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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Geschirre angelegt, vor allem in der US-Marineforschungsstation von China Lake in Kalifornien. Die Tiere seien sehr kräftig, nur müsse das Objekt im Wasser schweben oder genügend nahe unter der Oberfläche treiben, damit es dem Delphin möglich sei, aufzutauchen und Luft zu holen.
    Und nun die letzte Frage: ob man einen Delphin auf dem Luftweg nach einem anderen Teil der Welt transportieren könne, etwa in einem Wasserbehälter oder irgend etwas Ähnlichem?
    Dessen bedürfe es gar nicht. Man habe Delphine schon mehrmals auf dem Luftweg verfrachtet. Sie seien festgeschnallt und in nasse Decken gewickelt worden.
    Es gebe da eine Aufnahme davon, und Mr. Garvin könne sie sich ansehen, falls er demnächst zufällig nach London käme.
    Willie hatte sich bei Dr. Royle aufs wärmste bedankt. Das Foto sei gar nicht mehr nötig. Er wisse nun alles, was er brauche, und sei Dr. Royle zu größtem Dank verpflichtet.
    Und jetzt, keine fünf Wochen später, saß Willie Garvin an der Ruderpinne des kleinen schwarzen Dingis und machte zwei bis drei Knoten Fahrt durch die ölglatte Flut. Hinter dem nördlichen Horizont lag Mindoro, nach Süden hin breiteten sich die Cuyo-Inseln, das Dingi hielt östlichen Kurs auf Panay, achtern, in westlicher Richtung, lagen die Calamianes. Willie mit seinem Dingi war nur ein verschwindender Punkt in dem ungeheuren Malaiischen Archipel, der mit Tausenden verstreuten Inseln aus dem Meer ragte und sich zu beiden Seiten auf 500 Meilen hin erstreckte.
    Willie war in Gedanken bei den Delphinen und dem Container. Über den Sender brauchte er keine technischen Daten mehr, denn er hatte den einen im Laboratorium von Uxbridge eingehend untersucht.
    Sowohl der Behälter als auch der Sender waren genau Willies Vorstellungen entsprechend konstruiert. Zwar wußte er noch nicht sicher, wie ein Delphin oder auch mehrere den Behälter ins Schlepptau nahmen, aber bei der gegebenen Lernfähigkeit dieser Tiere konnte das nicht weiter schwierig sein.
    Falls eine Leine in den Karabinerhaken am oberen Ende des Containers einschnappte, würde dieser sich neigen, und die Schrotkörner würden wie der Sand in einem Stundenglas zu rieseln beginnen – nur mit dem Unterschied, daß der Schrot sich im Wasser verlieren und der Behälter innerhalb von zehn Minuten stetig leichter würde, bis er schließlich nur noch zwei Meter unter der Oberfläche dahintriebe.
    Während der harten Wartezeit bis zu Dalls Antwort hatte Willie eine Menge über Delphine gelernt. Derzeit waren sogar Versuche bezüglich einer sprachlichen Verständigung im Gange. Zum Beispiel brachte ein Delphin, sobald man drei verschiedene Gegenstände ins Wasser geworfen hatte, den namentlich bezeichneten herbei. Die Grenzen der Lern- und Arbeitsfähigkeit eines Delphins waren noch immer nicht erforscht. Aber jedes neue Detail, das Willie erfuhr, paßte genau in das Schema des Auffischens der Lösegelder. Delphine konnten jeden Gegenstand bemerken, der heimlich an dem Container angebracht worden sein mochte, um den Verbrechern auf die Spur zu kommen. Sie waren sicherlich darauf dressiert, sich solch einem Behälter nicht zu nähern.
    Die Hörkapazität war so differenziert, daß der Delphin damit sogar zwei winzige Fische gleicher Größe nach ihrer Art unterscheiden konnte. So mußte er mit Leichtigkeit alles entdecken, was von außen an dem Behälter angebracht worden war, zum Beispiel jene erwähnten Sprengladungen. Gewiß war ihm beigebracht worden, solch einen verdächtigen Behälter treiben zu lassen.
    Durch ähnliches Training konnten Delphine dazu gebracht werden, die umliegenden Gewässer nach etwa anwesenden Schiffen abzusuchen, bevor sie ihren Auftrag ausführten. Willies kleines Dingi war jetzt gute zwei Meilen von der Abwurfstelle entfernt, und der Außenbordmotor lief nicht. Natürlich würde es der Ortung nicht entgehen, aber da es nicht größer als ein Hai oder so manches andere Meerestier war, würde es auch einen dressierten Delphin nicht von seiner Aufgabe abschrecken.
    Mit Hilfe eines Zuggeschirrs konnte ein Delphin einen normal großen Container mit einer Geschwindigkeit von etwa drei bis vier Knoten ziehen, sobald erst der Anfangswiderstand überwunden war. Der schwere, goldbeladene Behälter war damals mit einem einfachen, aber wirksamen Zusatzmotor ausgestattet worden, der angesprungen war, sobald der gekippte Container eine bestimmte Wassertiefe erreicht hatte. Möglicherweise wurden ohnehin mehrere Delphine eingesetzt, wodurch sich

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