Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
Vom Netzwerk:
V.I.P.Behandlung.»
    «Ich nehme an, daß Houston in Tarrants Schuld steht und ein Mann ist, der seine Schulden bezahlt. Wir haben Sam sonst nichts verheimlicht, aber das konnte ich nicht gut vor ihm erwähnen; es ist nicht unser Geheimnis.»
    «Natürlich nicht. Weiter, Prinzessin.»
    Sehr leise sagte sie ihm die Frequenz und die Codeziffer. Ohne einen merkbaren Versuch zu machen, sich die Angaben einzuprägen, nickte er. «In Ordnung. Wird klar gesendet?»
    «Wie wir wollen. Wir können auch verschlüsselte Ziffernsäulen benutzen. Das Codewort lautet: Magnitude.»
    Wieder nickte er. «Es ist hübsch, wenn man Freunde hat, aber da wir die Initiative ergriffen haben, sollte es eine ziemlich einfache Unternehmung werden.»
    «Ja. Aber keine, die Spaß macht. Ich werde froh sein, wenn wir es hinter uns haben.»
    «Ich auch.» Einen Moment lang blickte er ernst auf sie herab, dann zuckte er die Achseln. «Jetzt werde ich meinen neuen eleganten Pyjama anziehen.»
    Sie legte ihre Hand auf seine Wange. «Gute Nacht, Willie. Schlaf gut.»
    Karachi. Kalkutta. Singapur. Zu Sam Solons Verdruß erwiesen sich Modesty Blaise und Willie Garvin als schlechte Gesellschafter. Sie schienen beide die Tendenz und die Fähigkeit zu haben, abgesehen von den Mahlzeiten und ein paar Turnübungen, die meiste Zeit zu schlafen. Zwischen Singapur und Perth bestürmte er sie, ihm die Waffen und die andere Ausrüstung, die sie mithatten, zu erklären. Sein Interesse und seine Begeisterung standen in deutlichem Kontrast zu der Zurückhaltung, mit der die beiden seine Fragen beantworteten.
    Um acht Uhr abends flogen sie von Perth ab, und das Dinner wurde serviert, während sie die Reiseflughöhe erreichten.
    Um neun Uhr erklärte Modesty, daß sie zu Bett ginge, und Willie sagte, er habe die gleiche Absicht.
    Sam Solon blickte mit Abscheu von einem zum anderen. «Bett? Kurz nach Mitternacht werden wir in Sydney landen. Was hat das für einen Sinn?»
    «Wir können», sagte Modesty, «zwei, drei Stunden schlafen, und je mehr man auf einer solchen Reise schläft, desto schneller stellt sich die biologische Uhr um. Ich behaupte nicht, daß das wissenschaftlich erwiesen ist, aber es stimmt.»
    «Zum Teufel, ich dachte an ein Pokerspiel.»
    «Nicht heute abend, Sam. Sie sind im Gewinnen. Belassen wir es dabei.»
    «Okay. Aber trinken wir wenigstens einen Brandy.»
    «Ich nicht, danke.»
    «Mein Gott, Mädchen, Sie sind schlimmer als eine Volksschullehrerin.»
    Sie lächelte. «Nicht immer. Aber wir sind sozusagen im Dienst.»
    «Ein Brandy kann Ihnen nicht schaden. Er ist etwas Besonderes; ein Cognac, den ich in Rochefort gekauft habe. Ich habe nur noch drei Flaschen. Wollen Sie mich allein trinken lassen?»
    «Also gut. Ich bleibe für einen Cognac. Vielen Dank.»
    Sam Solon blickte Willie böse an. «Und Sie?»
    «Eigentlich wollte ich um eine Ovomaltine bitten, aber ausnahmsweise, gut. Wie Sie sagten, was hat es für einen Sinn, Millionär zu sein, wenn man wie die gewöhnlichen Sterblichen lebt?»
    Sam Solon grinste und gab dem wartenden Steward ein Zeichen. «So ist es brav, Willie, mein Junge. Und wenn ihr solche simplen Wahrheiten nicht vergessen hättet, würde es mit eurem Land nicht bergab gehen.»
    Zwei Minuten später hob er ein Schwenkglas in die Höhe und betrachtete die bernsteinfarbene Flüssigkeit.
    «Wie lautet der Trinkspruch? Aug um Aug, Zahn um Zahn? Erfolg? Auf die Sieger?»
    Modesty schüttelte den Kopf. «Trinken wir einfach den Cognac, Sam.»
    Er blickte sie einen Moment lang verwundert an, dann erschien auf seinem braungebrannten Gesicht ein Lächeln. «Vielleicht haben Sie recht. Wir werden abwarten, wie es ausgeht.»

11
    Das erste, was Modesty bemerkte, war das Fehlen des Motorengeräusches. Das schien unmöglich, denn ihre innere Warnanlage hätte sie bei jeder größeren Höhenveränderung geweckt, von einer Landung gar nicht zu reden. Ihr Kopf schmerzte, und sie hatte einen üblen Geschmack im Mund. Die Luft roch anders. Das Bett, auf dem sie lag, war anders.
    Vorsichtig öffnete sie die Augen. Sie blickte auf eine glatte, senkrechte Felswand, die jedoch Zeichen einer Bearbeitung aufwies. Die leicht gewölbte Decke über ihr war ebenfalls aus Stein. Die an der Decke angebrachte Neonröhre strahlte ein weiches Licht aus. Das Einzelbett war breit, mit einer Sprungfedermatratze und sauberer Bettwäsche. Daneben stand ein Tisch und ein Stuhl, beide zusammenklappbar. Am anderen Ende des kleinen Zimmers – der Höhle? des

Weitere Kostenlose Bücher