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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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nicht für gut, wenn es Frauen taten. Sie waren anders als Männer, ihre Gefühle viel zu komplex, viel zu empfindlich abgestimmt. Es konnte für eine Frau sehr unangenehm sein. Resignation befiel ihn. Wenn es bei Maudes Art von Tätigkeit einmal unangenehm geworden und ihr nichts Schlimmeres widerfahren war, dann konnte sie von Glück reden.
    Maude sprach weiter. «Wenn wir anfangen zu zählen, dann war es das zweite Mal, daß ich für das Department den Korken habe knallen lassen. Man kann sich irgendwie davon distanzieren, es irgendwie verdrängen.» Sie verzog das Gesicht. «Wie Huren, nehme ich an. Bloß diesmal war es anders. Paxero hat einen – ich weiß nicht, Freund, Gefährten, Leibwächter vielleicht – einen Mann namens Damion.» Sie drückte die halbgerauchte Zigarette aus und fuhr mit rauher Stimme fort. «Sie lieben es, ihre Sexspiele gemeinsam zu treiben. Ein Dreier sozusagen. Und der Name dieses Spiels ist Demütigung.»
    Willie starrte auf die Wand hinter ihr. «Das tut mir aber leid. Haben sie dir sehr weh getan, Maude?»
    Sie saß nach vorn gebeugt, die Hände zwischen den Knien zusammengepreßt, und schüttelte den Kopf.
    «Nicht sehr. Das ist auch nicht ihre Methode. Ich wünschte, es wäre so, dann hätte ich es leichter verkraftet. Nein … Man muß mit ihnen skurrile Spiele spielen, die kindisch, meist lächerlich sind. Manchmal sind sie es allerdings nicht, o nein, manchmal ganz gewiß nicht. Und immer demütigend.» Sie blickte ihn an.
    «Blöd, nicht wahr. Ich bin nicht gerade eine Novizin im Bett und keine in meinem Job sollte wegen ein paar Tage sexueller Erniedrigung ein großes Geschrei veranstalten. Was macht das schon aus. Eigentlich sollte ich darüber lachen.» Sie begann zu zittern. «Aber es geht einem an die Substanz, Willie. Nach einer Weile … da bröckelt deine Selbstachtung ab. Ich fühle mich so verwelkt, so besudelt. Ich schäme mich, weil ich so fühle, aber ich kann nichts dagegen tun. Irgendetwas ist tot in mir. Dieses wichtige Stück Weiblichkeit … Und ich trauere ihm nach.»
    Er verspürte den Drang, zu ihr hinüberzugehen, hielt sich aber zurück, weil er wußte, daß sie vor ihm zurückschrecken würde. Bald fuhr sie fort: «Sie zahlen gut.» Ein zitterndes Lachen. «Ich machte das Beste daraus. Das Schlimmste war, vorgeben zu müssen, daß ich es haßte, aber um des Geldes willen so tat, als ob es mir gefiele.» Sie verzerrte das Gesicht. «Und am Ende kam ich mit nichts zurück.» Sie begann lautlos zu weinen.
    Willie ging zum Getränkewagen und schenkte ihr einen doppelten Cognac ein. Er stellte ihn vor sie hin und sagte: «Trink aus, Maude.» Eine eisige Wut hatte ihn gepackt – gegen Tarrant, gegen Paxero, Damion, gegen alle perversen Männer, und sogar in gewisser Weise gegen Maude. Langsam schlürfte sie das Glas leer, gewann wieder Kontrolle über ihre Atemzüge, trocknete die Augen und sah ihn mit einem gequälten Lächeln an. «So, jetzt weißt du es. Ich mache einfach großes Theater.»
    «Weiß Tarrant davon?»
    Sie wich seinem Blick aus. «Natürlich. In Technicolor. Ein vollständiger Bericht. Nützliches Material, wenn sie einmal an Paxero heran wollen. Oh, er war sehr mitfühlend, versprach mir, es ungelesen zu den Akten zu legen, sobald es von der psychologischen Abteilung zurückkäme. Aber als ich es schrieb, war mir, als ließe ich mich kreuzigen. Und dann schickte Tarrant mich nach
Three Meadows
. Ich vermute, er meinte, nach einer Woche harten Trainings würde ich meine Erlebnisse vergessen haben.»
    Vielleicht waren Tarrants Absichten subtiler gewesen, überlegte Willie, und er hatte ein wenig Therapie von seiner Seite erwartet. Er sagte deshalb: «Schau mal, nimm dir ein paar Wochen frei. Ich werde es mit Tarrant regeln. Wir fahren dann zusammen irgendwohin, wohin du gern möchtest, ohne zusammen zu schlafen.
    Du willst keinen in deiner Nähe haben, bis du darüber hinweg bist. Am besten, wir unternehmen etwas Schwieriges, Anstrengendes. Sieh mal, ich stelle mir vor, wir fliegen, rüber nach El Goler. Sieben Tage Kamelritt, und ich zeige dir, wo ich den Schatz von Mus vergraben habe, in der Nähe von Fort Kerim. Das wäre ein hübscher Ausflug.»
    Sie brachte tatsächlich ein schiefes Lächeln zustande.
    «Einfach nur gute Freunde. Wie du und Modesty?»
    «Es funktioniert, Maude. Ehrlich.»
    Sie schüttelte den Kopf. «Danke, Willie. Du bist sehr lieb. Ich möchte aber lieber allein bleiben.»
    «Das ist das Schlimmste, was du tun

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