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Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel

Titel: Modesty Blaise 03: Die Lady reitet der Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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sich eine Zigarette an, wobei er gedankenverloren dem Klicken von Ritas Absätzen auf dem Küchenboden zuhörte.
    Ja. Das wäre einen Versuch wert.
    «Wann fängst du heute im Club an?» fragte er, obwohl er die Antwort schon wußte. «Nachmittags?»
    «Nein. Abends. Halb zehn.» Sie erschien wieder in der Tür, wobei sie einen großen Papierbeutel zusammenfaltete. «Ich hab gedacht, wir gehen heute nachmittag auf einen Einkaufsbummel, nachdem wir eine Kleinigkeit gegessen haben. Ich brauche ein Sommerkleid und sonst noch einiges.»
    «Geschäfte abklappern ist mir ein Graus», protestierte Willie. «Geh du nur allein. Ich bleib zu Hause und schau mir das Rennen im Fernsehen an.» Sie kam ins Zimmer, setzte sich ihm auf die Knie und nahm ihn um den Hals. «Bitte, Willie, komm doch mit. Ich geh nicht gern allein.»
    «Na schön … gehen wir eben.» Willie tätschelte ihre Schenkel und gab zögernd nach.
    «Bist ein guter Junge.» Mit unterdrücktem Kichern schmiegte sie ihr Gesicht an das seine und kostete ihre eigene Kühnheit aus. «Ich revanchiere mich auch heute abend.»
    «Bist mein gutes Mädchen.»
    Wieder kicherte sie. «Ich bin nicht dein Mädchen, Willie, und du weißt es. Wirklich, wenn ich denke, was er dazu sagen würde …»
    «Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.» Willie küßte sie auf den Mund. Noch zwei Wochen mit Rita, und er würde sich zu Tode langweilen. Aber sie war wenigstens reinlich und gesund, mit einem festen und hübsch gerundeten Körper. Und das war immerhin etwas.
    «Bitte, nicht
jetzt
», sagte sie und befreite sich geschmeichelt aus seinem Griff.
    «Was denn soll ich machen, wenn so ein süßes, kleines Lustpaket auf meinem Schoß sitzt?»
    «Oh, du bist mir aber ein Schlimmer!» Sie richtete sich auf und hüllte sich in das Negligé. «Außerdem bist du stachlig. Geh und rasier dich, während ich das Teewasser aufsetze.» Später – Rita war gerade damit beschäftigt, sich ausgiebig zu revanchieren – dachte Willie darüber nach, wie sie bei solchen Anlässen wohl zu Jack Wish sein mochte. Wahrscheinlich machte sie’s da ganz anders.
    Jetzt, im Bett, beim dämmerigen Licht der Nachttischlampe, betrachtete er ihren vor- und zurückwippenden Körper mit stillem Erstaunen, das fast an Heiterkeit grenzte. Rita schien, sobald sie der Liebe oblag, kein Ende finden zu können. Stets war sie darauf aus, den aktiven Part zu übernehmen, zumindest bei ihren gelegentlichen Liebhabern. Das wäre ja nichts Besonderes gewesen; das Außergewöhnliche daran war, daß sie dabei mit gewissen Unterbrechungen dauernd über Dinge plapperte, die nichts mit ihrer automatisch weiterbetriebenen Tätigkeit zu tun hatten. Fast wie ein Weintrinker, der zwischen den Schlucken irgend etwas daherredet, was keinen Zusammenhang mit dem Trinken hat, aber seinen Genuß daran steigert.
    «Gott sei Dank hab ich das grüne Kleid, das ich anprobiert hab, doch nicht genommen», sagte sie eben geistesabwesend. Sie hielt die Augen geschlossen, während ihre festen Brüste rhythmisch über Willie schaukelten.
    «Mhm.» Seine Hände ruhten friedlich unter ihren Hüften. Er wußte schon, daß ihre Konversation eher ein Monolog war und daß sie auf Antwort keinen Wert legte. Wieder erklang jenes unterdrückte Kichern, das für gewöhnlich ihre Bemerkungen über Jack Wish einleitete. «Ehrlich … ich glaub, wenn er jetzt sehen könnte, was ich da mit dir treibe, Willie, er würde mich umbringen.»
    «Mhm.»
    Zunächst sagte sie gar nichts. Dann: «Ich möchte fast wetten, daß er es tun würde. Und dich würde er auch umbringen. Manchmal ist er wirklich zum Fürchten.»
    Die herrliche Angst vor
ihm
steigerte ihr Vergnügen.
    Nach einiger Zeit sagte sie träumerisch und ein wenig kläglich: «Er sagt immer, daß ich so blöd bin. Dabei glaub ich, daß er in gewisser Weise sogar recht hat. Ich war wirklich nie ein großes Kirchenlicht in der Schule und so. Glaubst du auch, daß ich blöd bin?»
    Diesmal mußte Willie wohl antworten. Er tat, als dächte er nach, und sagte dann in überraschtem, ja indigniertem Ton: «Du? Lieber Himmel, so patent wie du ist nicht leicht eine. Was hat denn die Schule mit Intelligenz zu tun? Überlaß das Denken den Männern und bleib, wie du bist.»
    Sie unterbrach ihr rhythmisches Auf und Ab, öffnete die Augen und sah ihn geschmeichelt an. «Oh, du bist immer so nett, Willie.»
    «Ob er das auch sagen würde, wenn er jetzt zur Tür hereinkäme?» lachte Willie. «Wie schaut er denn

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