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Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen

Titel: Modesty Blaise 11: Die Lady spannt den Bogen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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unserer Aktion melden, werden zwei Gruppen, die sich als
Watchmen
ausgeben, die Botschaften der Sowjetunion in Bukarest und Belgrad überfallen und besetzen.« Er wedelte mit der Hand, um die Rauchwolken um seinen Kopf zu vertreiben. »Sie werden unsere beiden Gesandten und mehrere ausgewählte Botschaftsangehörige beseitigen – für diesen Zweck haben wir bereits ein paar entbehrliche Opferlämmer dorthin versetzt. Außerdem wird es ein erfolgloses Attentat auf einige unserer geliebten Führer in Moskau geben, so daß die
Watchmen
keineswegs nur als antiwestliche Truppe dastehen. Nur werden die freiheitsliebenden Anführer von Mütterchen Rußland eben durch puren Zufall mehr Glück haben als ihre ebenso freiheitsliebenden Kollegen aus den westlichen Ländern.«
    »Und was geschieht mit Ihren Botschaften?« fragte Modesty interessiert.
    »Tja, die sind ja das Wichtigste bei der ganzen Sache, Miss Blaise. In beiden Ländern haben wir unsere Marionetten plaziert, die nur darauf warten, gleich nach den Anschlägen ihr Geschrei zu erheben, daß die Zerstörung der
Watchmen
eine Aufgabe von übernationalem Interesse ist. Und dann werden wir, also die UdSSR, bekanntgeben, daß wir von den beiden Staaten gerechterweise nicht erwarten können, einen harten Kurs gegen die Terroristen einzuschlagen, wenn das Leben von ausländischem Botschaftspersonal, nämlich von
unseren
Leuten, dabei gefährdet ist, und daß wir deswegen die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen werden. Keine Kompromisse, keine Verhandlungen.
    Ein Bataillon Fallschirmjäger springt ohne Vorwarnung im Morgengrauen über den zwei Hauptstädten ab, greift die Terroristen an und vernichtet sie. Innerhalb von einer Woche haben wir dann unsere Marionetten an die Macht gebracht, und unsere Panzer kontrollieren die Straßen – natürlich nur, um den neuen Staatschef bei der Sicherung des Friedens zu unterstützen.«
    »Die Jugoslawen werden kämpfen«, meinte Willie.
    »Das ist ein zähes Volk.«
    »Ja, einige werden Widerstand leisten«, räumte Golitsyn ein, »aber gegen Stadtguerilleros werden wir extrem hart durchgreifen. Es kann schon sein, daß es eine Weile dauert, bis wir dort genauso die Lage beherrschen wie in der Tschechoslowakei, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Wenn wir erst einmal dort sind, dann bleiben wir auch. Wir planen auf lange Sicht, das wissen Sie ja.«
    Modesty verfolgte den Gedanken weiter. »Und Sie verlassen sich darauf, daß Sie einige Wochen Zeit haben, um Ihre Phase Eins zu Ende zu bringen, ohne daß im Westen – vor allem in Amerika – irgendwelche Entscheidungen von größerer Tragweite getroffen werden? Und danach wird es dann zu spät sein für Drohungen oder Gegenaktionen zur Änderung der Lage?«
    Golitsyn lächelte sie an. »Genau. Und wir haben eine Reihe von einflußreichen Meinungsmachern im Westen, die die Angelegenheit zu unseren Gunsten interpretieren werden. Nach dem, was morgen auf Porto Santo passiert, wird es eine ganze Weile dauern, bis es der westlichen Welt klar geworden ist, daß der Warschauer Pakt sich bis zur Adria ausgedehnt hat. Aber wer wird denn dann deswegen noch einen Krieg beginnen wollen?«
    Er zog kurz an seiner Pfeife und fügte dann versonnen hinzu: »In weiteren zwei Jahren haben wir auch Griechenland. Die Strategie der winzigkleinen Schritte, verstehen Sie, die durch Ablenkungsmanöver immer verborgen werden, wie es die Zauberkünstler nennen. Und je weiter wir uns ausdehnen, desto rascher werden die Länder Europas ihren Willen zum Widerstand aufgeben.« Er zwinkerte Modesty belustigt zu. »Großbritannien in etwa acht Jahren, aber das machen wir natürlich von innen.«
    Sie hob den Kopf. »Mit Major Earl St. Maur als unserem neuen Oliver Cromwell?«
    »Selbstverständlich. Er wird einen prächtigen Lordprotektor für Ihr Volk abgeben.«
    Sie starrte ihn immer noch ein wenig fragend an und gab schließlich zu bedenken: »Aber der ist doch ein Ultrarechter? Warum will Ihr Land denn den an die Macht bringen?«
    Golitsyn seufzte und schüttelte den Kopf. »Meine liebe junge Dame, wenn Sie noch nicht begriffen haben, daß die extreme Linke und die extreme Rechte ein und dasselbe sind, dann haben Sie überhaupt nichts vom Spiel um Macht und Einfluß verstanden. St. Maur ist für eine autoritäre Staatsform. So wie beim Großen Bruder. Und mehr brauchen wir nicht. Wenn die Staatsgewalt in einer einzigen Person vereinigt ist, vereinfacht sich die Sache ganz enorm, weil wir dann nur diese

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