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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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einige Ausreden erfordern, aber darin hatte sie ja schon Übung. Auch würde eine Entdeckung durch Luzifer nicht unbedingt eine Katastrophe bedeuten. Wichtig war nur, daß Seff und Genossen nichts merkten.
    Willie Garvin war schon 200 Meter in den Dschungel eingedrungen. Bald würde er sich nach Süden zur Küste wenden und dann längs dem felsigen Strand zu der winzigen Bucht gelangen, die eigentlich kaum mehr als eine Spalte war, worin er das Dingi versteckt hatte.
    Vorsichtig schlüpfte er durch das Gebüsch und kam auf den langen, natürlichen Wall, der, etwa eineinhalb Meter hoch, geradewegs zwischen den Bäumen auf die Küste zulief. Es war wohl besser, ihn gleich hier zu überqueren und ihn bis zur Küste als Deckung zu benützen. Willie hob den schwarzen Seesack hinauf, den er am Rand des Dschungels wieder aufgenommen hatte, stützte ihn auf den Erdwall und ließ ihn auf der anderen Seite in das verfilzte Unterholz gleiten.
    Dann gab es einen Knall, und Willie wußte nichts mehr. Nach 25 Jahren hatte die japanische Mine auf der anderen Seite des Walls ihr Opfer gefunden. Willie Garvin konnte das fernhin im Morgengrauen verebbende Echo der Explosion nicht mehr hören.

18
    Seff hatte sich rasiert und trug seinen üblichen schwarzen Anzug. Er stand mit dem Rücken zu einem großen, kitschigen Bild, einer Landschaft von einem zu Recht unbekannten Maler, die an der einen Schmalwand des langen Zimmers hing. Regina saß in einem Stuhl neben ihm, angekleidet, aber unfrisiert, Ihre sonst farblosen Wangen zeigten rote Flecken der Erregung.
    Vor der gegenüberliegenden Zimmerwand lag Willie Garvin zusammengekrümmt in einem Sessel. Man hatte ihm das zerfetzte Hemd vom Leib gestreift und die beiden Messer aus den Lederscheiden gezogen.
    Auch den Pistolengürtel mit der Magnum hatte man ihm abgenommen.
    Hinter ihm standen zwei Moros. Einer davon war Sangro, ihr Anführer, ein großer Kerl mit flachem Gesicht und hervortretenden Backenknochen. An seiner Seite hing ein Bolo, das traditionelle Schwert der Moros, eine schreckliche, säbelähnliche Waffe. Der rote Haarbusch an ihrem Griff verriet, daß ihr Träger der Anführer war.
    Bowker hatte sich über den bewußtlosen Körper gebeugt. Eben richtete er sich auf und sagte: «Er kommt zu sich. Außer einigen Abschürfungen und Kratzern kann ich keine Verletzungen finden.»
    Mit einem Blick überzeugte sich Seff, ob Jack Wish auch wirklich seine Pistole auf Garvin richtete. Er argwöhnte, daß Garvin schon zu sich gekommen war, bevor man ihn in dieses Zimmer gebracht hatte, und sich nur verstellte, um seine Chance wahrzunehmen.
    Jetzt öffnete Willie Garvin langsam die Augen und blickte um sich.
    Seff ließ ihm eine volle Minute Zeit, sich mit der Lage vertraut zu machen, und sagte dann: «Mr. Wish hat Sie erkannt. Ich möchte einiges von Ihnen wissen, und Sie werden gut daran tun, korrekt zu antworten.
    Erstens: Wie haben Sie uns hier aufgespürt, Mr. Garvin?»
    Willie Garvin rieb sich die Augen und schüttelte den Kopf. «Ich hab sie gesucht», sagte er benommen.
    «Miss Blaise. Das weiß ich. Aber ich habe gefragt,
wie
Sie uns aufgespürt haben.»
    Willie Garvin hatte sich seine Antworten schon seit einigen Minuten, während er den Bewußtlosen gespielt hatte, zurechtgelegt. Sie verfolgten den doppelten Zweck, John Dalls Anwesenheit zu verschweigen und Seff in seiner naheliegenden Annahme zu bestärken, daß Willie Garvin auf die japanische Mine getreten sei, als er sich dem Haus genähert, nicht, als er sich davon entfernt habe. «Ich hab mir’s ausgerechnet», sagte Willie und heuchelte Verwirrung. «Da war die Art der geforderten Zahlung – Rauschgift, Diamanten … dann Gold. Sie mußten also einen Abnehmer dafür haben. Es gibt nicht viele, die das können – nicht in so großem Maßstab. So kam ich drauf, daß es Mr. Wu Smith in Macao sein könnte.»
    Erschrocken hielt Bowker den Atem an, und auch Jack Wish schien alarmiert.
    «Mr. Wu Smith hat Ihnen das gesagt?» fragte Seff hastig.
    «Fragen Sie nicht so blöd.» Willies Blick schien noch immer nicht klar. «Ich kriegte einen seiner Leute in Macao zu fassen, fing ihn von Mr. Wu Smiths Boot herunter. Es hat nicht lang gedauert, und ich hatte diesen Ort aus ihm herausgequetscht. Dann bin ich nach Manila geflogen, und von dort aus in einem kleinen Boot von Insel zu Insel hierhergefahren.»
    «Und wem haben Sie Ihren Verdacht mitgeteilt?», fragte Seff.
    «Wa –? Keiner Menschenseele …»
    «Kleines Boot

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