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Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady

Titel: Modesty Blaise 08: Heiße Nächte für die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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stehe.»
    «Ich bin mir über gar nichts sicher. Ich weiß lediglich, daß ich gekidnappt, betäubt und hierhergebracht wurde. Es sieht wie eine Sklavenfarm aus.»
    «Das ist es auch. Sie nehmen es sehr gelassen hin.»
    «Bis jetzt bin ich noch zu benommen, um zu reagieren.» Sie verzog das Gesicht und rieb sich mit den Fingerspitzen die Stirn.
    «Sie sollen mich für etwas vorbereiten?»
    «Für die Einführung. Eine Erläuterung, weshalb Sie hier sind.»
    «Und wie machen Sie das?»
    Er machte eine vage, entschuldigende Handbewegung. «Medizinische Untersuchung, Miss Blaise. Eine gründliche. Ich muß bestätigen, daß Sie frei von Infektionen sind. Ich bedaure, keine Krankenschwester hier zu haben, aber Miss Benita erlaubt den Sklaven diese Art von Luxus nicht.»
    «Miss Benita?»
    «Sie ist die Herrin von Limbo.»
    «Ich glaube immer noch, ich träume.» Sie blickte sich mit leeren Augen um. «Ich habe mich zwei Tage lang nicht gewaschen, und ich bin schmutzig. Kann ich mich hier irgendwo waschen oder duschen, bevor Sie anfangen?»
    «Ja, natürlich. Wenigstens sauber können wir uns hier halten, und als Betriebsarzt genieße ich nützliche Privilegien.» Er öffnete eine Tür. «Am Ende des Ganges finden Sie eine Toilette mit Dusche, die letzte Tür rechts.»
    «Vielen Dank.»
    Als sie an ihm vorbei wollte, sagte er: «Kennen Sie Danny Chavasses Handschrift, Miss Blaise?»
    «Wer?»
    Kim Crosier legte ihr ein zusammengefaltetes Stück Papier in die Hand. «Danny dachte, daß Sie vielleicht seine Schrift nicht mehr kennen würden, deshalb nannte er mir ein Wort: Lanzarote.»
    Sie entfaltete den Zettel und las: Du kannst Kim vollkommen vertrauen. Danny.
    Als sie den Kopf wieder hob, sah Kim, daß die Leere aus ihrem Gesicht gewichen war und ihre Augen ihn nun freundlich anblickten. Sie lächelte kurz und sagte:
    «Hallo, Kim. Können wir hier reden?»
    «Sicher.»
    «Ich erinnere mich nicht mehr an die Handschrift, aber das Wort Lanzarote genügt.»
    Er sagte mit plötzlicher Dringlichkeit in der Stimme:
    «Haben Sie irgendwelche Hilfsmaßnahmen vorbereitet? Es muß schnell gehen. Etwa ein Trupp Fallschirmjäger, der im Morgengrauen abspringt?»
    «Ich habe zwei Leute, die auf dem Landweg herankommen.»
    «Zwei?»
    «Denken Sie einmal nach! Niemand wird Militär nach Guatemala senden, und wenn die CIA oder der britische Geheimdienst das hier der guatemaltekischen Regierung unterbreitet, können Sie wetten, daß Paxero als erster davon Wind bekommt. Und erzählen Sie mir nicht, er hätte keine Maßnahmen vorgesehen, um alles hier im Notfall ganz schnell verschwinden zu lassen.»
    «Ja, das hat er.» Kim stemmte die Hände in die Hüften und schüttelte enttäuscht den Kopf. «Aber was können Sie mit zweien anfangen?»
    «Das weiß ich jetzt noch nicht. Nicht, solange Sie mir nicht so an die hundert Fragen beantwortet haben.»
    «In Ordnung. Wir können darüber sprechen, während ich Sie untersuche. Gehen Sie jetzt und duschen Sie sich schnell, dann ziehen Sie einen Umhang über. Sie finden ihn hinter der Tür.»
    Fünf Minuten später kehrte sie, nur mit einem weißen Baumwollbadetuch umhüllt, zurück, in den Händen die Kleider, die sie vorher getragen hatte, und einen kleinen grauen, oben abgerundeten Plastikzylinder.
    «Ich war natürlich schmutzig», erklärte sie, «aber das hier ist der wahre Grund, warum ich Sie um eine Dusche bat, als ich Ihrer noch nicht sicher war. Es ist ein Peilsender, um Willie Garvin und Maude Tiller einzuweisen.»
    Kim starrte sie an. «Noch ein Mädchen?»
    «Na hören Sie, Doktor, sie macht herrliche Nadelarbeiten.» Er lachte kurz. «Entschuldigung, ich bin kein Frauenfeind, aber schließlich gibt es doch gewisse Unterschiede.»
    «Die manchmal sehr von Nutzen sind.» Sie legte den Plastikzylinder auf den Tisch. «Sorgen Sie sich nicht wegen Maude. Wenn es hart auf hart geht, entscheidet nicht unbedingt Muskelkraft. Und mir ist Willie lieber als diese Truppe, von der Sie sprachen.»
    Kim Crosier musterte sie neugierig, wie sie in dem dünnen Baumwolltuch völlig gelöst vor ihm stand, mit locker herunterhängendem Haar und ruhigen Augen, in denen vielleicht ein Hauch von Ironie funkelte. Sie war groß, knapp einen Meter siebzig, schätzte er, und großartig gebaut. Wenn sie stillstand, bewegte sich nichts an ihr. Wenn sie sich bewegte, geschah das mit leichter Geschmeidigkeit, die von perfektem Muskelzusammenspiel zeugte.
    Ihm wurde plötzlich bewußt, daß dieses

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