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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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hinterher behauptet.»
    «Nicht in diesem Fall. Die Leute, die sie dazu überreden wollte, haben bezeugt, daß es drei Monate vor dem Attentat war.» Modesty sah Fraser ernst an. «Aber wenn Sie dem Hörensagen nicht glauben wollen, ich habe noch etwas für Sie. Sieben
Jahre
vorher hat sie in einem Interview gesagt, daß ein im Jahre 1960 gewählter blauäugiger demokratischer Präsident durch Mord umkommen werde. Das wurde 1956 abgedruckt. Jedermann kann das in den Archiven einsehen.»
    «Vorahnung?» sagte Willie plötzlich. «Erinnerst du dich, Prinzessin? So hat es Steve Collier in jener Nacht in Paris genannt. Er war ganz aus dem Häuschen, weil ich wußte, daß dicke Luft war.» Fraser starrte ihn verblüfft an. «Was – Sie auch?»
    «Willie bekommt zuweilen Ohrenkribbeln», sagte Modesty, «und das bedeutet immer Gefahr. Aber den Tod von Einzelpersonen voraussagen ist doch etwas anderes.»
    «Das sind Gradunterschiede», sagte Tarrant nachdenklich. «Und, wie Sie ja sagten, wir müssen von Annahmen ausgehen. Nehmen wir also an, Sie haben recht, Modesty. Wie geht dann die Geschichte weiter?»
    «Keine Ahnung. Und ich weiß auch nicht, ob ich recht habe. Aber wir tappen wenigstens nicht länger im dunkeln und können uns auf das Weitere konzentrieren.»
    «Entschuldigen Sie, ich kann nicht folgen.»
    «Zum Beispiel auf die Kontaktfrage», sagte Willie.
    «Wie gekillt wurde, ist jetzt zweitrangig – aber wie wird kassiert?»
    «Das ist es.» Modesty nickte eifrig und sah Tarrant an. «Als mir Vaubois den Fall erstmals und sehr skizzenhaft als reine Hypothese servierte, sagte auch ich ihm sofort, der schwächste Punkt sei die Auszahlung.
    Denn das geht nicht ohne Kontakt. Und damit sind wir schon beim praktischen Aspekt. Möchten Sie jetzt darüber referieren?»
    «Probieren wir’s.» Tarrant suchte drei Fotokopien heraus und überflog die maschinengeschriebenen Zeilen. «Hat sich ein Opfer zu zahlen entschlossen, so läßt es eine verschlüsselte Annonce in einer der großen Tageszeitungen erscheinen. Der Zahlungswillige wird dann angewiesen, von einem bestimmten Lager eine zur Abfuhr bereitgestellte Kiste abzuholen.» Tarrant hielt inne und sah die Anwesenden an. «Ich muß wohl nicht besonders erwähnen, daß die gesamte Korrespondenz – sie ist ausnahmslos in Maschinenschrift – und alles sonstige Material, von den Briefen bis zu den Kisten und ihrem Inhalt, aufs peinlichste untersucht wurden. Aber Interpol ist zu keinerlei Rückschlüssen gelangt. Die Kisten sind offensichtlich Monate vorher in Magazinen in den verschiedensten Hafenstädten deponiert worden.»
    «Hätten Routineuntersuchungen irgend etwas ergeben, dann säßen wir jetzt nicht hier. Bitte, weiter, Sir G.», sagte Modesty.
    Er blickte wieder auf das fotokopierte Schriftstück.
    «Die Kiste enthält einen bojenförmigen Plastikbehälter, der dem Volumen der jeweils verlangten Ablöse angemessen und außerdem mit einem automatischen Sender ausgestattet ist. Später wird der Erpreßte angewiesen, während einer Seereise an einem angegebenen Treffpunkt diesen Behälter über Bord zu werfen.»
    «Dieser Treffpunkt wechselt aber», warf Fraser ein.
    «Gewiß. Die ersten fünf Übergaben erfolgten in der Karibischen See, die nächsten im Mittelmeer und die letzten in der Nordsee vor der dänischen Küste. Einige Länder sind durch entsprechende Annoncen in den Besitz solcher Behälter gelangt. Natürlich nur zu Untersuchungszwecken.»
    «Auch Boulter hat einen», sagte Willie.
    «Ja. Bis auf geringfügige Unterschiede ist das System immer dasselbe. Der Behälter sinkt, nachdem er ins Meer geworfen wurde, auf dreißig Faden Tiefe, wo er aufrecht schweben bleibt. Oben ist er mit einem Karabinerhaken versehen, wahrscheinlich zu Bergungszwecken. Außerdem enthält er eine Sendeanlage. Ich habe hier die technischen Details, aber ich muß bekennen, daß ich zuwenig davon verstehe. Sind Sie damit klargekommen, Willie?»
    «Mhm. Sehr gut ausgedacht und gar nicht so kompliziert. Aber ich würde das gern in natura sehen.»
    «Gut, wir werden’s versuchen.» Tarrant blätterte wieder in seinen Papieren. «Der Abwurf erfolgt immer bei Nacht und vom fahrenden Schiff aus. Boulter schließt daraus, daß der untergetauchte Behälter von einer Art U-Boot geborgen wird.»
    «Als ob es U-Boote an jeder Ecke zu kaufen gäbe!»
    protestierte Willie. «Nicht einmal ein Einmann-UBoot. Das nehm ich ihm nicht ab.»
    «Keiner tut das», sagte Tarrant. «Die Amerikaner

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