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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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gestorben, so hätte das einen ganzen Haufen Leute unter Druck gesetzt.»
    «Ich teile Ihr Bedauern, Mr. Wish», sagte Seff in seiner hohen, monotonen Art. «Aber es ist an Ihnen, Luzifers gelegentliche Mißgriffe zu korrigieren. Und jetzt sind, wie Sie sagen, Ihre Leute daran gehindert worden, Vaubois umzulegen?»
    «Geschnappt worden sind sie», sagte Wish ergrimmt.
    «Ich weiß noch nichts Näheres, aber irgendwie ist es ihnen gelungen, meinen Verbindungsmann zu verständigen.»
    «Und?»
    «Sie haben’s in einer Nacht gleich zweimal probiert.
    Und jedesmal hatten ein Weib und ein Mann ihre Hand im Spiel. Beim zweitenmal ist es zum Kampf gekommen. Wir hatten sechs Mann eingesetzt. Zwei davon sind tot, aus den andern haben sie Hackfleisch gemacht.»
    «Nur ein Mann und eine Frau? Entweder belieben Sie zu scherzen, Mr. Wish, oder Sie treffen nicht mehr die richtige Auswahl unter Ihren Leuten.»
    Bowker erwartete, daß Wish nun klein beigeben und sich verteidigen werde, aber statt dessen sagte dieser beharrlich: «Keiner wählt seine Leute besser aus als ich, Seff. Es waren wirklich harte Burschen. Aber dieser Kerl und dieses Weib … mein Verbindungsmann sagt, es seien Modesty Blaise und Willie Garvin gewesen.»
    Seff zog die Stirn in ’Falten. «Es scheint, Sie messen diesen Namen einige Bedeutung bei.»
    «Ganz richtig.» Wish goß ein weiteres Glas hinunter.
    «Sehen Sie, das soll keine Beleidigung sein, aber Sie sind ein Neuling auf diesem Gebiet, Seff. Sie sind höllisch auf Draht, das stimmt, aber Sie kennen die Verhältnisse nicht. Lassen Sie mich Ihnen das Nötige über Modesty Blaise erzählen.»
    Und Wish redete fünf Minuten lang über Modesty, ohne von dem langsam auf und ab gehenden Seff unterbrochen zu werden.
    «Ich danke Ihnen, Mr. Wish», sagte dieser schließlich. «Da Sie sonst nicht zu Übertreibungen neigen, muß ich es als gegeben hinnehmen, daß das, was Sie mir da erzählen, der ganzen leidigen Affäre eine andere Wendung gibt.»
    «Das kann man wohl sagen. Und dabei wissen Sie noch nicht einmal die Hälfte über die beiden.»
    Seff lächelte sein zähnebleckendes Lächeln. «Wie Sie sagen, Mr. Wish, habe ich erst vor kurzer Zeit meine besondere Begabung auf dem Gebiet des Verbrechens erkannt. Ich bin also ein vergleichsweise neuer Mann, und vielleicht ist gerade das der Schlüssel zu meinem Erfolg. Ich wandle nicht auf ausgetretenen Pfaden.»
    «Seffy ist ein Original», zwitscherte Regina voll Stolz. «Ein wirkliches Original! Weißt du noch, Seffy, unseren ersten Coup? Unseren allerersten, damals, als die Music-Hall in Konkurs ging und wir kein anderes Engagement mehr bekommen konnten –?»
    «Ich glaube, jetzt ist keine Zeit für Reminiszenzen, meine Liebe», unterbrach Seff sie mit sanftem Kopfschütteln. «Aber ich bin, wie du sagst, ein Original.
    Trotzdem ist es so, wie Mr. Wish gesagt hat: ich habe nicht viele Kenntnisse hinsichtlich der organisierten Unterwelt. Deshalb muß ich mich jetzt auch an ihn halten: was also wäre Ihrer Meinung nach in der Sache Vaubois unmittelbar zu unternehmen?» Er blickte Wish fragend an.
    «Lassen Sie die Finger davon», sagte Wish abrupt.
    «Wenn er Modesty Blaise und Willie Garvin auf seiner Seite hat, dann lassen Sie am besten die Finger davon.
    Sonst gibt es Stunk.»
    «Aber das hieße ja, daß wir einen Drohbrief zugestellt und die Drohung nicht wahrgemacht haben.» Seff sagte das so nachdrücklich, daß seine Stimme sogar eine tiefere Klangfärbung annahm.
    «Mein Gott, diesen einen Versager können wir uns doch wirklich leisten», sagte Wish. «Überhaupt, da es sich um eine Liquidierung handelt. Da sind ja noch die natürlichen Todesfälle, Seff. Schauen Sie, wir hatten, seit wir begonnen haben, mehr als hundertzwanzig davon, nicht wahr? Und ich habe darüber hinaus sechzehn Liquidierungen veranlaßt, weil unser Wunderknabe sich sechzehnmal geirrt hat. Außerdem noch die drei Burschen von der anderen Liste, die wider Erwarten nicht zahlen wollten. Hab ich nicht recht?»
    «Wir haben uns jetzt weit zähere Kunden vorgenommen», mischte Bowker sich ein. «Das bedeutet zusätzliche Arbeit für Sie, Jack.»
    Es war Seff, der antwortete. «Keineswegs», sagte er.
    «Die vorangegangenen Exempel haben unsere härteren Kunden schon weich gemacht Dr. Bowker. Aber schweifen Sie bitte nicht vom Thema ab. Mr. Wish ist der Meinung, wir könnten diese Ausnahme machen, ohne damit unsere Position im wesentlichen zu erschüttern. Stimmen Sie dem

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