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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Prinzessin mich hereingeholt hatte.»
    «Na ja, möglich wäre es schon», räumte Modesty ein und nahm die Uhr wieder an sich, blickte sie nachdenklich an. «Aber ich glaube es nicht. Nennen Sie es eine Ahnung.»
    «Warum gehen Sie nicht einfach hin zu ihm und fragen ihn?» schlug Tarrant vorsichtig vor.
    Sie blickte auf. «Er befand sich auf Paxeros Yacht, bei jenem Kaviar-Ausflug, bei dem das Schiff spurlos verschwand. Bis gestern glaubte ich, Danny wäre seit drei Jahren tot.»
    Tarrant setzte sich gerade. «Und jetzt?»
    «Er kann tot sein. Aber ich glaube nicht, daß er starb, als die Yacht unterging.» Sie blickte auf die Uhr in ihrer Hand. «Und wenn Danny Chavasse sie auf der Yacht bei sich hatte, was ich mit neunzigprozentiger Sicherheit glaube, wie ist dann Damion an sie rangekommen?»
    Willie warf ein: «Wir glauben, es könnte mit dem zusammenhängen, was sie mir von dem CIAComputer berichteten – mit dem, was er über verschwundene Menschen ausspuckte.»
    «Das Ärgerliche ist, wir bekommen keinen Sinn hinein», ergänzte Modesty. Es klang, als wäre sie unzufrieden mit sich. «Aber dennoch … Ich weiß nicht, es erinnert mich an irgendetwas.»
    Tarrant blickte erstaunt vom einen zum andern. «Ich kann mir auch keinen Reim darauf machen, aber natürlich erinnert es mich an etwas. Da wird jemand aus dem Verkehr gezogen, aber es werden Vorkehrungen getroffen, die den Schein erwecken sollen, daß er tot wäre, damit niemand Nachforschungen anstellt. Ich kann euch auf der Stelle drei Beispiele für so etwas nennen. Erstens, es ist fast das, was Ihnen und John Dall passierte, nicht wahr? Wie Sie mir erzählten, war es so eingefädelt, daß es aussehen sollte, als wären Sie beide im Fluß ertrunken.»
    Willie schloß die Augen und seufzte. Modesty rief aus: «O mein Gott, deshalb hatte ich das Gefühl des déjà-vu. Genau das plante auch Willie mit Paxero und Damion.»
    «Und das ist mein zweites Beispiel.»
    «Natürlich.» Sie schüttelte ärgerlich den Kopf. «Ich werde alt.»
    «Sie dachten an etwas anderes und in eine andere Richtung.»
    «Versuchen Sie nicht, mich zu entschuldigen.» Sie warf einen scharfen Blick auf Willie, der angelegentlich zur Decke starrte. «Und den da auch nicht!»
    Willie grinste innerlich. Das war wie in den alten Tagen, als das «
Netz
» noch bestand. Wer einen Fehler aus mangelnder Überlegung beging, den ließ sie es spüren. Und wenn sie selbst einmal versagte, durfte man auch ihr nicht mit Beschönigungen kommen. Sie starrte jetzt Tarrant mit zusammengekniffenen Augen an und dachte angestrengt nach. Schließlich stieß sie ungeduldig hervor: «Ich geb es auf. Welches ist das dritte Beispiel?»
    Tarrant seufzte und strich sich mit der Hand über das graue Haar. «Ich!»
    «Sie?»
    «Oh, um Himmels willen, Mädchen, erzählen Sie mir nicht, Sie hätten vergessen, was im letzten Sommer geschehen ist?» Er wurde angespannt bei der Erinnerung an jene endlosen Tage, die er Gefangener im Château Lancieux gewesen war, dem kleinen, abgelegenen Schloß in der Gascogne, an die körperlichen und geistigen Qualen, die er dort ausgestanden hatte. Er war für tot gehalten worden, verschollen in den Gorges du Tarn. Nur sein Assistent Jack Fraser hatte etwas anderes geargwöhnt und seinen Verdacht Modesty mitgeteilt.
    Sie hatte ihn gefunden, aber das war erst der Anfang gewesen. Tarrant erinnerte sich an die mühselige Wanderung durch den Höhlenkomplex unter dem Schloß.
    Er schloß die Augen und sah wieder das riesige Gewölbe der Tropfsteinhöhle, die gewaltigen Stalaktiten, die silbern im Lampenlicht glitzerten, sah das nackte Mädchen, deren eingefetteter Körper feucht glänzte, sah, wie sie um sein Leben kämpfte gegen einen Mann, der stärker, schneller und gewandter war als sie, während er selbst hilflos zusehen mußte.
    Er öffnete wieder die Augen. Modesty schüttelte den Kopf. «Natürlich. Wir glaubten, Sie wären in der Höhle ertrunken. Es ist das gleiche Bild.»
    «Nur dann, wenn – wie Sie meinen – Ihr Freund Danny Chavasse noch lebt, meine Liebe.»
    «Und wenn ja», warf Willie ein, «was ist mit den anderen Leuten von der Yacht? Und den übrigen, die verschwunden sind? Sie müssen damit rechnen, daß sie vielleicht alle noch am Leben sind, Sir G. Wer also hat sie, wo sind sie, und was tun sie dort?» Willie zuckte die Achseln. «Soweit sind wir inzwischen gekommen – wir haben nur die Fragen ausgearbeitet. Meinen Sie, daß der CIA-Computer irgendwelche

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