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Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen

Titel: Modesty Blaise 12: Die Lady läßt es blitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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Dame Pray lautet?«
    »Gang richtig, ganz richtig, Mr. äh …«, sagte Dr. Pilgrim und nickte bestätigend. »Das ist der springende Punkt meiner Ausführung. Es mag von Interesse für Sie sein, da Ihre journalistische Berufung ja – zumindest habe ich das immer angenommen – eine Vielzahl von Wissen in großen und kleinen Dingen verlangt, daß der Name Pray sich nicht vom englischen Wort für ›Beten‹ ableitet, wie man vermuten könnte, sondern von der väterlichen Seite Sibyls englisch-ungarischer Abstammung.« Er sah von dem Zettel auf, legte ihn auf den Schreibtisch, lächelte unbestimmt in die ungefähre Richtung der Frau und fuhr ohne Pause fort: »Danke, meine Liebe, sehr freundlich von Ihnen, mich daran zu erinnern, daß wir heute abend noch sehr viel zu erledigen haben, und ich hoffe, das heißt, ich bin sicher, wir
alle
hoffen, daß Mr. Papadakis zustimmen wird, am Abend unser Gast zu sein, so daß er die Art unserer mit Beten erfüllten Hingabe zugunsten jener, die unsere Hilfe gesucht haben, beobachten kann.« Er schaute den Reporter hoffnungsvoll mit fragend hochgezogenen Augenbrauen an.
    »Es tut mir leid«, erwiderte Papadakis mit ziemlich überzeugendem Bedauern, »aber ich muß noch die Abendfähre erreichen. Ein anderes Mal vielleicht.«
    »Wie Sie wünschen«, sagte Thaddeus Pilgrim und senkte höflich den weißen Kopf. »Danke Sibyl, ich will Sie nicht länger von Ihren Pflichten abhalten, meine Liebe. Vielleicht könnten Sie einige Minuten für mich erübrigen, wenn Mr. äh … unser lieber Freund von der Presse uns verlassen hat.«
    »Natürlich, Doktor.« Sibyl Pray nickte energisch in die Richtung Papadakis’ und verließ das Arbeitszimmer.
    Dr. Pilgrim sagte: »Das ist eine hochbegabte Dame. Ich bedaure sehr, daß es Ihnen nicht möglich ist, zu bleiben und sich anzuhören, wie sie uns in einer unserer Gebetskategorien leitet, aber selbstverständlich möchte ich Sie nicht von Ihrer Pflicht abhalten. Äh … haben Sie alles von mir erfahren, was Sie erfahren wollten? Nicht, daß ich Sie drängen möchte, natürlich nicht, aber …«
    »Dürfte ich ein paar Fragen zu Ihrem persönlichen Background stellen, Doktor?«
    »Nun … ich glaube nicht, daß meine Person, oder mein Background, in diesem Falle, von besonderer Bedeutung ist, aber ich werde, wenn Sie es wünschen, ein paar Fragen, so gut ich kann, beantworten.«
    »Danke, Doktor. Vielleicht würden Sie zuerst ein paar Fakten bestätigen, die ich von unserem Büro in London erhalten habe. Als junger Mann waren Sie Offizier in einem Infanterieregiment der britischen Armee. Sie quittierten den Dienst, um die kirchlichen Weihen zu empfangen, und wurden in der Folge Geistlicher der United Reform Church.« Papadakis blätterte eine Seite in seinem Notizbuch um. »Sie leiteten eine Pfarre in der Nähe von North Thursby in Yorkshire. Hier haben Sie geheiratet, und später kamen zwei Kinder zur Welt, ein Junge und ein Mädchen. Einige Jahre später wandten Sie sich der Missionarstätigkeit zu und wurden mit Ihrer Familie nach Uganda in Afrika geschickt.« Papadakis blickte von seinem Notizbuch auf und sagte ruhig: »Dort geschah dann die entsetzliche Tragödie, daß Ihre Frau und Ihre Kinder vor nun beinahe zehn Jahren von Terroristen ermordet wurden.«
    Thaddeus Pilgrim saß mit abgewendetem Kopf da und sah aus dem offenen Fenster auf die unendliche Weite der blaugrünen Ägäis hinaus. »Ja, ist alles korrekt, mein lieber Freund«, meinte er abwesend. »Völlig korrekt.«
    »Von den folgenden paar Jahren wissen wir nichts über Ihre Tätigkeit. Dann gründeten Sie die Herberge der Rechtschaffenheit. Es gab damals kaum Publizität, ebensowenig wie später. Sie sollen gesagt haben, Sie strebten weder Publicity noch Macht an. Gilt das auch heute noch?«
    »Natürlich, Mr. äh … Papadakis. Wir waren gezwungen, kleine Zweigstellen der Herberge mit kaum einem Dutzend eifriger Mitglieder aufzubauen, die sich zu unserer speziellen Aufgabe berufen fühlten, aber ich wäre Ihnen dankbar, das heißt, wir wären Ihnen alle dankbar, wenn Sie so freundlich wären, Ihren Lesern mitzuteilen, daß wir weitere Wege finden werden, um die Zahl unserer Mitglieder ganz enorm zu steigern.«
    »Bei Gott, ich wette, daß du das tust«, dachte Papadakis und nickte ernst. Laut sagte er: »Nach den Informationen, die wir erhalten haben, sind Sie nun fünfundfünfzig, Doktor. Darf ich fragen, ob das stimmt?«
    »Ach, Sie verstecken Ihre Verwirrung gleichwohl

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