nur noch peinlich, unser wahnsinnig nettes Gespräch zu beenden, indem ich nebenbei erwähne, ach übrigens, Krähe macht die Kollektion überhaupt nicht. Ich beschließe, die Sache doch lieber telefonisch zu regeln. Oder per E-Mail vielleicht.
    Edie zuckt auf ihrem Stuhl herum, bis man das Gefühl kriegt, sie hätte schwerwiegende Probleme mit der Muskelkontrolle. Als wir schließlich von fünf strahlenden Fashionistas aus dem Raum geleitet werden, ist sie so damit beschäftigt, mir ständig Blicke zuzuwerfen, dass sie über die Schwelle stolpert und auf den Treppenabsatz stürzt, wo sie sich am Geländer das Knie aufschlägt. Ich ignoriere sie einfach und konzentriere mich darauf, Hände zu schütteln und verbindliche Geräusche zum Thema In-Verbindung-Bleiben von mir zu geben.
    »So«, sage ich, als wir draußen sind und die frische Luft der Oxford Street einatmen. »Ich finde, das ist ziemlich gut gelaufen.«
    »Abgesehen von einer WINZIGEN KLEINIGKEIT«, entgegnet Edie und reibt sich das Knie.
    »Ja, davon mal abgesehen«, gebe ich zu.
    »Na, und? Wann sagst du es ihnen?«
    »Amanda will am Samstag vorbeikommen, um sich Krähes Entwürfe anzusehen. Bis dahin muss es raus.«
    Als ich es ausspreche, ist es, als würde ich das Schicksal herausfordern. Entweder passiert bis dahin irgendwas, oder der Samstag kommt, und es gibt keine Entwürfe, und es wird der peinlichste Tag meines ganzen Lebens. So oder so, es sind noch fünf Tage, und ich muss mir nicht jetzt den Kopf darüber zerbrechen. Ich beschließe, stattdessen zu Topshop zu gehen, bevor sie zumachen.
    »Weißt du«, lenkt Edie ein, als wir knietief in entzückenden Röcken und Paillettentops stehen, »für jemanden, der normalerweise ein völliger Knallkopf ist, hast du dich als eisenharte Geschäftsfrau da drin ziemlich gut geschlagen.«
    Ich nehme es als Kompliment. Zumindest glaube ich, dass sie es so meint.

  
    Als ich am Mittwoch von der Schule komme, wackelt das ganze Haus. Der Lärm kommt aus Harrys Zimmer. Zurzeit spielt er weniger Schlagzeug und arbeitet dafür immer öfter als DJ. Wenn er neue Partylisten zusammenstellt, um in Klubs die Stimmung anzuheizen, vibrieren die Wände seines Zimmers. Zum Glück findet Mum das alles sehr »funky und künstlerisch interessant« und regt sich über die Dezibel nicht auf. Die Nachbarn sehen das anders, aber sie können nicht viel tun.
    Ich habe beschlossen, Harry um Rat zu

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