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Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Modesty Blaise 07: Die silberne Lady

Titel: Modesty Blaise 07: Die silberne Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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verfolgen.»
    Er sah den Blick, den Willie und Modesty wechselten. «Stimmt etwas nicht?»
    Willie sagte: «Nichts. Es ist nur die Strömung.»
    «Die was?»
    «Willie nennt es die Strömung», sagte Modesty. «Er glaubt nicht an Zufälle. Er sagt, es gibt eine magnetische Strömung um die Erde, die verursacht, daß Ereignisse gleichzeitig oder nacheinander eintreten. Schlagen Sie
Times Literary Supplement
auf, und Sie werden finden, daß drei Leute über den dritten Cousin zweiten Grades von Königin Victoria geschrieben haben, der Gouverneur von Honduras oder so etwas Ähnliches war. Alle Bücher im selben Monat erschienen. Und vorher hatte niemand je von ihm gehört. Das ist die Strömung.»
    «Was, zum Teufel, hat das mit dieser Sache zu tun?»
    «Vor einer halben Stunde sprachen wir über Wu Smiths Bank. Im Zusammenhang mit einer ganz anderen Sache. Aber erzählen Sie weiter. Wie habt ihr das Konto in Dublin gefunden?»
    «Reines Glück. Die Jungen im Finanzministerium haben sich für uns ein wenig angestrengt, um herauszufinden, wie das Geld für die IRA aus dem Ausland einsickert. Reillys Name tauchte auf der Liste der Neueinlagen auf. Der Bericht aus Hongkong traf am selben Tag ein. Irgendein Idiot hatte diese Sache mit Reilly und der Frau für seinen monatlichen zusammenfassenden Bericht zurückgehalten, anstatt sofort einen dringenden Report zu senden. Als wir dann genau kontrollierten, fanden wir heraus, daß Reilly seine Rückreise unterbrochen und zwei Tage irgendwo in Frankreich verbracht hatte. In seinem Bericht hatte er den Zeitpunkt seiner Abreise von Hongkong falsch angegeben, um das zu decken.» Fraser nahm einen Mundvoll Brandy.
    Modesty sagte langsam: «Sie glauben, daß Reilly bezahlt wurde, um Tarrants Unfall zu arrangieren?»
    «Nein, das paßt nicht mit der Tatsache zusammen, daß Reilly ebenfalls tot ist. Ich glaube, er wurde bezahlt, um jemand anders die Gelegenheit dazu zu verschaffen. Oder es wurde ihm die Hälfte vorausbezahlt, und wer immer auch am Werk war, legte Reilly sogleich um, als Sicherheitsmaßnahme.»
    Fraser hielt inne und schaute in sein Glas. Dann hob er den Blick, sein schmales Gesicht war plötzlich verstört. «Ich bin nicht sicher, daß Tarrant tot ist. Wir haben noch immer keine Leiche gefunden.»
    Willie Garvin richtete sich plötzlich steil auf. «Eine Entführung? Mit dem Verkehrsunfall als Deckung?» Fraser zuckte die Achseln. «Es ergibt mehr Sinn. Direkte Angriffe gegen große Tiere im Geheimdienst waren in letzter Zeit nicht in Mode, aber wenn jemand es wieder einführen will, hat er viel mehr davon, Tarrant zu entführen und Informationen aus ihm herauszuholen, als ihn einfach umzulegen.»
    Beide Männer sahen Modesty an. Sie saß da, die Hände im Schoß gefaltet, und starrte mit leeren Augen vor sich hin. Nach ein paar Minuten sagte sie ganz leise: «Mein Gott, das war es. An das versuchte ich mich zu erinnern.» Sie stand leise auf und begann langsam auf und ab zu gehen, mit verschränkten Armen, die Augen halbgeschlossen in äußerster Konzentration.
    «Sich woran zu erinnern?» fragte Fraser.
    «Erzähl ihm die Sache mit Quinn, Willie. Ich möchte mir im Gedächtnis noch einmal genau vorspielen, was er gesagt hat.»
    In kurzen Sätzen teilte Willie Fraser mit, was ihm Modesty über den verletzten Mann erzählt hatte, den sie in den Felsen über dem Tarn gefunden hatte, und vom Hinterhalt der drei Männer auf der einsamen Causse.
    Fraser sagte: «Himmel, Sie meinen, er könnte etwas gesehen haben?»
    Modesty hörte auf herumzugehen, nahm eine Zigarette aus einer Elfenbeintabatière und zündete sie an.
    Dann sagte sie: «Er hatte eine Gehirnerschütterung und wurde immer wieder ohnmächtig. Er war also ziemlich verwirrt. Ich sagte ihm … und das sind genau meine Worte: ‹Sie müssen hier gewesen sein, als gestern der Wagen abstürzte. Ein grauer Peugeot. Haben Sie gesehen, wie es geschah?› Jetzt paßt gut auf. Er sagte: ‹
Er ist abgestürzt? Lieber Himmel, nein, ich habe ihn nicht fallen gesehen
›.»
    Willie runzelte die Stirn. «Da stimmt etwas nicht ganz.»
    «Ich weiß, und es ist mir nicht aus dem Kopf gegangen. Wenn er gesagt hätte: Lieber Himmel, nein, ich habe es nicht gesehen – Punkt -, das wäre in Ordnung. Aber die zwei letzten Worte ändern alles. Sie implizieren etwas. Er sah den Wagen, aber sah ihn nicht abstürzen.»
    «Das ist ein bißchen weit hergeholt», meinte Fraser zweifelnd.
    «Ich hörte die Worte, Jack, die Betonung, und

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