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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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beiden hatten ihn gern.
    Tarrant nicht minder. Er dachte daran, daß alle jene, die mit dem Tod bedroht worden waren, weiterhin Woche für Woche starben oder ermordet wurden und daß vielleicht in dieser Nacht ein ganzes Vermögen im Auftrag irgendeines reichen, um sein Leben fürchtenden Mannes dem Meer anvertraut wurde.
    «Wo kann ich Sie erreichen, Modesty?» fragte er.
    «Hier. Ich hätte gern, daß Willie sich morgen den Behälter ansieht, wenn Sie Boulter dazu bringen können.»
    Fraser ließ ein grimmiges Lachen hören, während er die Fotokopien aufeinanderlegte. «Wir können ihn dazu bringen», sagte er.
    Im Laboratorium war es kalt. Die altmodische Zentralheizung war während der Sommermonate abgeschaltet, und die Temperatur war über Nacht stark gefallen. Der von Boulters Abteilung mit Beschlag belegte Container war zum Zweck der Untersuchung vorsichtig zersägt worden. Auf einer Bank lagen die zwei Hälften eines im Längsschnitt nahezu zwei Meter messenden Gegenstandes aus schwarzem Plastikmaterial, der etwa die Form einer Riesenbirne hatte. Der kahlköpfige Herr im weißen Kittel dozierte voll Begeisterung. Sein Publikum bestand aus zwei Personen, einem dunkelhaarigen, sehr attraktiven Mädchen in weinrotem Kaschmirkleid und einem großen blonden Kerl mit Cockney-Akzent. Der Wissenschaftler hätte gern gewußt, ob das Smaragdarmband des Mädchens wohl echt war. Aber er kannte nicht einmal die Namen der beiden, sondern hatte nur den Auftrag, alle ihre Fragen zu beantworten. «Ein wunderbar einfaches System», sagte er. «Sehr widerstandsfähig und doch nicht schwer. Die Innenwände wabenartig gerippt, der Verstärkung und der Balance wegen. Das Ganze schwimmt aufrecht in etwa dreißig Faden Tiefe. Der Sender war in diesem Fach am oberen Ende, aber ich habe ihn samt dem anderen Zubehör ausgebaut.» Er trat hinzu und tippte mit einem Bleistift auf einen Metallzylinder von etwa vierzig Zentimeter Länge und zwanzig Zentimeter Durchmesser. Daneben stand ein versiegelter Metallkasten, aus dessen wasserdichten Buchsen dicke Kabel hingen.
    Jetzt begann Willie Garvin seine Fragen zu stellen.
    Das Gespräch bewegte sich in technischen Bahnen, und Modesty konnte all den Einzelheiten von Amplituden und Sendeenergie nicht mehr folgen; so beobachtete sie nur Willies Gesicht. Es hatte einen nachdenklichen, leicht verzweifelten Ausdruck, so als versuchte Willie, einen ihm stets aufs neue entschlüpfenden Gedanken zu erhaschen. Nachdem alle Fragen beantwortet waren, stand er lange Zeit vor dem Sender und starrte ihn an.
    «Fällt der Groschen noch immer nicht?» fragte Modesty leise.
    Willie schüttelte den Kopf. «Nein. Es hat mit irgend etwas zu tun, das ich einmal gehört oder gelesen habe – aber die Teile passen noch nicht zusammen. Ich weiß nicht einmal genau, woran es mich erinnert.»
    «Denk an etwas anderes.»
    Er nickte und trat wieder zu der zersägten Hülle.
    «Wofür war denn der Hohlraum am unteren Ende?»
    «Oh, das ist sehr interessant.» Der Wissenschaftler wies mit dem Bleistift auf ein kleines Loch an der Basis des Containers. «Sehen Sie, da unten ist ein Ventil, und dieser kleine Stöpsel schließt es, wenn der Behälter aufrecht schwimmt. Die Kammer da unten enthielt einige Kilogramm Schrotkörner.» Erwartungsvoll blickte er Willie an.
    «Sieht ganz danach aus, als sollte der Schrot herausrieseln, sobald der Container gekippt wird – also beim Einholen.»
    «Genau. Die Schrotkörner laufen aus, und der Container bekommt mehr und mehr Auftrieb innerhalb von, sagen wir, zehn Minuten oder einer Viertelstunde.»
    «Warum wohl?»
    Der Wissenschaftler schien überfragt. «Keine Ahnung. Ich kann Ihnen nur sagen, wie das Ganze funktioniert. Warum – das wüßte ich selbst gern.»
    Willie brummte vor sich hin. «Bringt der Auftrieb das Ding an die Oberfläche?»
    «Keineswegs. Die unten eingebauten Gewichte wirken dem ja entgegen. Sobald die Schrotkammer leer ist, halten sie den Container in einer Tiefe von ein oder zwei Faden.»
    Willie fuhr sich irritiert durch das Haar. «Das ist weder Fisch noch Fleisch», brummte er.
    Zehn Minuten später saß er mürrisch neben Modesty; sie steuerte den Reliant Sabre Six, den sie für Stadtfahrten benützten, nach der dreißig Minuten stadtauswärts liegenden
Treadmill
.
    «Ärgere dich nicht, Willielieb», sagte sie und legte flüchtig ihre Hand auf die seine. «Ich hab nicht erwartet, daß du nach einem Blick auf das Ding wie Sherlock Holmes schon alles

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