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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Nachforschungen, wie man ohne Erlaubnis Zutritt zur
Royal Academy
im
Burlington House
erhält.»
    Er richtete seinen strahlenden Blick auf den Mann im blauen Anzug, der ihn etwas unbehaglich ansah, sich räusperte und begann: «Nun, ich habe die Frage sehr genau studiert, Chef …»
    Beauregard Browne hob höflich abwehrend die Hand. «Nicht Chef, sondern Herr Präsident.»
    «Bitte um Entschuldigung. Ich habe die Frage genau studiert, Herr Präsident, und Sie bekommen maßstabgerechte Pläne von dem ganzen Gebäude. Auch vom Inneren, mit einem Schnitt von dem äußeren Teil, der Sie interessiert.» Er rollte einen Plan auf und drehte ihn zum Kopf des Tisches. Die anderen halfen, ihn flach zu halten.
    «Beweisstück A», verkündete Beauregard Browne entzückt.
    «Eh … ganz richtig, Herr Präsident. Der Zugang zum Dach durch diese Büros in
Albany Court Yard
ist kinderleicht. Um sich Zugang zu den Büros zu verschaffen, braucht es kaum mehr als einen Streifen Zelluloid.»
    «Ich hoffe, daß sich unsere Beauftragten etwas besser vorbereitet haben werden», bemerkte Beauregard Browne ernst. «Aber fahren Sie bitte fort, Mr. Palmer.»
    «Zugang durch eine Tür vom Dach, die zu der Feuerleiter führt.» Mr. Palmers Bleistift fuhr leicht über den Plan. «Eine Alarmanlage ist kurzzuschließen und ein Steckschloß zu knacken. Auch ein paar Türschlösser am Ende der Treppe, plus zwei großen inneren Riegeln. Diese inneren Riegel sind eigentlich das Hauptproblem. Aber dann ist man drinnen.»
    «Man ist am Verwahrungsort der Gegenstände angelangt, die zur Übernahme bestimmt sind?»
    Mr. Palmer blinzelte. «Ja, nun ja, das nehme ich an. Man geht diese Treppe hinunter, die Sie hier auf dem Schnitt sehen, und durch diese Tür. Dann sind Sie in der Halle; in der Halle, in der alle wertvollen Dinge stehen, einschließlich der Königin aus Jade.»
    «Gut. Und Sie haben festgehalten, daß die Gegenstände am 16. des nächsten Monats verpackt werden sollen?»
    Clarissa kicherte und erntete einen mißbilligenden Blick.
    Mr. Palmer sagte: «Ja, am 16. des nächsten Monats. Es ist ein Dienstag.»
    «Danke für die Aufklärung über diesen Punkt, Mr. Palmer. Wir sind übereingekommen, daß die verpackten Dinge bis zum Morgen des 17.
in situ
bleiben. Dann werden sie zum Abtransport in das Land ihrer Herkunft abgeholt.»
    «Richtig, Chef, ich meine, Herr Präsident.»
    Der Vorsitzende blickte auf seine Unterlagen. «Gewicht der Jadekönigin plus Verpackung hundertsechs Pfund?»
    Mr. Palmer nickte.
    «Und der Abgang?»
    «Wie bitte?»
    Clarissa sagte: «Wie man das Zeug hinausschafft, Mr. Palmer.» Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen, während sie ihn ansah.
    «Ach ja, nun ja …» Sid Palmer hielt inne, um sich zu sammeln. Er hatte für diesen angsteinflößenden Prachtkerl und seine seltsamen Freunde bereits zweimal gearbeitet und wurde sich nie darüber klar, ob sie total verrückt waren oder Spaß machten. Heute hatten sie einen Chinesen bei sich. Vielleicht gehörte das zu dem Spaß dazu. Sid Palmer wußte nicht, ob man von ihm erwartete, über Beauregard Brownes gegenwärtige Scharade zu lachen oder mitzuspielen. Mitzumachen schien ihm das beste zu sein. Ob sie nun Spaß machten oder verrückt waren – jedenfalls konnten sie ein Ding drehen wie niemand sonst.
    Seine Worte mit dem Bleistift unterstreichend, sagte er: «Der beste Ausgang ist hier. Auf der Westseite ist eine breite Zufahrt von Piccadilly bis zu
Burlington Gardens
. An jedem Ende ein großes Tor. Etwa auf halbem Weg ist so etwas wie ein Parkplatz. Sie lassen die Kiste mit einem Flaschenzug vom Dach herunter, schieben sie in den Lieferwagen und fahren geradewegs hinaus nach
Burlington Gardens
. Das einzige Hindernis ist das Tor am Nordende. Sonst nichts.»
    «Ich bin überzeugt, daß unser Verkehrsexperte Mr. Crisp für eine reibungslose Abfahrt sorgen wird», sagte Beauregard Browne. «Wollen Sie jetzt, bitte, vor dieser Versammlung wiederholen, was Sie mir über die Sicherheitsvorkehrungen gesagt haben, Mr. Palmer?»
    «Zwei Männer patrouillieren in einem ZweiStunden-Turnus im Hof. Sechs Leute sind innerhalb des Gebäudes, davon sind immer zwei im Dienst, ebenfalls in einem Zwei-Stunden-Turnus.»
    «Und es ist Ihnen gelungen, in den Dienstplan Einsicht zu nehmen?»
    «Ja, es war sehr schwierig, aber es ist gelungen.»
    «Dafür werden Sie gut bezahlt, Mr. Palmer.» Der Vorsitzende blickte in die Runde, seine veilchenblauen Augen glänzten vor

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