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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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übel, dachte Golitsyn. Recht gut sogar. Keiner der Männer machte eine skeptische Miene. Das mußte man dem Major schon lassen, er hatte diese Affäre tatsächlich auf eine Weise besprochen, daß niemand auf die Idee gekommen war, es sei nur als Aufmunterung gemeint. Auf seinem Gebiet war er ein bemerkenswert fähiger Bursche, der Earl St. Maur.
    »Nun zurück zu Unternehmen
Morgenstern
«, sagte St. Maur gerade. »Im Laufe unserer Vorbereitungen werden Sie noch weitere Informationen über Porto Santo bekommen, und zwar noch wesentlich genauere. Wie ich Ihnen bereits gesagt habe, geht es darum, die vier Regierungsoberhäupter zu exekutieren, und mir ist klar, daß Ihnen die Gründe dafür völlig gleichgültig sind. Sie wären ja schließlich gar nicht erst bei den
Watchmen
aufgenommen worden, wenn Sie nicht bewiesen hätten, daß Sie frei von jeglicher politischer oder patriotischer Überzeugung sind. Nun zur Vorgangsweise.«
    Der Major nahm wieder den Zeigestock zur Hand und blickte in sein Notizbuch. »Also: Bis jetzt wissen wir noch nicht genau, wo die einzelnen Regierungschefs und ihr Stab untergebracht sein werden, aber dank der nachrichtendienstlichen Tätigkeiten unseres Colonel Golitsyn haben wir in die vorläufige Sicherheitsplanung Einsicht nehmen können. Das Hotel Atlantis wird in seiner Gänze der Gipfelkonferenz zur Verfügung gestellt, und die Sicherheitsvorkehrungen liegen in der Hand der Portugiesen, obwohl deren Leute natürlich mit den Geheimdiensten der Teilnahmeländer in Kontakt stehen und auch personelle Unterstützung von ihnen erhalten. Tja, und für einen Agenten, der sich mit Sicherheitsproblemen befaßt, dürfte Porto Santo wohl ein Traum sein. Wegen der geringen Einwohnerzahl können sich Fremde dort kaum verstecken, und der einzige Zugang zur Insel ist logischerweise auf dem Luft- oder Seeweg. Wir nehmen an, daß für die Konferenz etwa einhundertfünfzig Soldaten dort stationiert werden, dazu noch einige Polizeieinheiten und ein paar persönliche Leibwächter der vier Politiker. Bitte sehen Sie jetzt auf die Karte. Diese drei kleinen schwarzen Kreise – hier, hier und hier – markieren die Baracken für die Wachmannschaften, die in diesen Tagen zur Unterbringung der Soldaten aus Fertigteilen aufgebaut werden. Wenn man die Kreise wie hier auf der Karte miteinander verbindet, dann ergibt sich dieses Dreieck hier, das die äußere Abschirmung des Hotelkomplexes darstellt.«
    St. Maur trat ein Stück von der Karte zurück und wandte sich wieder seinem Publikum zu, den Zeigestock über die Schulter gelegt. »Die Sicherheitsmaßnahmen sind als Abwehr von Angriffen eines wahnsinnigen Einzelkämpfers oder eventuell noch einer kleinen Gruppe von Fanatikern gedacht. Wozu sie nicht gedacht sind, das ist eine Sturmattacke einer schlagkräftigen, gut trainierten Truppe mit starker Feuerkraft. Wo sollte denn eine solche Truppe auch herkommen?«
    Wieder grinste der Major, und seine Zuhörer spendeten ihm leise kichernd Beifall.
    »Soviel also dazu. Hauptmann von Krankin wird in Kürze detaillierte Pläne vorlegen und sie auch jeweils sofort abändern, sobald wir neue Informationen bekommen. Heute möchte ich Sie nur von der allgemeinen Taktik in Kenntnis setzen, damit Sie den Zusammenhang unseres Trainings verstehen. In groben Zügen gesagt, werden wir nach Einbruch der Nacht in Kanus von einem Mutterschiff aus auf der Insel landen, wobei wir durch die vielen kleinen Fischerboote, die jeden Abend in Vila Baleira auslaufen, einen gewissen Schutz vor der Radarüberwachung haben. Wir gehen etwa eine halbe Meile westlich von unserem Zielgebiet an Land – und zwar alle Abteilungen bis auf die Froschmann-Gruppe, die sich damit befassen wird, an den drei Torpedobooten im Hafen ferngezündete Haftminen anzubringen.«
    Wieder wandte sich St. Maur der Karte zu. »Gruppe Eins bewegt sich direkt zum Flugplatz und hat die Aufgabe, alle dort stehenden Hubschrauber und Flugzeuge zu zerstören. Gruppe Zwei wird in drei Zweiergruppen aufgeteilt, die jeweils eine der Baracken mit den Wachmannschaften sichern. Beide Gruppen werden unter Hauptmann von Krankins Kommando stehen und sowohl mit Bazookas als auch mit den üblichen Handfeuerwaffen ausgerüstet sein. Niemand eröffnet das Feuer, bevor nicht entweder Alarm gegeben wird oder er über das Mikro-Funkgerät, das jeder bei sich haben wird, den Befehl dazu erhält. Wie immer werden wir uns bemühen, unser Unternehmen so lange wie möglich in absolutem

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