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Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Modesty Blaise 05: Die Goldfalle

Titel: Modesty Blaise 05: Die Goldfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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daß er
mich
imitiert …»
    «Großer Gott!» strahlte er sie an. «Hoffentlich funktioniert es. Die Frau hat nichts davon gesagt. In dem Artikel, meine ich.»
    Sie machte eine ganze Minute lang weiter und watschelte dann davon, gefolgt von Giles. Ozymandias beobachtete sie, noch immer auf dem Boden kauernd.
    Im Augenblick sah er nicht gefährlich aus. Sie warteten, aber er rührte sich nicht.
    «Blödes Vieh», zischte Giles erbost. «Das war eine ausgezeichnete Idee, aber der kapiert ja nichts.»
    «Hör zu», sagte sie. «Du kratzt dich am Kopf, und er macht es nach. Ich glaube, er reagiert nur auf dich. Versuch’s du doch mal.»
    Er verzog sein blasses, in langen Tagen des Schmerzes und der Entbehrungen hager gewordenes Gesicht zu einem müden Grinsen. «Ein schwuler Gorilla? Also gut, probieren wir es.»
    Als er dreißig Sekunden lang an dem Stab gerüttelt hatte, ging Ozymandias schwerfällig auf ihn zu und grunzte drohend. Giles trollte sich und sah dann mit offenem Mund zu, wie Ozymandias den Stab packte, die beiden benachbarten Stäbe mit seinen Greiffüßen umklammerte und seinen massigen Körper nach hinten warf.
    Der erste Ruck ließ die Stangen des Dachs klappern und vibrieren. Erfreut über diesen Effekt warf sich Ozymandias vor und zurück und rüttelte stärker. Pennyfeather flüsterte: «Mein Gott, er tut es!»
    Modesty schaute zu und versuchte festzustellen, ob der Eisenstab schon nachgegeben hatte. Er hatte einen Durchmesser von drei Zentimeter. Ozymandias würde ihn auf keinen Fall aus dem Betonsockel oder dem großen Eisenring am oberen Ende losreißen können, aber vielleicht verbog er ihn stark genug, bevor das Spiel ihm langweilig wurde. Und wenn er ihn nur um fünf, sechs Zentimeter verbog, würde der Abstand groß genug sein, daß sie sich hindurchzwängen konnten.
    Der Gorilla ließ ab und watschelte davon, zufrieden, seine Dominanz unter Beweis gestellt zu haben. Nach einer Pause schlurfte Modesty zum Gitter. Der mit den Grasbüscheln markierte Stab war deutlich gebogen, ebenso die benachbarten beiden Stäbe, an denen er sich mit den Füßen festgehalten hatte. Aber die Lücke war noch nicht weit genug. Zum erstenmal nahm sie einen rauchigen Nebel und den Geruch verbrannten Öls wahr. Chance und die anderen bekämpften den Brand in dem Treibstoffdepot. Sobald sie das Feuer unter Kontrolle hatten oder es von selbst ausgegangen war, würde Chance zurückkommen.
    Sie wischte sich den Schweiß vom Gesicht und sagte: «Noch einmal, Giles.»
    Er hatte kaum angefangen, als Ozymandias, brüllend vor Eifersucht, angetrottet kam. Dieses neue Spiel war seines, seines ganz allein. Er packte den Stab. Der Käfig bebte und klapperte. Diesmal vergingen volle zwei Minuten, bevor es Ozymandias langweilig wurde. Dann hockte er sich vor dem verbogenen Stab hin und schimpfte und blickte finster drein.
    Giles fuhr sich mit der Hand durch das schmutzstarrende Haar und sagte: «Er will uns nicht ranlassen.»
    Modesty stand auf. «Ich glaube, es reicht jetzt. Es muß einfach reichen, Giles. Ich locke ihn weg, und du zwängst dich durch, sobald er aus dem Weg ist.» Er wollte protestieren, aber sie fiel ihm ins Wort: «Nein, um Himmels willen, fang jetzt nicht an zu streiten. Tu, was ich dir sage.» Sie sprang hoch, packte einen der schrägen Dachstäbe, nahe am Rand des Käfigs, und begann sich geschmeidig von Stab zu Stab zu schwingen, so daß sie einen weiten Kreis beschrieb und nur etwa einen Meter an Ozymandias vorbeischwebte. Ozymandias schaute zu. Allmählich wurde er wütend. Er erhob sich, brüllte, trommelte sich auf den Brustkasten und lief hinter der rasch von Stab zu Stab schwingenden Gestalt her. Er war schnell auf allen vieren, aber langsam, wenn er sich umdrehen mußte oder aufrecht stand.
    Sie wich dem Zugriff einer großen Hand aus, lockte Ozymandias auf die andere Seite hinüber, hinter den kleinen Innenkäfig, und rief: «
Jetzt, Giles

    Pennyfeather war am Gitter. Einen Augenblick dachte sie, er würde steckenbleiben, aber dann war er mit dem Kopf und den Schultern durch. Für eine Sekunde verlor sie ihn aus den Augen, weil sie eine Wendung machte, aber als sie wieder hinsah, war er draußen.
    Ozymandias hangelte sich jetzt auch an den Dachstäben entlang. Im Gegensatz zu den kleineren Affen war er kein guter Turner. Er und seine Brüder kletterten nur selten, und dann langsam. Aber die große Reichweite seiner Arme war eine ständige Gefahr.
    Pennyfeather sah, daß Modesty nie Zeit

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