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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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vornehmen Kreisen bewegt, Darling.» Sie streckte die Arme nach ihm. «Komm her, du wirst es gleich verstehen.»

6
    Mit sorgfältigem Pinselstrich vollendete Seff die Brauenlinie der Marionette, legte den feinen Haarpinsel beiseite und blickte zu dem aufgeschwemmten olivbraunen Mann hoch, der in schmierigen Drillichhosen und zerknittertem blauem Hemd vor ihm stand.
    «Ich beglückwünsche Sie, Mr. García», sagte er. «Die Übergabe gestern nacht war ein perfektes Unternehmen. Das freut mich wirklich.»
    Wie gewöhnlich hatte García ein Streichholz im Mundwinkel. Er schob es auf die andere Seite und sagte dann: «Danke, Señor.»
    «Sie und Ihre Freunde werden in Kürze auf dem Luftweg nach unserem neuen Standort reisen.» Während er sprach, schritt Seff langsam zwischen den beiden langen Bänken in der Werkstatt auf und ab. «Wir selbst kommen etwa zehn Tage später. Bezüglich Ihrer Ankunft ist alles geregelt.»
    «Jawohl, Señor», sagte García ohne merkliches Interesse. Seine dunklen Augen schienen stets in die Weite zu blicken, was García einen geistesabwesenden Ausdruck verlieh. Dennoch wußte Seff, daß seine Worte verstanden worden waren. «Das wäre alles, Mr. García. Ich nehme an, Sie wollen jetzt wieder zu Ihren Freunden.»
    «Danke, Señor», sagte García verloren und verließ den Raum, wobei ihm die losen Sandalen bei jedem Schritt von den Fersen flappten.
    Regina blickte von ihrer Arbeit auf – sie war eben dabei, die Schnüre an einer Marionette zu erneuern, es war eine Mädchenfigur mit laszivem Nymphemgesicht – und sagte: «Dieser García ist doch wirklich ein netter Kerl, Seffy. Warum lassen wir ihn eigentlich nicht an unseren kleinen Vergnügungen teilnehmen?»
    «Ich glaube, das würde ihn nicht sonderlich interessieren, meine Liebe.» Seff griff erneut nach dem Pinsel.
    «Mr. García kennt nichts als seine Arbeit, das weißt du doch.»
    Regina nickte voll Bedauern und befestigte eine Schnur am Fuß der Marionette. Normalerweise genügte die Schnur am Knie, aber die Bewegungen dieses Nymphchens erforderten eine besondere Gelenkigkeit der Beine.
    Eben hängte Seff die fertig bemalte Marionette an den Haken, als Bowker die geräumige Werkstatt betrat.
    «Na also, es hat geklappt», sagte er erleichtert.
    «Selbstverständlich hat es geklappt, Dr. Bowker», sagte Seff und knackte vergnügt mit den Fingern. «Ich betrachte die gestrige Übergabe als meinen bisher größten Erfolg.»
    «Nicht in finanzieller Hinsicht.»
    «50000 Sovereigns in Goldmünzen ist gar nicht so wenig, finden Sie nicht? Das entspricht einem Sterlingwert von mehr als 150000.»
    «Aber das Gewicht», gab Bowker zu bedenken, während er sich mit einem Taschentuch den Nacken trocknete. «Samt Verpackung mehr als eine halbe Tonne.»
    «Ich habe für ausreichende Transportmittel vorgesorgt.» Seff knirschte zu einer Hobelbank, auf der eine Reihe von Dingen ausgelegt war, die mit der Puppenherstellung nichts zu tun hatten. «Und ich bleibe dabei: es war eine beachtliche Leistung.»
    «Natürlich, Seffy, das hast du sehr schlau gemacht», sagte Regina. «Ich weiß nicht, warum Dr. Bowker sich beklagt!»
    «Kein Mensch beklagt sich, Regina», sagte Bowker, der sich mühsam beherrschte. «Aber je komplizierter das Verfahren, desto leichter kann etwas schiefgehen.
    Wir hätten denselben Profit bei einem Päckchen Edelsteine oder Rauschgift –»
    «Wir müssen auch künstlerisch denken, Dr. Bowker», unterbrach ihn Seff und bleckte die Zähne, was bei ihm ein Lächeln bedeutete. «Auch künstlerisch, nicht nur kommerziell. Außerdem ist da noch der Vorteil, daß angesichts solcher Gewichtsmengen die Behörden erst recht an unseren Methoden herumrätseln werden. Und das ist sehr wichtig, da stimmen Sie mir doch bei?»
    Bowker rieb sich das Kinn, dann nickte er widerwillig. «Sicherlich, wenn man es von dieser Seite sieht.
    Aber es wäre nicht sehr klug, diese Art der Zahlung zu wiederholen.»
    «Daran denke ich auch gar nicht.» Seff nahm die Führungskreuze jener Marionette, deren Schnüre Regina erneuert hatte, senkte sie, bis die Füße der Puppe den Boden berührten, und probierte dann mit ihr eine Reihe obszöner Bewegungen. «Je verwirrter die Behörden sind, desto länger können wir bei unserem Spezialverfahren bleiben», setzte er fort. «Ich bin Künstler, glaube ich. Ich könnte diese Puppen ja auch aus gedrechselten Köpfen und ein paar Holzpflöcken zusammensetzen, aber für mich käme das einer Beleidigung

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