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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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finden würde, sich durch die Stäbe zu zwängen, wenn der Gorilla nicht für ein paar Sekunden abgelenkt wurde. Er ging ein Stück um den Käfig herum, hob einen Stock auf und schlug damit gegen die Eisenstangen und schrie Verwünschungen, doch erst als Ozymandias nahe bei ihm vorüberschwang, konnte er ihn auf sich aufmerksam machen, indem er mit dem Stock nach ihm stieß.
    Ozymandias, den sie jetzt bis zur Wut gereizt hatten, ließ sich auf den Käfigboden fallen. Das furchtbare Trommeln begann wieder, als er sich auf den massigen Bauch schlug und Pennyfeather anbrüllte, der immer wieder mit dem Stock nach ihm stieß und ihn unflätig beschimpfte. Modesty sprang vor dem verbogenen Gitterstab herunter. Ihre Maße waren nicht größer als die Giles’, vielleicht mit Ausnahme des Busens, und der würde nachgeben.
    Sie war durch und hörte Giles einen Schmerzensschrei ausstoßen. Ozymandias hatte mit seinem langen Arm durch die Gitterstäbe gelangt und Giles am Handgelenk gepackt. Sie rannte in vier langen Sätzen hinüber, packte einen der senkrechten Stäbe, schwang sich fast in die Horizontale hinauf und beschrieb mit dem äußeren Bein einen Bogen, so daß ihre Stiefelspitze mit voller Wucht das große Gesicht des Gorillas traf, das er an das Gitter drückte.
    Der Tritt hätte jeden Menschen getötet und hatte vielleicht sogar Ozymandias verletzt. Bestimmt aber hatte er sich erschreckt. Er fuhr zurück, ließ Giles los, und faßte dann wieder schreiend nach ihm. Aber Giles war schon in Sicherheit. Modesty kniete neben ihm nieder. Sein Atem ging unregelmäßig und die Zähne klapperten ihm, als er sagte: «Tut mir leid … Er war ein bißchen zu schnell für mich. Ich fürchte, er hat mir das Handgelenk zerquetscht.»
    Er rappelte sich auf und hielt sich wehleidig das Handgelenk. Es begann schon anzuschwellen. «Ich werde es dir irgendwie schienen», sagte sie, «sobald wir hier raus sind. Komm. Je schneller wir in die Täler jenseits des Waldes kommen, um so besser.»
    Er nickte. «In Ordnung. Es geht ihr ziemlich schlecht, aber wenn sie eine Morphiumspritze bekommt, kann sie wahrscheinlich genauso schnell gehen wie ich mit meinen ramponierten Füßen.»
    Sie sah ihn verständnislos an. «Gehen? Wer?»
    «Du weißt schon. Das Mädchen.» Er machte eine Kopfbewegung in Richtung auf das Haus hinter den Akazien.
    «
Lisa?
Bist du verrückt geworden?»
    «Wie? Nein, ich bin ganz in Ordnung, abgesehen von meinen Füßen und dem Handgelenk, Liebling.
    Aber ich kann sie nicht im Stich lassen. Sie hat eine akute Blinddarmentzündung, weißt du, und sie werden sie sterben lassen!»
    Es war kaum zu glauben, und sie zitterte fast vor Empörung, doch gleichzeitig spürte sie tief drinnen so etwas wie verständnisvolles Mitleid mit ihm. Sie sagte: «Allmächtiger, wir haben genug damit zu tun, unsere eigene Haut in Sicherheit zu bringen. Du kannst kaum gehen und hast ein gebrochenes Handgelenk. Wie, zum Teufel, glaubst du ihr helfen zu können?»
    «Na ja, das weiß ich auch noch nicht. Aber es wird sich schon ein Weg finden. Mein Arztkoffer ist in ihrem Zimmer, und ich hab all das Zeug darin, das ich in Kalimba immer mit mir herumgeschleppt habe. Ich meine, wir können sie doch nicht einfach liegen lassen. Sie tut mir leid, wirklich. Sie ist nicht wie die anderen, verstehst du.»
    «Das hat Willie auch gedacht.»
    «Ja, aber ich glaube, sie konnte nichts dafür. Ich meine, sie wurde gezwungen, uns in dieses Schlamassel zu bringen. Irgendwie ist sie sehr sonderbar.»
    Modesty spürte förmlich, wie die Sekunden und Minuten verrannen. Sie blickte sich rasch um. Ozymandias hockte mürrisch auf dem Käfigboden und betastete sich das Gesicht. Die Rauchsäule hinter dem Haus war noch immer dick und schwarz. Es sah so aus, als würden sie noch eine Weile mit den Löscharbeiten beschäftigt sein. Aber da Giles ein halber Krüppel war, kam es auf jede Minute an.
    Sie sagte scharf: «Das ist Wahnsinn, Giles. Komm, gehen wir.»
    «Ja, ich glaube, du hast recht.» Er grinste mühsam.
    «Geh nur, Liebling. Aber ich bin nun einmal Arzt, also bleibt mir nichts anderes übrig. Wir werden versuchen, dich einzuholen. Mach dir keine Sorgen.»
    «Ich soll mir keine Sorgen machen!» Sie hätte ihm am liebsten eine heruntergehauen.
    «Ich meine, es ist nicht deine Aufgabe. Aber meine. Ich kann mir vorstellen, was für Gefühle du für sie hegst, aber ich bezweifle, daß sie es hätte vermeiden können, all diese gräßlichen Dinge zu tun, die

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