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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Stillschweigen durchzuführen.«
    St. Maur fuhr mit der Spitze des Zeigestocks auf dem Dreieck entlang. »Die Gruppen Drei und Vier befehlige ich selbst, und wir übernehmen die Aufgabe, die draußen patrouillierenden Soldaten auszuschalten, und zwar wenn möglich so, daß es niemandem auffällt, also werden wir dabei mit Messern, Drahtschlingen und der Armbrust arbeiten.« Ein belustigtes Grinsen legte sich über die Gesichter der
Watchmen
, und auch von Krankin grinste. Der Major nickte und hob entschuldigend die Hand. »Ja, ja, Sie alle wissen anscheinend, daß ich dieses Kinderspielzeug eigentlich nicht leiden kann, aber keiner von Ihnen kann richtig mit Pfeil und Bogen umgehen, und ich muß zugeben, daß vor allem Gruppe Drei mit dem Bolzen ziemlich gut trifft, sogar in der Nacht. Wir hatten zwar gehofft, noch einen echten Armbrust-Spezialisten bei uns begrüßen zu dürfen, aber er hat leider seine Abschlußprüfung nicht bestanden.«
    St. Maur sah in seine Notizen. Golitsyn war aufgefallen, daß der Major mit Absicht nicht erwähnt hatte, daß es Modesty Blaise gewesen war, die den Armbrust-Spezialisten hatte durchfallen lassen. Diese Auslassung war wohl auch recht klug, denn abgesehen von ihren besonderen Fähigkeiten im Kampf waren die Fußtruppen der
Watchmen
nicht besonders intelligent, und es wäre psychologisch ungeschickt, sie mit dem irrationalen Gedanken an einen Unglücksbringer zu belasten.
    Der Major fuhr fort: »Es ist unser Ziel, die westliche Seite dieses Dreiecks ganz aufzureißen und den Gegner im Süden und Osten zu binden. Gruppe Fünf marschiert dann von Westen her ein, sobald wir dort die Oberhand haben. Da mich Romaine zum Einzel herausgefordert hat und ich ihn dabei töten mußte, ist diese Gruppe jetzt ohne Anführer, deshalb werden wir das Kommando Hugh Oberon selbst übergeben, und er wird mit den Männern das Hauptziel der Aktion
Morgenstern
ausführen. Gruppe Fünf also ist das Exekutionskommando. Sie dringt in das Hotelgebäude ein und richtet die vier Regierungschefs hin. Es dürfte nur mit leichtem Widerstand zu rechnen sein, besonders wenn wir die Lage schon weitgehend unter Kontrolle haben, bevor ein Alarm ausgelöst wird. Wir werden einen der letzten Abende der Konferenz wählen, wenn nämlich der portugiesische Premierminister ein Abschiedsessen für die Teilnehmer des Treffens gibt, so daß unsere Opfer alle zusammen sein werden. In diesem Augenblick des Schlußangriffs oder auch früher, falls Alarm gegeben wird, lassen wir gleichzeitig die Torpedoboote und den Flugplatz in die Luft fliegen und bombardieren die Soldatenunterkünfte mit Bazooka-Raketen.«
    St. Maur blätterte in seinem Notizbuch eine Seite um. »Soviel dazu. Während dieser Phase des Unternehmens ist das Absperrgebiet bereits fest in der Hand der Gruppen Drei und Vier. Oberon wird über Funk Meldung erstatten, sobald die Hinrichtungen erfolgt sind. Wie wir alle wissen, kommt dann die schwierigste Phase, nämlich der Rückzug. Wir werden das von nun an jede Nacht immer wieder üben, und zwar auf einer Nachbildung des Geländes, die wir in ein paar Tagen hier auf der Insel aufbauen. Bis zum Anlaufen von Unternehmen
Morgenstern
findet das Training nur noch nachts statt. Während der Übungen hat jeder eine Strumpfmaske mit Augenlöchern zu tragen, jeder wird mit denselben Waffen und Ausrüstungsgegenständen arbeiten, die er auch bei der Aktion selbst bei sich tragen wird, und außerdem ist die Operation mehrere Male mit einer Gasmaske zu proben.«
    Der Major machte eine Pause und legte Zeigestock und Notizbuch weg. »Ich rechne nicht mit ernsthaften Verlusten. Die Kombination aus dem Überraschungsmoment, unserer Feuerkraft und dem intensiven Training gibt uns einen überragenden Vorteil. Während wir uns vom Gegner absetzen, kommen mehrere technische Wunderdinge zum Einsatz, mit denen uns Colonel Golitsyns zerstreute Professoren versorgt haben, um damit Verwirrung zu stiften. Zur selben Zeit haben die Sicherheitskräfte dort alle Hände voll zu tun, mit dem brennenden Flugplatz, den sinkenden Torpedobooten und den drei Soldatenunterkünften, deren Besatzung wohl zu zwei Dritteln zur Hölle gefahren oder jedenfalls außer Gefecht sein müßte. Wir steigen an unserem Landeplatz in die wartenden Kanus und treffen mit dem Mutterschiff wieder zusammen. Dabei lotsen wir uns über Funkleitstrahl, weil wir keine Lichtsignale zeigen wollen. Die Aufgabe von Gruppe Sechs ist es, den Kanu-Landeplatz zu sichern und

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