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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Glas nieder und blickte auf den Franzosen in seinem Liegestuhl. »Wenn du mit Giles irgendwohin fahren möchtest, kümmere ich mich um Bernard, bis er gesund genug ist abzureisen.«
    Sie legte ihre Hand auf seine. »Nein. So wie es ist, ist es gut.« Eine Weile beobachtete sie Pennyfeather, der eine erstaunliche Art von Rückenschwimmen trainierte, dann sagte sie: »Sein Name ist merkwürdig.«
    »Bernard Martel? Und als er fantasierte, wollte er, dass du den Talisman einem Georges Martel in Villefranche bringst?«
    »Ja. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass das ein Verbrecher ist. Nicht die Art, die man mit einem Schläger der Union Corse in Verbindung bringt.«
    »Vielleicht hat er von einem anderen Georges Martel gesprochen.«
    »Vielleicht. Egal. Entschuldige, Willie, ich habe mir vorgenommen, nicht darüber nachzudenken, und schon tue ich es wieder.«
    Moulay trat durch die große Tür, die auf den Patio führte, und ging über das Rasenstück zur Bar am Swimmingpool. »Ein Herr möchte Sie sprechen, Mam’selle.«
    »Kennst du ihn, Moulay?«
    Ein Lächeln huschte über das ruhige dunkle Gesicht unter dem grau gesprenkelten Haar. »Ein alter Freund, Mam’selle. Inspektor Hassan Birot.«
    Sie lächelte, schwang sich aus dem Pool und nahm den Bademantel, den Moulay ihr reichte. »Um diese Tageszeit wird er Kaffee trinken und kommt vermutlich geschäftlich. Worum es wohl geht?«
    »Er gab mir keinen Hinweis, Mam’selle.«
    Willie fragte: »Soll ich dich begleiten, Prinzessin?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, nicht nötig. Soll ich ein Kleid anziehen? Er ist sehr verwestlicht, aber …«
    »Es wäre ein Akt der Höflichkeit.«
    »Das dachte ich mir auch.« Dann zu Moulay: »Sag ihm, ich freue mich über seinen Besuch und bin in drei Minuten bei ihm. Und bring bitte Kaffee.«
    »Ja, Mam’selle.«
    Als sie ins Haus ging, kam Pennyfeather auf Willie zugepflügt. »Ich wollte dich schon immer fragen«, keuchte er. »Warum heißt dieser Majordomus Moulay? Eigentlich ist das doch der Titel eines hohen Beamten, nicht wahr?«
    »Kluges Kind«, pflichtete Willie bei. »Der Name wird auch für einen Nachfahren des Propheten verwendet.«
    »Ist er das wirklich?«
    »Ich bezweifle es. Vor Jahren, in der Zeit des ›Netzes‹, hat er sich um eines unserer zwei ehrbaren Restaurants gekümmert. Als die Prinzessin später dieses Haus gebaut hat, nahm sie ihn als Majordomus. Ich habe ihn aus Spaß ›Moulay‹ genannt, als wäre er ein Knappe. Der Name ist ihm geblieben.«
    »Ach, ich verstehe, eine Art Spitzname.« Pennyfeather schmunzelte. »Als ich Medizinstudent war, nannte man mich Jack Ketch.«
    »Ketch? Wie diesen alten Henker?«
    »Richtig. Ich erhielt den Namen, als mir bei dem Versuch, einen Patienten in eine Glissonschlinge zu stecken, einiges danebenging. Natürlich habe ich ihn nicht wirklich erwürgt, aber sein Gesicht wurde ein wenig blau. Später machten wir gemeinsam Witze darüber.«
    »Wie angenehm, wenn man Patienten mit Sinn für Humor hat.«
    »O ja. Wie wäre es mit einem Wettkampf, Willie?«
    »Einem Wettschwimmen?«
    »Ja, zwei Bahnen.«
    »Giles, schwimmst du so gut, wie du springst?«
    »Ach, ich weiß nicht recht. Vermutlich beinahe so gut.«
    »In Ordnung, aber wir werden eine Wette abschließen.« Er klopfte auf die Flasche weißen Burgunder, die am Ende der Theke in einem Eiskübel stand. »Wenn du gewinnst, kaufst du mir eine Flasche Weißwein, wenn ich gewinne, kaufe ich dir eine Badehose.«
    Acht Kilometer weit entfernt fuhr ein kleiner grauer Lieferwagen über die Place d’Europe und entlang dem Boulevard de Moulay Youssef. Der Fahrer hatte schwarzes fettiges Haar, das auf seine Schultern herabhing, trug eine dunkle Brille, einen blauen Overall und einen Kopfhörer. Etwas hinter ihm, den Blicken der Passanten und anderer Straßenbenützer entzogen, saß ein Mann in einem dunklen Anzug. Er hatte kurzes schwarzes Haar und einen breiten, rechteckig gestutzten Schnurrbart, der genauso lang war wie sein Mund.
    Der Fahrer sagte auf Spanisch: »Noch etwa zwanzig Minuten.«
    »Ist das Auto an Ort und Stelle?«
    »Ja, El Mico, ich habe es selbst kontrolliert.«
    »Und der Bericht des Flugzeuges bestätigt, dass sich Gautier noch immer im Garten und auf demselben Platz befindet?«
    »Es ist unmöglich, Gautier aus einer solchen Höhe zu erkennen, aber es ist ein Mann mit einem verletzten Fuß.«
    »Das genügt. Es ist nur ein Fußverletzter im Haus.«
    »Wenn wir uns dem Haus nähern,

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