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Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft

Titel: Modemädchen Bd. 3 - Wie Sahnewolken mit Blütentaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bennett
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nächsten zweieinhalb Stunden lehnen wir uns zurück und werden bestens unterhalten. Die Kulissen sind so prächtig, wie Jenny versprochen hat, die Kostüme sind umwerfend und die Songs super. Die besten hat Prinzessin Margaret, und auch die besten Tänze. Was ein Glück ist, denn Jenny ist weniger talentiert beim Tanzen. Sie hat mir erzählt, dass Prinz Philip sie bei der Walzerszene praktisch über die Bühne tragen muss. Er hat immer noch blaue Flecken von den Proben, so oft ist sie ihm auf die Füße getreten. Und sich selbst auch.
    Als Jenny zur Königin gekrönt ist, ihr Ehemann an ihrer Seite, und die beiden verkünden, dass Sir Edmund Hillary den Mount Everest bezwungen hat (mein neues Geschichtswissen! Juhu!), und die Bühne voller jubelnder Londoner ist, die den Hokey-Cokey tanzen (so eine Art britische Version des Ententanzes), ist klar, dass Jackson Ward sich keine Sorgen machen muss. Er hat einen neuen Hit gelandet, daran besteht kein Zweifel.
    Isabelle und ich stehen mit dem Rest des Publikums auf und klatschen, während der Vorhang immer wieder hoch- und runtergeht. Es wird laut nach Zugaben verlangt. Ein paar besonders begeisterte Zuschauer tanzen in den Gängen den Hokey-Cokey. Es ist ein aufregender Moment. Ich wünschte, Edie könnte dabei sein, und Gloria auch.

Vierundzwanzig Stunden später bin ich wieder in London. Isabelle auch. Dank ihr und ein wenig Wimpernklimpern durfte ich in der ersten Klasse sitzen und wäre am liebsten eingezogen. Mein Sitz ließ sich zu einem Bett verstellen und ich hätte eigentlich den ganzen Flug schlafen sollen (wie Isabelle – sie hat heute ein Shooting und muss taufrisch sein), aber das wäre Verschwendung gewesen. Es gab köstliche Mahlzeiten. Ich habe den schicken Pyjama anprobiert. Ich war auf dem Klo und habe die feinen kleinen Cremes aus meinem Erste-Klasse-Waschbeutel getestet. Ich habe auf meinem schwenkbaren Bildschirm die neuesten Kinofilme angesehen. Ich habe die Promis in den anderen Erste-Klasse-Sitzen beobachtet. Ich habe die neuesten Zeitschriften gelesen.
    Es war herrlich, aber dafür bin ich jetzt total kaputt und kein bisschen bereit für die Schule. Mum ist »enttäuscht, Nonie«. Sie hätte mich für reifer gehalten. Doch das war die Sache wert.
    Ein paar Tage nach den Vorpremieren findet in Chicago die offizielle Premiere statt. Am nächsten Tag sehe ich im Internet nach, was die Kritiker zu sagen haben.
    Die erste Rezension, die ich finde, ist noch zurückhaltend: »Viel königliches Herz, könnte aber mehr Seele vertragen.« Doch alle anderen schreiben: »Königliche Unterhaltung«, »Ein königlicher Theaterabend«, »Ein fürstlicher Erfolg für den König des Broadway Jackson Ward«. Und so weiter. Sie lieben Carmen Candy als Margaret. Sie lieben Gary Lee als Prinz Philip. Und sie lieben »das neue britische Gesangswunder Jenny Merritt« als Elizabeth.
    Verschiedene Theater-Blogs zeigen Fotos der Premierenfeier. Jenny mit ihrem kupferroten Kurzhaarschnitt sieht fantastisch aus. Das Kleid, das Krähe für sie genäht hat – eine kürzere Version des Met-Ball-Kleids in Grün und Pfauenblau und wunderbar eng anliegend –, schmeichelt ihrem neuen Tänzerinnenkörper. Sie steht zwischen Jackson Ward und Elton John. Völlig entspannt, als würde sie jeden Abend so verbringen.
    Sobald ich kann, skype ich mit ihr.
    »ELTON JOHN?«
    »Ich weiß! Er sagt, er fand es super.«
    »Ja, aber … ELTON JOHN?«
    »Elton ist ein alter Freund von Jackson. Nächsten Sommer hat er mich in sein Ferienhaus in Südfrankreich eingeladen. Willst du mitkommen? Dieses Jahr hast du nicht viel Ferien gemacht.«
    Ich fasse es immer noch nicht. »ELTON JOHN?«
    »Ja, Nonie«, sagt sie geduldig. »Elton John. Er ist echt nett. Und übrigens kann er unglaublich Klavier spielen. Er hat auf der Party gespielt. Mit Alicia Keys.«
    »ALICIA KEYS?«
    »Ja.«
    » Sie war auf der Party?«
    »Ja. Alicia war zufällig in der Stadt.«
    »Und sie hat Klavier gespielt?«
    »Ja. Ich habe dazu gesungen. Es war toll.«
    Oh. Mein. Gott.
    Das Verrückte ist nicht, dass Jenny all diese Leute kennenlernt. Nicht mal, dass sie von Elton John in den Ferien eingeladen wurde oder dass Alicia Keys FÜR SIE KLAVIER GESPIELT hat. Das Verrückte ist, dass sie denkt, das alles wäre völlig normal. Sie gibt nicht damit an. Sie ist nicht aus dem Häuschen. Sie ist einfach … total entspannt. Das ist jetzt Jennys Welt, und endlich fange ich an zu glauben, dass alles gut geht.
    Irgendwem muss

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