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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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bewacht?«
    »O ja. Es stehen ein paar Kerle mit Maschinenpistolen herum.« Er öffnete seine Tasche und nahm einen Notizblock heraus. »Ich kann nicht sehr gut zeichnen, aber nur um dir eine Idee von der Anordnung zu geben; hier ist der Palast …« Er begann mit einem Bleistiftstummel etwas zu zeichnen, und seine Zungenspitze kam hervor, während er sich konzentrierte. »Hier sind die Gärten und eine Art natürliche Steinmauer, in die Stufen geschlagen wurden. Sie führen zu einem Hangar, wo der Hubschrauber steht. In der Nacht ist er beleuchtet und von Wächtern mit Hunden bewacht.
    Hier drüben sind die Baracken, wie ich sie nenne, wo die Truppe wohnt. Als mich Rahim am ersten Tag herumführte, sagte er, soviel ich mich erinnere, dass es Berber sind. Wild aussehende Männer in langen Gewändern, mit Gewehren bewaffnet. Am ersten Tag war der Prinz überaus freundlich und hieß mich willkommen. Hier ist ein Stück flaches Terrain, Stallungen auf der einen, Garagen auf der anderen Seite. Und hinter den Baracken liegen die Vorratsräume. Es gibt nur eine Straße, die nach einer Weile zu einer Zugbrücke führt, glaube ich. Jedenfalls behauptet das Tracy.«
    »Tracy?«, fragte Modesty. »Eine Engländerin in einem Harem?«
    Er blinzelte. »Woher weißt du das?«
    »Das ist jetzt egal, Giles. Aber bitte sag ihr kein Wort, dass wir einander kennen. Wir haben nur sehr wenige Chancen, aber die wenigen, die wir haben, wollen wir nicht auch zunichte machen. Du hast uns einen vorzüglichen Lageplan geliefert, Giles, fahr fort, während ich ein paar rasche Fragen stelle, und fass dich so kurz als möglich. Erstens, wie viele Menschen leben hier?«
    »Mein Gott, das ist schwer zu sagen. Etwa zweihundert Diener. Der Palast ist riesengroß, weißt du. Dann vielleicht hundert Männer in den Baracken und achtundvierzig Frauen im Harem. Tracy ist die einzige Engländerin.«
    »Was ist deine Aufgabe?«
    »Ärztliche Betreuung der Berber und der Frauen. Um die Dienerschaft kümmert sich ein arabischer Arzt, aber er hat in Italien studiert und spricht nur Italienisch, daher hatten wir noch wenig Kontakt. Ich habe ein kleines Spital mit zwanzig Betten. Fabelhaft eingerichtet. So etwas hätte ich gern im Tschad gehabt!«
    »Was ist mit deinem Vorgänger passiert?«
    »Er begann zu saufen. Ein Tscheche. Laut Tracy starb er an einer Schlafmittelvergiftung. Niemand weiß, ob es Zufall oder Selbstmord war.«
    »Ist die Zugbrücke bewacht?«
    »Das weiß ich nicht, Liebling. Tut mir Leid. Aber vielleicht kann ich es herausfinden.«
    »Kannst du es tun, ohne aufzufallen, Giles?«
    Er lächelte ein wenig. »Ich denke schon. In den letzten Jahren bin ich etwas raffinierter geworden, als ich es früher einmal war.«
    »Das kommt von dem schlechten Umgang, den du pflegst. Und wie sieht es mit Transportmöglichkeiten aus?«
    »Zwei, drei Lastwagen bringen Vorräte. Daneben gibt es etwa sechs Wagen, die wie Landrover aussehen, aber ich glaube, sie sind französisch. Und dann gibt es noch die Cadillacs, um in Xanadu herumzufahren, und einen Rolls für Ausflüge. Tracy sagt, man bringt ihn mit einem der Lastwagen bis zur Landstraße, wenn der Prinz Lust hat, ihn zu benutzen.«
    »Und nur ein Hubschrauber?«
    »Nein, ein großer und ein kleiner.«
    »Was für Typen?«
    Er starrte sie empört an. »Typen? Sei nicht so verdammt albern, Liebling.«
    »Entschuldige. Wo wohnst du?«
    »Hinter dem Spital. Auf der anderen Seite der Gärten.« Er wies auf seine unverständliche Skizze. »Hier.«
    »Wo ist der Generator?«
    »Generator?«
    Sie blickte zur Lampe auf. »Es gibt hier Elektrizität, Giles. Man kann den Palast schwerlich nur mit Batterien versorgen, also muss es einen ziemlich großen Generator geben. Vermutlich zwei. Weißt du, wo sie untergebracht sind?« Er dachte angestrengt nach. Dann: »Keine Ahnung. Vielleicht im Keller?«
    »Gibt es einen Keller?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Giles, Liebling, versuch, mich nicht ganz zu verwirren, ich bin nur ein einfaches Mädchen. Vergessen wir die Generatoren. Wozu dient die Truppe?«
    »Wie? Nun, ich glaube, sie ist so etwas wie eine Leibwache. Der Prinz sagte, dass er Berber wählte, weil sie ihrer Tradition nach Krieger sind. Oh, wart einmal. Er erwähnte auch etwas von der marokkanischen Regierung. Sie sei ganz froh, dass er sich hier niedergelassen habe, denn wenn diese Stadtguerillas so weit nach Norden kommen sollten, könnte sich seine Truppe als durchaus nützlich erweisen.«
    »Die

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