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Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten

Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten

Titel: Modesty Blaise 06: Die Lady macht Geschichten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Furcht, und Willie befeuchtet seine trockenen Lippen.»
    Die Colliers waren vor vier Tagen aus England gekommen, um mit Modesty und Willie Garvin ein paar Wochen in der Villa zu verbringen, die Modesty auf Cap d’Antibes gemietet hatte.
    Den heutigen Abend hatten sie bei einem
dîner dan-sant
in der
Boule d’Or
verbracht, die einen Kilometer landeinwärts auf der Straße nach Biot liegt. Mitternacht war schon eine Weile vorüber, und die meisten Gäste hatten das Lokal verlassen.
    Modesty stellte ihr Glas auf den Tisch und sagte:
    «Sei nicht dumm, Steve. Ihr habt diese idiotischen Devisenbeschränkungen. Das wird ein schreckliches Loch in deine Finanzen reißen.»
    «Das sind nicht unsere Reisedevisen, Liebling», sagte Collier, während der Kellner den Teller nahm. «Als wir London verließen, trug meine gewissenlose Frau eine kleine Geldkatze bei sich; wo, weigerte sie sich selbst mir, ihrem Gebieter, zu verraten. Vielleicht in den Sohlen dieser alten Armeestiefel, die sie so gern trägt.»
    «Er sagte, wenn man mich erwischt, so würde er schwören, mich nie in seinem Leben gesehen zu haben», erklärte Dinah. «Er ist ein feiger Hund. Ja, das ist er.»
    «Vorsichtig, mein Herz, ein vorsichtiger Hund», verbesserte Collier. Er erblickte zwei Männer, die durch das Restaurant auf eine Tür zugingen, die in die Bar führte. «Hallo, das ist ja unser verrückter Playboy.»
    Caspar kam mit raschen Schritten auf sie zu. Er war dunkel und drahtig, mit kurzgeschnittenem Haar, einem jungen, aber faltigen Gesicht und munteren braunen Augen. Er war erst kürzlich auf dem Spielplatz der Reichen am Mittelmeer aufgetaucht, doch er gehörte bereits zu den akzeptierten Figuren. Caspar war in verschiedenen Sprachen zu Hause, da er aber alle mit einem fremden Akzent sprach, kannte niemand seine Muttersprache. Seine Konversation war etwas verwirrend, weil er sie mit sinnlosen Ausrufen und fremden Phasen würzte, die er oft wörtlich übersetzte.
    Sein Begleiter, McReedy, bildete einen seltsamen Kontrast zu ihm. Er war ein untersetzter Mann, der nicht älter als vierzig aussah, aber vollkommen kahlköpfig war. Blaßgraue Augen blickten aus einem eckigen, humorlosen Gesicht. Jetzt blieb er ein wenig zurück, zögerte und grüßte steif, während Caspar auf den Tisch zustürzte. Collier beobachtete die beiden interessiert. Man hatte ihm die beiden Männer zwischen Yacht und Mole vorgestellt, mehr wußte er aber nicht von ihnen.
    «Modesty, mein Herzblatt!» Caspar bemächtigte sich ihrer Hand und küßte sie. «Ich werde von einer genialen Idee verfolgt. Heiraten wir
toute de suite
, alte Biene.
    Today
!
Oggi
! Als Kapitän der
Delphine
werde ich die Zeremonie leiten. Towarisch Garvin wird mein Trauzeuge sein.
God save the Queen
! Der Inglese Collier kann deiner sein, und seine schöne Squaw wird Kranzjungfer. Heiliger Bimbam! Wir werden auf der Yacht flittern. Was meinen Sie, Contessa?»
    «Ich weiß nicht recht, wie ich Ihnen das beibringen soll, Caspar», sagte Modesty, «aber die Antwort ist nein.»
    Caspar brüllte vor Lachen. McReedy sagte todernst: «Ehrendame. Mrs. Collier kann nicht Kranzjungfer sein. Eine verheiratete Frau kann bloß Ehrendame sein.»
    Caspar blickte himmelwärts. «Dein ist das Recht, mein Guter», sagte er beschwichtigend, «also machen wir einen anderen Vorschlag.
Excelsior
!» Er wandte sich wieder an Modesty. «Kommen Sie morgen zu meiner Party. Sie alle. Famose Getränke, bei
Jingo
. Jedermann wird dort sein. Ich möchte eine sehr bewegte Atmosphäre haben.»
    Willie Garvin grinste. «Wird es so ähnlich werden wie bei Ihrer Party an der Costa Smeralda?» erkundigte er sich.
    Caspar schlug sich mit der Handfläche auf die Stirn.
    «Die Räuber! Nein, nicht noch einmal! Hundesöhne. Aber nein. Donner und Blitze schlagen nicht zweimal auf dem gleichen Platz ein. Sie können unbesorgt Ihre goldenen Strumpfhalter tragen, Willie, altes Haus. Gott schütze Amerika!»
    Modesty sagte: «Wir werden Ihnen Bescheid geben. Tausend Dank für die Einladung, und
vive l’empereur

    Caspar schüttelte sich vor Lachen. Er gab ihre Hand frei und sagte: «Der gute McReedy und ich werden in der Bar einen Drink nehmen. Kommen Sie nach, wenn Sie hier Schluß machen,
bellissima
» Er drehte sich um.
    McReedy sagte: «Sie werden wissen wollen, wo der Schauplatz der Handlung ist, Miss Blaise. Im
Coromandel
. Caspar hat die Terrasse mit Blick über das Meer gemietet.» Er verbeugte sich und folgte

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