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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Antworten liefern könnte?»
    Lange Zeit schwiegen sie. Schließlich ergriff Tarrant das Wort: «Ich habe kein großes Vertrauen zu Computern. Für mich würde die verrückte Situation, die Sie beschreiben, nur dann bestehen, wenn Danny tatsächlich noch irgendwo in der Welt lebte. Unter dieser Voraussetzung müßte ich annehmen, daß die anderen, die angeblich mit der Yacht untergegangen sind, auch noch am Leben sind. Ebenso wie andere, die einzeln, zu zweit oder zu dritt dann und wann irgendwo verschwunden sind.» Er blickte auf die Uhr in Modestys Hand. «Chavasse ist der einzige Schlüssel.»
    «Ja.» Modesty streckte den Arm aus und legte ihre Hand auf die seine. «Verzeihen Sie mir, aber ich bin eine sehr schlechte Gastgeberin. Hätten Sie gern noch ein wenig Tee, Sir Gerald?»
    Tarrant lächelte. ‹Hätten Sie gern noch etwas Tee!›
    Es fiel ihm manchmal schwer, sich Modesty als das Mädchen in der Höhle vorzustellen, die aus dem schwarzen, eisigen See aufgetaucht war, um ihn gekämpft und gesiegt hatte und ihn dann fortgetragen hatte, hinaus in die Sicherheit. Er antwortete: «Ich würde gern noch länger bleiben, aber ich habe noch Verabredungen und bin ohnehin schon spät daran.» Er erhob sich. «Vielen Dank für den Tee.»
    Draußen, auf dem schmalen, ziegelgepflasterten Fußweg, wo es nach Geißblatt duftete, fragte er: «Wie wollen Sie vorgehen, um herauszubekommen, ob Danny Chavasse tot ist oder nicht?» Sie starrte versonnen über das Tal. «Ich wünschte, ich wüßte es. Es ist sehr verzwickt, aber es wird uns schon etwas einfallen. Ich kann es nicht einfach auf sich beruhen lassen.»
    Willie schlug vor: «Damion hatte die Uhr. Wir könnten bei ihm anfangen, Prinzessin.»
    «Ich weiß nicht, Willie. Er wird nicht einfach reden, wenn wir ihn fragen. Und mit der Überredungstour werden wir es nicht schaffen. Wir müssen es ihm irgendwie aus der Nase ziehen, und das ist verdammt mühsam.»
    Tarrant wandte sich ihr zu. «Ich hoffe, Sie machen sich nicht wieder Selbstvorwürfe, wenn ich mir erlaube, auf eine ziemlich makabre Tatsache hinzuweisen, die Ihnen vielleicht entgangen ist.»
    Sie warf ihm ein kurzes Lächeln zu. «In Ordnung, ich verspreche es.»
    «Was Sie brauchen ist ein Experte mit Sonderwissen über die Lebenden und die Toten.» Er beugte sich herunter und küßte sie auf die Wange. «Nun ja, warum sprechen Sie nicht mit Ihrem Freund Luzifer?» Er setzte den Hut auf und schritt den Pfad hinunter zu dem wartenden Wagen.
    Zwei Stunden später, nachdem die Verbindung mit New York zustande gekommen war, legte Modesty den Hörer auf und berichtete: «Dr. Benson meint, Luzifer sei immer noch derselbe und würde es immer bleiben. Er glaubt, wir könnten sehr wahrscheinlich eine verläßliche Antwort von ihm bekommen. Besonders mit der Uhr als Kontaktmittel.»
    «Und mit dir, Prinzessin.» Willie blickte vom Flugplan auf. «Du bist seine Antwort auf Sankt Michael, du bist der gefallene Engel, der das Königreich der Hölle vor dem Aufstand des Göttlichen rettet.» Er dachte einen Augenblick an den seltsamen und hübschen jungen Mann, der glaubte, daß die Welt die obere Region der Hölle sei und er ihr gefallener Meister, Luzifer, der Fürst der Dunkelheit. «Hat er jetzt irgendwelche Mädchen?»
    «Nein. Ich war immer die einzige.» Sie zuckte kurz die Achseln. «Armer Junge. Er gebietet Benson, seinem neuen Asmodeus, mich nicht vor ihn zu rufen, weil ich zu sehr beschäftigt sei, sein Werk in der Welt zu vollbringen. Auf diese Weise schirmt er sich dagegen ab, daß er mich nie sieht.»
    Willie sagte mit weicher Stimme: «Ich glaube nicht, daß er allzu unglücklich ist. Sie kümmern sich gut um ihn, John Dall sorgte dafür.» Nachdenklich kratzte er sich an der Nase. «Es ist gut, daß er sich an dich erinnert und immer noch so fühlt. Es kann eine Menge helfen.»
    Sie verzog schmerzlich das Gesicht. «Ich hasse es, ihn so auszunützen.»
    «Ich sehe keinen Grund dazu, Prinzessin. In Ordnung, du hast es mit einem Geistesgestörten zu tun, aber du kannst es nicht ändern, und es wird ihm auch nicht schaden. Und dann mußt du an Danny Chavasse denken.»
    «Ja.»
    «Soll ich einen Flug für morgen buchen?»
    Sie überlegte einen Augenblick. «Nein. Zwei oder drei Tage spielen keine Rolle, und ich möchte gern richtig packen, damit wir von dort aus gleich weiter nach Tenazabal reisen können.»
    «Zu den Colliers?»
    «Wir wollten ohnehin zu ihnen, und wenn ich bei Luzifer gewesen bin, möchte

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