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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Ich stecke ihn ins Gefängnis.» Er wies mit ausgestrecktem Arm um sich. «Hierher. Nach einer Woche fleht der Missetäter danach, ausgepeitscht zu werden, Gräben auszuheben, alles zu tun, nur um von hier wegzukommen von meinen wilden Katzen mit ihren heißen, gierigen Schenkeln.»
    In der kleinen Bootskabine wischte sich Modesty den Schweiß vom Gesicht und frohlockte: «Jetzt ist Pfeffer darin. Das ist mein Willie.»
    «Ich dachte mir, sie könnten einfach dort aufwachen, Prinzessin. Wir lassen sie ein paar Monate dort, betäuben sie von neuem und schaffen sie zurück. Sie würden niemals wissen, wo sie eigentlich waren. So etwas wie ein verlorenes Wochenende – mal dreißig. Nur würden sie es nicht so schnell vergessen.»
    «Mein Gott, Willie. Sie sind dann reif für die Abdeckerei. Ich sehe diese Frauen jetzt richtig vor mir. Und Abu Tahir wird begeistert mitmachen. Hast du schon Verbindung mit ihm aufgenommen?»
    «Ich wollte noch warten, bis ich genaue Pläne habe. Er ist, wie König Hussein, ein Kurzwellenamateur, und ich kann jederzeit über Funk mit ihm reden. Ich spreche arabisch und frage ihn, ob er sich für eine Weile um zwei Gäste kümmern würde.» Sie nickte. «Das ist kein Problem. Auch die Entführung sollte nicht allzu schwierig sein. Das wirkliche Problem ist, sie von hier nach Malaurak zu schaffen.
    Aber wir können daran arbeiten, während wir die Vorerkundigungen anstellen.» Sie streckte die Hand aus und fuhr ihm durchs Haar. «Du bist ein Schatz, Willie-Liebling. Ich kann es gar nicht erwarten, es Maude zu erzählen.» Sie schaute aus dem Fenster. «Bist du schon im Haus drinnen gewesen?»
    «Bis jetzt noch nicht, nur im Bootsschuppen.»
    «Aber du hast es vor?»
    «Ich glaube, es muß sein, Prinzessin. Sicherlich könnten wir sie nachts auf dem See fassen, aber es ist wahrscheinlich viel einfacher, sie uns in der Villa vorzunehmen, zu betäuben und versandfertig ins Chalet hinüberzuschaffen, dann ihr Boot hinauszufahren und es mitten auf dem See hochzujagen. Auf diese Weise könnten wir schon zehn Kilometer weit weg sein, bevor überhaupt jemand etwas von dem Untergang bemerkt hat.» Er unterbrach sich, dachte nach. «Wo bist du untergebracht, Prinzessin?»
    «Im Metropol. Es ist ein kleines Hotel abseits der Hauptstraße, östlich vom See. Ich wohne dort nicht unter meinem eigenen Namen, und ich halte mich dort auch nicht viel auf. Man glaubt, ich mache zwei- und dreitägige Ausflüge in die Umgebung, und ich kann kommen und gehen, ohne daß mich einer schief ansieht.» Willie stützte den Fuß auf den Außenbordmotor, der auf dem Kabinenfußboden lag. «Ich denke, das Beste ist, wir tun so, als bekäme ich das Ding nicht in Gang. Deshalb nehme ich dich in Schlepp und bringe dich zum Bootsverleih zurück. Dann lade ich dich zu mir ins Chalet auf einen Drink ein, um die neue Bekanntschaft zu begießen.»
    «Gut.» Sie zupfte an ihrem feuchten Hemd. «Ich könnte jetzt eine Dusche und einen Drink gut gebrauchen.»
    «Ich auch.» Er bückte sich, um den Außenbordmotor hochzuheben und sah dabei ein wenig überrascht drein. «Weißt du, es ist ziemlich heiß hier drinnen, Prinzessin.»
    Zwei Tage später, in den frühen Morgenstunden, und genau 90 Minuten, nachdem der letzte Lichtschimmer hinter den Vorhängen der Villa erloschen war, hockte Willie Garvin auf einem Fenstersims des ersten Stockwerks und führte behutsam einen biegsamen Metallstreifen in die Verriegelung des Fensterflügels. Er trug einen dünnen Rollkragenpulli, eine lange Hose, leichte Kletterschuhe und Handschuhe, alles in Schwarz. Nach fünf Minuten sprang der Riegel auf. Vorsichtig stieß Willie das Fenster auf.
    Es ertönten keine Klingeln, und er stieß einen unhörbaren Seufzer der Erleichterung aus, als er hineinkletterte. Die Villa konnte ja ohne weiteres mit Alarmanlagen ausgestattet sein. Aber nachts, und wenn das Haus bewohnt war, schien es wahrscheinlicher, daß nur die Alarmanlage im Erdgeschoß in Betrieb war. Das Zimmer, das er zum Einsteigen gewählt hatte, öffnete sich zum See hin und war während der sechs Tage seiner Beobachtung nie beleuchtet gewesen.
    Langsam und lautlos schob er den Vorhang zur Seite und ließ dann von der Ministablampe in seiner behandschuhten Hand einen feinen Lichtstrahl durch den Raum gleiten. Das Zimmer sah aus wie die Garderobe eines Filmstudios. Da waren Kostüme, Garderobenständer mit Damenkleidung, teils altmodisch, teils modern, aber alle Stücke bei näherer Betrachtung

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