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Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady

Titel: Modesty Blaise 04: Ein Gorilla für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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entwichen.»
    «Nun, das ist schön.» Der letzte Rest von Befangenheit fiel von Dinah ab. Sie lächelte. «Holen Sie bitte ein paar Pflöcke und ein Knäuel Schnur, Steve. Es wird kaum lange dauern.»
    Zwei Minuten später standen sie an dem Ende der grasbewachsenen Fläche, die westlich des Hauses lag.
    «Ich hätte schon vor einer halben Stunde fahren müssen», murmelte Tarrant Modesty zu. «Aber ich möchte Willie gern sehen, und dieses kleine Zauberkunststück mag ich wahrhaftig nicht versäumen. Meinen Sie, es wird klappen?»
    Modesty nickte. «Dinah scheint keine Zweifel zu haben.»
    «Laufen Sie rechtwinklig zu einer Linie zwischen dem Dorf und dem Haus vor mir über den Bodenabschnitt, Steve», sagte Dinah. «Später suchen wir dann in der Querrichtung.» Sie hielt die beiden Detektoren mit den vorwärts weisenden Drähten wie Pistolen in ihren Händen.
    Dann begann sie sich langsam über die Grasfläche zu bewegen.
    Sie hatte sechs Schritte zurückgelegt, als die beiden Drähte sich in ihren Röhren sanft drehten und auseinander wiesen. Sie mußte den winzigen Laut gehört haben, denn sie sagte: «Markieren Sie die Richtung mit zwei Pfosten, Steve, dann werde ich den Verlauf an beiden Enden der Grundstücksfläche überprüfen.
    Kennzeichnen Sie es als irdenen Abzugskanal. Einen Meter achtzig Tiefe.»
    Er ging um sie herum, folgte mit dem Blick der Linie der anzeigenden Drähte und schlug einen Pflock in den Boden. «Woher wissen Sie, daß es ein irdener Abzugskanal ist?»
    «Weil es das ist, wonach ich im Augenblick suche. Gas, Wasser und Strom mache ich später.»
    «Und woher wissen Sie die Tiefe?»
    «Ich weiß es eben. Seien Sie still und schlagen Sie die Pflöcke ein.»
    Er schritt auf ihre andere Seite, schlug den zweiten Pflock in die Erde und sagte dann «Erledigt».
    Sie schwenkte die Detektoren, so daß die Drähte wieder lose nach vorn fielen, und bewegte sich weiter.
    Während der folgenden fünfzehn Minuten schlugen die Drähte etliche Male aus, als sie den Verlauf von Rohren und Kabeln feststellte, zuerst in der Mitte und dann an den äußeren Enden der Bodenfläche. Da war zunächst der Abzugskanal; dann ein Wasserrohr, das eine Ecke der Fläche abgewinkelt durchzog; ein Gasrohr, das an einem Ende die ganze Breite der Fläche einnahm; aber keine Stromkabel.
    Dinah übergab Collier die Detektoren, als wäre sie froh, sie loszuwerden, und rieb sich über die bloßen Arme.
    «Woher wissen Sie die Tiefe?» fragte er noch einmal.
    «Das spüre ich. Meine Arme prickeln stärker, wenn das Rohr, oder was immer sonst ich suche, sich näher an der Erdoberfläche befindet. Man kommt allmählich so weit, daß man es bis auf Zentimeter bestimmen kann.»
    «Und damit verdienen Sie Ihren Lebensunterhalt?»
    «Ja. Ich bin keine Schreibkraft, und dies wird besser bezahlt. Judy kam mit und kümmerte sich um mich. Haben Sie die Linien gekennzeichnet?»
    «Alles gemacht.»
    Modesty und Tarrant kamen aus einer Entfernung von dreißig Metern heran, aber Dinah hörte sie kommen. Sie blickte in ihre Richtung und rief:
    «Könnte ich etwas zu trinken haben, Modesty? Ich bin hinterher immer ein bißchen klapprig.»
    «Sie können eine Riesenflasche Champagner haben, wenn Sie mögen.» Modestys Stimme klang herzlich und hatte einen Beiklang von Erregung, der Collier überraschte. «Ich bin Ihnen wirklich dankbar, Dinah.
    Wenn wir den Swimmingpool ein paar Meter von der Baumgruppe entfernt errichten, kommen wir mit dem Abzugskanal und dem Gasrohr gar nicht in Berührung.
    Das bedeutet, daß wir nur das Wasserrohr verlegen lassen müssen. Und das muß sowieso herausgeholt werden, um eine ordentliche Versorgung des Wasserbeckens sicherzustellen.»
    Dinah legte den Kopf leicht zur Seite und sagte: «Da kommt ein Wagen.»
    Eine Minute später sahen sie den Wagen über den Hügelkamm fahren und den Feldweg zum Landhaus hinunterrollen.
    «Das ist Willie», sagte Modesty.
    Dinahs Gesicht verzog sich einen Augenblick lang, als wollte sie weinen; dann klärte es sich auf und war von unverhülltem Glück überstrahlt.
    Modesty schaute zu Collier. «Würdest du mit Dinah vorangehen? Gib ihr Zeit, ihn zu begrüßen, und dann begleite sie ins Haus, damit sie den versprochenen Drink bekommt. Wir möchten noch rasch etwas mit Willie besprechen, ehe Sir Gerald fortfährt.»
    «Da bin ich nur zu gerne abwesend.» Collier nahm Dinahs Arm. «Wahrhaftig, nur zu gerne. Eure geschäftlichen Besprechungen drehen mir sämtliche Eingeweide

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