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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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die Heirat der Colliers.
    Modesty sagte: «Ich werde vermutlich in zwei Wochen abreisen. Du könntest nachkommen, wenn du bis dahin noch nicht klar mit allem bist.»
    «Sicher, ich werde sehen, wie ich es schaffe. Gibt es sonst noch etwas Neues?»
    «O ja. Dinah ist schwanger und sehr glücklich darüber.»
    «Das ist schön. Und Steve?»
    «Dinah zufolge ist er sehr glücklich, daß es geklappt hat, weil er, wie er sagt, die ganze abscheuliche Angelegenheit nicht noch einmal durchmachen möchte.»
    Willie lehnte sich zurück und lachte.
    Zwei Tage später, gegen zehn Uhr abends, saß Sir Gerald Tarrant auf dem Beifahrersitz eines Jensen, der gemächlich die M4 in Richtung London entlangrollte.
    Willies Einladung zum Abendessen in einem kleinen Restaurant außerhalb der Stadt war Tarrant nicht ausgesprochen gelegen gekommen, aber er hatte mehrere Gründe, sie dennoch anzunehmen. Erstens war er gern in Willies Gesellschaft, zweitens hatte er gehofft – wenn auch vergeblich –, Modesty würde mitkommen, und drittens stand er tief in beider Schuld. Er verdankte ihnen unter anderem ein Leben, nämlich sein eigenes.
    «Ja», sagte er jetzt, «ich dachte mir schon, daß Sie einiges aus Maude Tiller herausquetschen würden. Eigentlich hatte ich gehofft, Sie würden dem Mädchen über diese unangenehme Affäre hinweghelfen, sie irgendwie ablenken, vielleicht mit ihr irgendwo hinfahren oder so etwas.»
    «Sie wollte nicht mitkommen.» Willie wich einem kleinen Lieferwagen aus, der mit wild tuckerndem Motor an ihnen vorbeijagte. «Unangenehme Sache! Was sind Sie doch für ein Schweinehund, Sir G.»
    «Ich weiß das, Willie. Aber ich muß so sein», erwiderte Tarrant mit leiser Stimme. «Manchmal werden meine Leute getötet oder gefoltert, oder beides. Was soll ich tun? Aufhören?»
    «Sie mußten Maude nicht unbedingt mit einem Sex-Auftrag betrauen, nicht wahr?»
    «Nein, nicht unbedingt. Aber bitte, überlegen Sie auch, daß sie nicht meine einzige Agentin ist und daß ich einen gewissen Arbeitsanteil weiterdelegiere.»
    «Was wollen Sie damit sagen?»
    «Wir sind eine ziemlich große Organisation. Ich habe einen Mann, der unter anderem dafür verantwortlich ist, Frauen für die verschiedenen Aufgaben abzukommandieren. Einige sind Nutten, die nicht einmal wissen, für wen sie arbeiten. Im Fall eines Foto- und Erpressungsauftrags, sagen wir einmal. Manchmal wieder brauchen wir eine ausgebildete Agentin. Keine wird zu etwas gezwungen. Ich benötigte ein Mädchen für Paxero, nannte die erforderlichen Voraussetzungen, und das Mädchen, das zur Einsatzbesprechung zu mir geschickt wurde, war Maude Tiller. Ich mag Maude zufällig auch, aber ich kann keine Günstlingswirtschaft betreiben.»
    «Es kann passieren, daß sie nach die sein Vorfall kündigt.»
    Tarrant blickte aus dem Fenster. «Sie wird mit dem Gedanken spielen. Aber ich glaube nicht, daß sie es tun wird.»
    «Der liebe Gott allein weiß, warum sie das überhaupt tut. Und warum es die anderen Mädchen tun, nebenbei gesagt.»
    Tarrant nickte. «Das ist eine interessante Frage.
    Schließlich bringt diese Arbeit weder Ruhm noch Popularität. Unsere Psychologen haben die verschiedensten Theorien hierüber entwickelt – meist widersprüchliche Theorien –, aber in Maudes Fall kenne ich zufällig den wahren Grund. Deshalb glaube ich auch nicht, daß sie kündigen wird.»
    Sie befanden sich an der Abzweigung zur Cromwell Road, und Willie bremste vor der Ampel. «Erzählen Sie weiter!» forderte er Tarrant auf.
    «Ich zögere, Willie. Es ist völlig unverständlich heutzutage. Ich bin nur aus reinem Zufall dahintergekommen, durch ein paar unbedachte Worte.»
    «Nun kommen Sie schon. Spannen Sie mich nicht auf die Folter!»
    Tarrant seufzte. «Maude ist eine Patriotin», erklärte er fast entschuldigend. «Ohne eine große Heilschreierin zu sein, empfindet sie wirklich Hochachtung für ihr Land und dessen Politik und fühlt sich ihm außerdem verpflichtet. Ich kann mir vorstellen, wie entsetzt sie wäre, wenn sie wüßte, daß ich ihre altmodische Absonderlichkeit kenne.»
    Willie schwieg, dachte an Maude Tiller, an ihre Tolpatschigkeit und an den leicht dümmlich blonden Typ, den sie verkörperte. Schließlich fragte er: «Dieser Paxero. Was ist mit ihm?»
    «Er steht auf der Liste, Willie.»
    «Na, kommen Sie schon. Meinen Sie, ich könnte es nicht selbst herausfinden?»
    «Es war eine Bitte von unseren amerikanischen Freunden. Sie wissen doch, ich habe einmal die

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