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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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unseren Rückzug zu decken. Für ihren eigenen Rückzug bekommt diese Gruppe eine Motorbarkasse. Ich glaube zwar nicht, daß uns diese Aktion überhaupt irgendwelche Schwierigkeiten bereiten wird, aber falls wir doch Ausfälle haben sollten, dann ist es eine der wichtigsten Aufgaben der Gruppenleiter, dafür zu sorgen, daß unsere Verwundeten mit zurück aufs Mutterschiff gebracht werden, damit sie nicht verhört werden können.«
    St. Maur wandte sich ein wenig um und warf Golitsyn und von Krankin einen Blick zu. »Wie schon gesagt, es handelt sich hier um eine erste Vorbesprechung in groben Zügen. Die Gruppenleiter erhalten heute noch eine Abschrift meiner Ausführungen und haben damit die Möglichkeit, ihre Gruppen noch einmal mit dem Plan in großen Zügen vertraut zu machen. Wir möchten, daß die Aktion inklusive Rückzug von der Insel innerhalb von vierzig Minuten nach der Landung beendet ist, und von dieser Zeitspanne dürfte nur die letzte Viertelstunde den offenen Kampf erfordern, wobei wir mit acht Minuten für den Rückzug zum Landeplatz der Kanus rechnen. Das ist wohl einstweilen alles, aber ich möchte noch meine Kollegen fragen, ob sie irgend etwas hinzufügen wollen.«
    Von Krankin schüttelte den Kopf. Er hatte den Vortrag aufgesetzt, also war alles gesagt worden, was ihm am Herzen lag. Golitsyn hob entschuldigend die Hand und sagte: »Vielleicht sollten wir noch erwähnen, daß die gesamte Truppe nach dem Rückzug wieder hierher gebracht wird, Major.«
    »Ach ja, vielen Dank.« Der Major wandte sich wieder an seine Zuhörer. »Wir setzen eine Schicht auf dem Bohrschiff ab, und die anderen beiden bringen wir hierher zum Stützpunkt. Dann verschwindet das Mutterschiff auf die hohe See, und eine Stunde nach unserer Rückkehr werden Sie alle wieder ein Bohrteam auf der Suche nach Erdöl sein. Einige Tage vorher lassen wir einen Kapitän, einen Bohrexperten und drei oder vier speziell ausgebildete Matrosen einfliegen, die dann hier auf dem Schiff ihre Rolle überzeugend spielen können, falls irgend jemand herkommt und danach fragt, ob wir in letzter Zeit eine Gruppe
Watchmen
in der Gegend gesehen haben. Sie haben dabei nichts weiter zu tun, als überzeugend auszusehen.«
    Er blickte wieder zu Golitsyn. Der Russe schüttelte den Kopf, und St. Maur schloß seinen Vortrag. »Gut, das wäre alles. Fragen werden behandelt, wenn Sie Ihre vorläufigen Befehle gelesen haben. Ich empfehle Ihnen, heute noch ein wenig zu schlafen, weil wir die Nacht über wieder trainieren werden. Meine Herren, ich danke Ihnen. Sie können gehen.«
    Hugh Oberon blieb stehen und sah zu, wie die Männer langsam die Hütte verließen und dabei lebhaft miteinander redeten. Er hatte ein beifälliges Murmeln bei den Mitgliedern von Gruppe Fünf gehört, als St. Maur ihnen gesagt hatte, wer sie anführen würde, und das hatte ihm ebenso viel Befriedigung verschafft wie der knappe Kommentar des Majors über Unternehmen
Baystrike
.
    Golitsyn stand vom Tisch auf und rief nach ihm:
    »Kann ich Sie einen Moment sprechen, Hugh?«
    Oberon ging zu ihm hinüber. St. Maur und von Krankin standen vor der Karte und besprachen irgendeine Einzelheit der Aktion. Golitsyn tippte Oberon mit dem Finger auf die Brust und grinste. »Ruhig Blut, mein kleiner Soldat. Wenn der liebe Gott einem einen Knüppel zwischen die Füße wirft, dann sollte man sich nicht selbst die Schuld dafür geben.« Oberon brachte ein Lachen zustande und kratzte sich im Nacken. »Danke, Colonel. Ich wußte gar nicht, daß Sie an den lieben Gott glauben.«
    »Das tue ich auch nicht, mein kleiner Soldat. Aber ich glaube an Knüppel. So etwas kann passieren. Also seien Sie froh, daß dieser eine neulich nicht mehr angerichtet hat, wie der Major ja schon sagte. Und denken Sie in die Zukunft – wir haben nämlich einen ganz besonderen Auftrag für Sie, sobald die Aktion
Morgenstern
vorüber ist und wir Ihnen ein neues Gesicht verschafft haben.«
    »Ein neues Unternehmen für die
Watchmen

    »Nein, einen Auftrag für Sie ganz persönlich. Wir möchten, daß Sie jemanden für uns erledigen.«
    »Aber das mache ich doch nur allzu gerne, Colonel. Irgend jemand, den ich kenne?«
    »Modesty Blaise.« Golitsyn stieß ihm einen Daumen in die Brust, grinste noch einmal und wandte sich dann ab. »Ruhig Blut, und genießen Sie das Leben, mein kleiner Soldat.«

11
    Die Rothaarige mit den grünen Augen stieg gerade mit den graziösen Bewegungen einer Tänzerin aus ihrem Rock und hängte

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